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07.03.2013 

Unkraut im Garten rechtzeitig bändigen

Die ersten warmen Tage - und der Wachstumsmarathon im Garten beginnt. Dabei scheinen die Wildkräuter den Wettlauf um die besten Plätze zu gewinnen. Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie empfehlen Ihnen deshalb, so frühzeitig wie möglich die Unkräuter einzudämmen.

Vogelmiere
Vogelmiere (c) proplanta
Verschiedene Verbreitungsstrategien

Viele Wildkräuter wachsen im Frühjahr schneller als unsere Kulturpflanzen, weil sie meist mit niedrigeren Temperaturen zurechtkommen. In diesem milden Winter konnte die Vogelmiere sogar weiter wachsen und sich vermehren. Dies verwundert nicht, denn sie keimt bereits bei Temperaturen ab 2 °C. Dabei entwickelt sie wie alle Samenkräuter unzählige Samen, die sogar über Jahre ihre Keimfähigkeit behalten können. Unterschätzen Sie ihre Ausdauer und Ausbreitungsfreudigkeit nicht.

Wurzelunkräuter wie Giersch, Quecke, Schachtelhalm oder Winde sind im Frühjahr noch kaum zu sehen. Aber im Untergrund haben sie oft schon ein dichtes Geflecht gebildet. Sobald es wärmer wird, schießen sie aus dem Boden. Graben Sie am besten die Wurzeln vorsichtig mit der Grabgabel aus. Versuchen Sie so vorzugehen, dass die Wurzeln möglichst ganz bleiben. Diese Wildkräuter sind so regenerationsfähig, dass jedes kleine Wurzelteilchen wieder zu wachsen beginnt. Das ist natürlich eine mühselige Prozedur, weil Sie den Vorgang nach zwei bis drei Wochen wiederholen sollten. Wenn Sie allerdings beharrlich bleiben, bekommen Sie auch das hartnäckigste Wildkraut in den Griff. Entsorgen Sie die Wurzeln nicht auf dem Kompost, sondern in der Biotonne.


Wildkräuter, die sich tarnen

Hirse
Unter den „Ungräsern“ treten immer häufiger Hirsearten in Erscheinung. Wer Ziergräser im Garten mag, vermutet nicht gleich ein wucherndes Wildkraut hinter den zarten Pflänzchen. Doch die Hirsearten verschanzen sich zwischen Stauden, aber auch im Rasen und verbreiten dort unentdeckt ihre Samen. Eine Pflanze kann bis zu tausend Samen entwickeln. Die Hühnerhirse keimt zwar erst bei 10 °C bis 15 °C, aber die Samen bleiben fünf Jahre lebensfähig. Die Bluthirse sieht mit ihren rötlichen Ähren aus wie ein Ziergras. Doch lässt man sie gewähren, besiedelt sie selbst dicht bewachsene Flächen und Pflasterfugen. Tückisch wird es, wenn die flachwachsende Hirse in Rasenflächen gerät. Gartenbesitzer berichteten, dass sie mit Rasenschnitt, den sie zwischen die Beete verteilten, großflächig Hirsesamen ausbrachten.

Kriechender Hahnenfuß
In letzter Zeit häufen sich die Probleme mit dem kriechenden Hahnenfuß. Er sieht zwar in der Blüte hübsch aus, wandert aber mit seinen Ausläufern durch alle Beete und in Rasenflächen hinein. Im Rasen verdrängt er die Gräser. Nicht einmal als Bodendecker in Staudenbeeten ist er akzeptabel, da er in Horste hineinwächst und viele Pflanzen überwuchert. Im lichten Schatten unter Bäumen fühlt er sich wohl. Dort wird auch gerne die gelbblühende Waldsteinie gepflanzt, die täuschend ähnlich aussieht. Stechen Sie den Kriechenden Hahnenfuß am besten aus. Dabei müssen Sie ein wenig Kraft aufwenden, weil sich die Wurzeln fest in den Boden verankern. Säen Sie lichte Flächen im Rasen nach und mulchen Sie Stauden und Blumenbeete. So entziehen Sie dem Hahnenfuß die Lebensgrundlage.

Ambrosia ist nicht zu unterschätzen
Das beifußblättrige Traubenkraut wie die Ambrosia auch genannt wird, hat die letzten Jahre viel Aufsehen erregt. Dieses unscheinbare Kraut gilt als stark allergieauslösend und hat sich bereits weit ausgebreitet. Halten Sie nach diesem Kraut auch in Ihrem Garten Ausschau. Lassen Sie es nicht zur Blüte oder gar Aussaat kommen. Tragen Sie beim Herausreißen Handschuhe und stecken Sie die Ambrosia sofort in einen Plastiksack. Entsorgen Sie sie am besten im Hausmüll.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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