Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.10.2014 

So überwintern Sie Kübelpflanzen richtig

Frostempfindliche Kübelpflanzen sind bereits im Haus vor Frost und Witterung in Sicherheit gebracht. Doch die Lebensbedingungen für die Pflanzenschönheiten sind im Winterquartier nicht optimal, deshalb stellen sich immer wieder Probleme ein.

Winterquartier
(c) proplanta
Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie wissen Rat.

Einstimmung auf die Winterzeit

Grundsätzlich sollten die Terrassenschönheiten solange wie möglich im Freien stehen bleiben. Durch kürzer werdende Tage, sinkende Temperaturen und Einschränkung der Wasser- und Düngergaben gehen Triebwachstum und Blütenbildung zurück. So werden die Pflanzen auf eine Ruhephase eingestimmt und überstehen die Überwinterung am besten. Aber Vorsicht: einen Frostschaden nehmen viele Kübelpflanzen sehr übel.

Der Winterstandort

Das richtige Winterquartier ist die beste Voraussetzung für eine gelungene Überwinterung. Die wertvollen Gewächse müssen in geeigneten Räumlichkeiten untergebracht werden. Ihre Ansprüche können zwar sehr unterschiedlich sein, doch den meisten Kübelpflanzen ist ein heller Ort um die 10 °C gerade recht. Wobei ein für uns hell empfundener Standort mit einer Lichtstärke von 300 – 800 Lux für die Pflanzen Dunkelheit bedeutet. Im Sommer wurden die Pflanzen mit Licht verwöhnt. Die Reaktion der Pflanzen auf die abnehmende Lichtmenge ist Blattfall. Das sollte Sie erstmal nicht beunruhigen.

Kühle und helle Bedingungen verlangen jedenfalls die Zitrusgewächse. Ihnen bekommt ein Winterquartier im Wohnzimmer meist schlecht. Dagegen lassen sich Agaven, Palmen, Yucca, Papyrus, Bananen, Bougainvillea, Mandevillen und Strelitzien in hellen, warmen Zimmern durchaus gut überwintern. Einige laubabwerfende Pflanzen überleben die Wintermonate auch in kühlen Kellerräumen. Je dunkler der Standort ist, desto tiefer soll die Temperatur sein, damit die Pflanzen wirklich ruhen. Bedenken Sie immer, dass Pflanzen anders „sehen“ als wir Menschen.

Es steht nur ein dunkler Raum zur Verfügung?

Fuchsien, Gewürzrinde, Bleiwurz sowie der Korallenstrauch (Erythrina) sind Pflanzen, die sich in dunklen Räumen überwintern lassen. Dabei fallen mit der Zeit die Blätter ab. Nur im Frühjahr sollten sie möglichst bald an einen hellen Ort gebracht werden, ansonsten wachsen lange, dünne, sparrige Triebe. Lichtmangel vertragen auch Dahlienknollen und die Rhizome des Indischen Blumenrohrs.

Die Pflegeanleitung

Grundsätzlich sollte während der Winterruhe nur äußerst sparsam gegossen werden. Nasse, kalte Wurzelballen sind der häufigste Grund für den Tod der wertvollen Kübelpflanzen. Schädlinge wie Blattläuse, Schildläuse und Weiße Fliege setzen ihnen durch ihre Saugtätigkeit zu. Hinzu kommt die Ansiedelung von Schwärzepilzen durch die Honigtauausscheidungen. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Pflanzen auf Schädlingsbefall.

Enzianstrauch, Engelstrompeten, Geranien und Fuchsien werden vor dem Einräumen zurückgeschnitten. Falls es noch nicht geschehen ist, kann dies im Laufe des Winters immer noch durchgeführt werden. Der Rückschnitt spart Platz im Winterquartier und Schädlinge werden dadurch schon vorab reduziert.

Der Pflanzenschutz im Winter

Pflanzenschutzstäbchen (Stäbchen, die in die Erde gesteckt werden) sind zwar eine komfortable Bekämpfungsmethode, doch zeigen sie in der wachstumsarmen Zeit wenig Wirkung. Denn der Wirkstoff kommt normalerweise durch den Saftstrom der Pflanze an den Schädling, aber der Flüssigkeitstransport ist in der Ruhephase ja stark reduziert. Bei Zitruspflanzen sollten sie nicht verwendet werden, weil das Mittel in die Früchte gelangt!

Eine Bekämpfung der Schädlinge ist unerlässlich, weil die Kübelpflanzen bei starkem Befall nachhaltig geschädigt werden oder sogar zu Grunde gehen können. Verwenden Sie nur zugelassene Pflanzenschutzmittel und beachten Sie die Anwendungsvorschriften, auch zu Ihrem eigenen Schutz. Empfehlenswert sind kaliseifen- oder ölhaltige Präparate, die zu den nützlingsschonenden Pflanzenschutzmitteln gehören. Anwendungsfertige Produkte können Sie sofort einsetzen, ohne das Mittel erst im richtigen Verhältnis anmischen zu müssen.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
weitere Artikel
Kommentieren
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Bitte Sicherheitsabfrage lösen: