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15.02.2013 

Tipps gegen gefräßige Nacktschnecken

Die Natur ist gerade erwacht und mit ihr die Schnecken. Alttiere vom letzten Jahr legen zeitig Eier und Jungtiere schlüpfen bereits aus. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie raten zu frühzeitiger Bekämpfung, damit die gefräßigen Kriecher im Laufe des Sommers nicht allzu lästig werden.

Nacktschnecke
(c) proplanta
Der vergangene Winter war wechselhaft, feucht, nicht zu warm oder zu kalt -beste Bedingungen für Schnecken. Viele Schneckenarten tummeln sich im Garten, doch keine Schnecke erregt das Gemüt des Gärtners so sehr wie die Nacktschnecke. Im Herbst verstecken sich die Gemüseplünderer in Erdspalten, unter Pflanzenresten und im Rindenmulch.

Noch im späten Dezember entdeckte die Gemüseexpertin der Bayerischen Gartenakademie Marianne Scheu-Helgert putzmuntere Nacktschnecken am Zuckerhutsalat. Das ist nicht verwunderlich, denn Schnecken sind noch bei Temperaturen knapp über 0 °C aktiv. Da jede Schnecke bis zu 400 Eier im Jahr legen kann, sollten Jungtiere, die im Frühjahr schlüpfen, erst gar nicht zur Eiablage kommen, ansonsten vermehren sie sich exponentiell und werden zum dauerhaften Ärgernis. Wer also frühzeitig gegen Schnecken vorgeht, hat im Sommer Ruhe vor den Plagegeistern.


Aktiv gegen Schnecken

Die Gartenexpertin Scheu-Helgert setzt auf aktives Handeln. Mit Absammeln im Sommer und der Mitarbeit von Laufenten im Frühjahr und Herbst hält sie „ihre“ Schnecken in Schach. Allerdings dosiert sie den Einsatz ihrer gefiederten Helfer, denn Laufenten trampeln gerne in ihrer Euphorie zarte junge Triebe nieder und bedienen sich schon mal an einzelnen Pflanzenarten.

Doch an milden Tagen von November bis April darf das Laufententeam in den Gemüse- und Staudengarten, um nach den gefräßigen Kriechtieren zu suchen. Laufenten sind unkomplizierte Haustiere, doch einiges ist trotzdem zu beachten. Marianne Scheu-Helgert hält die Enten im Sommer vom Salat fern und schützt junge Austriebe der Stauden mit umgedrehten Kisten. Im Winter während der Frostperioden bleiben ihre Laufenten im Hühnerhof, weil im Garten eh keine Schnecken zu finden sind. Doch viele Freizeitgärtner haben keinen Platz oder Zeit, um sich um die Tiere zu kümmern und setzen auf „Schneckenkorn“.


Schneckenkorn für Nichtsammler

Auf dem Markt sind drei Wirkstoffe, Methiocarb, Metaldehyd und Eisen-III-Phosphat. Methiocarb belastet die Umwelt am meisten, es ist ebenso wie Metaldehyd im Bio-Anbau nicht zugelassen. Dagegen kann Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat im Biogarten eingesetzt werden. Es ist am wirkungsvollsten, wenn es breitwürfig ausstreut wird. Die Aufwandmenge ist hier höher als bei Metaldehydprodukten. In feuchten Witterungsperioden ist es sogar wirksamer als in Trockenzeiten - und zwar genau dann, wenn auch die Schnecken aktiv sind. Noch ein Tipp: Jedes Schneckenkorn enthält Lockmittel. Streuen Sie die Mittel nicht direkt um die gefährdeten Pflanzen. Es ist besser, die Köder im Zuwanderungsbereich der Anbaufläche oder des Gartens auszubringen. Beachten Sie in jedem Fall die Gebrauchsanleitung.


Ärgern Sie sich nicht über den Schneckenfraß

Schnecken können bestimmten Pflanzen nicht widerstehen. Im Staudenbeet sehen Sie an einigen Funkienarten, Glockenblumen, Rittersporn und Sonnenblumen, ob Schnecken im Revier sind. Gefährlich werden sie im Gemüsegarten. Hier fallen fast alle Jungpflanzen den Schnecken über Nacht zum Opfer. (lwg)
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