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10.04.2014 

Tipps zur Gestaltung von Kies- und Schottergärten

Gute Gestaltung ist nicht allein eine Frage des Geschmacks oder des Zeitgeistes. Viele grüne, lebendige Gärten wandeln sich zur Zeit in monotone Kiesgärten.

Schottergarten
(c) lwg
Die Gründe dafür sind vielfältig. Wo und ob so eine Umgestaltung sinnvoll ist, erfahren sie von den Experten der Bayerischen Gartenakademie. Sie setzen sich mit neuen Entwicklungen im Garten auseinander und geben wertvolle Tipps zur Neu- und Umgestaltung der Gärten.

Einflüsse auf die Gartengestaltung

Viele Gartenbesitzer sind bei der Gestaltung des Gartens unsicher und orientieren sich an Bekanntem der Umgebung. Durchläuft man einzelne Ortschaften, lässt sich durchaus ein lokales Gestaltungsmuster erkennen. Nach dem Motto: Der eine macht´s vor - der andere nach. Daneben ist der Einfluss der wöchentlichen Postwurfsendungen nicht zu unterschätzen.

Woche für Woche landen die Angebote der Bau- und Gartenmärkte in den Briefkästen und prägen die Vorstellung von dem, was man unbedingt im Garten haben muss. Pflegeleichtigkeit und Sauberkeit sind Motivation und Grundsatz. Eine Vielfalt an Baumaterialien wird angeboten, aber die Welt der Pflanzen reduziert sich zunehmend auf uniformierte Skulpturen in Grün.

Gestaltung im Kontext zum Gebäude und der Umgebung

Mit dem neuen Trend Blumenbeete und Rasen in Kiesbeete zu verwandeln, wird das Bedürfnis vieler Gartenbesitzer nach Reinlichkeit und Wohnraumhygiene auch im Garten gerecht. Die vermeintliche Pflegeleichtigkeit der Kiesgärten wird auch dann umgesetzt, wenn damit krasse Stilgegensätze von Haus und Garten aufeinander treffen. Doch Haus und Garten gehören gestalterisch untrennbar zusammen. Wie wirkt auf Sie eine Kiesfläche mit weißen Steinen und Formgehölzen vor einem altehrwürdigen Bauernhaus? Tragen Sie zu einer eleganten Abendrobe Wanderschuhe? Das passt einfach nicht.

Ein Haus im Landhausstil verlangt nach Bauerngartenblumen, wie Hortensien, Pfingstrosen und locker wachsenden Blütensträuchern. Während moderne Häuser durchaus mit einer klar und übersichtlich strukturierten Pflanzung besonders gut zur Geltung kommen. Ob das Grundstück in einem gewachsenen Ortskern liegt oder im Neubaugebiet - auch dies sollte bei der Gestaltung eine Rolle spielen.

Zu viele verschiedene Materialien

Ein schöner Garten ist Anregung für die Sinne. Ein Sammelsurium verschiedenster Materialien bewirkt das Gegenteil. Bleiben Sie bei der Wahl der Mauersteine und Wegepflaster bei einer Grundfarbe. Gestalten sie die Pflasterflächen nicht mit aufdringlichen Mustern. Haus und Pflanzung kommen besser zur Geltung, wenn Wege und Mauern sich in der Gestaltung ein- und unterordnen.

Werden zu viele Blumenstecker, Gartenkugeln und andere Gartenskulpturen verstreut, verwirren sie das Auge. Setzen Sie Gartenaccessoires nur sparsam ein und heben Sie damit Blickachsen und besondere Pflanzen hervor. Bleiben Sie bei einem Grundmaterial. Edelrost wirkt beispielsweise neben einer Hochglanz-Edelstahlkugel eher schäbig. Schaffen Sie Ruhe und bleiben Sie konsequent bei einer Gestaltungsstrategie.

Die Bepflanzung

Mehr und mehr verschwinden Pflanzen aus den Gärten. Pflanzen sind für viele Gartenbesitzer ein unkalkulierbares Risiko. Sie wachsen, müssen gepflegt und zurückgeschnitten werden. Dies macht Arbeit und erfordert einige Kenntnisse. Aber immer mehr Menschen haben keine Zeit mehr, um sich der Gartenarbeit zu widmen, sich Gartenwissen anzueignen oder können den Garten körperlich nicht mehr bewerkstelligen.

Eine standortgerechte Pflanzenauswahl ist nicht nur Voraussetzung für eine gelungene Gartengestaltung, sondern erleichtert auch die Gartenarbeit. Gärten mit vielen Stauden und kleinwüchsigen Sträuchern sind pflegeleichter als gedacht. Lassen Sie keine Fläche frei. Setzen Sie immer Bodendeckerstauden ein. Sie lassen dem Unkraut keine Chance und es sieht durchaus gepflegt aus. Im Schatten sollten auch schattenverträgliche Pflanzen, wie Hortensien und Hosta stehen.

An einem sonnigen, trockenen Standort machen Kies- oder Schottergärten mit der richtigen Bepflanzung eine gute Figur. Sie verlangen nach Sonne und gehören nicht in den Schatten. Kiesgärten ohne Bepflanzung scheinen auf den ersten Blick pflegeleicht. Doch auch hier macht die Natur keinen Halt. Durch Zuflug von Samen und Laub werden vor allem diese offenen Flächen über einen längeren Zeitraum eine Heimstatt für Unkräuter, Moos und Algen, besonders an schattigen Standorten. Eine chemische Unkrautbekämpfung ist hier nicht zulässig. Der Pflegeaufwand, der nötig ist, damit die  Kiesflächen frei bleiben, sollte nicht unterschätzt werden.

Dabei gibt es eine große Auswahl an Pflanzen für Kies- und Schottergärten. Dazu gehören Salbeiarten, Schafgarbe, Königskerzen, Knautien und Katzenminze. Sie werden lediglich nach dem Winter zurückgeschnitten. Insgesamt haben Sie wenig Arbeit und die Natur ihren Nutzen. (lwg)
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Kommentare 
Frank Liam schrieb am 17.07.2018 10:14 Uhrzustimmen(22) widersprechen(24)
Kies und Schotter ist vielseitig einsetzbar. Für den Boden ist es extrem wichtig. Ohne Kies und Schotter könnten keine Wege gebaut werden. Mein Onkel bekommt es sehr günstig. VG Liam
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