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Anbausysteme bei Reis

Reis | Anbausysteme | proplanta.de
Reis wird unter sehr verschiedenen ökologischen Bedingungen angebaut. Die sechs Hauptökosysteme sind:
- irrigated (Nassreis kontrolliert bewässert)
- rainfed lowland (Nassreis unter Regen)
- upland (Trockenlandreis)
- tidal wetlands (Nassreis im Küstentiefland)
- deepwater (Tiefwasserreis)
- floating (Treibreis)

Die drei Systeme tidal wetlands, deepwater und floating werden auch als flood prone areas (Überschwemmungsgebiete) bezeichnet. Weltweit wird auf rund 151 Mio. ha Reis angebaut, davon 55 % auf kontrolliert bewässerten Flächen, 31 % auf Flächen ohne Zusatzbewässerung (rainfed lowland), und darüber hinaus wird auf ca. 4 % der Anbaufläche Wasserreis (flood prone areas) kultiviert. Trockenlandreis wird auf 11 % der weltweiten Anbaufläche (ca. 16,5 Mio. ha) angebaut.
Verteilung der Anbaufläche von Reis nach dem Anbausystem 2001Bild vergrößern
Verteilung der Anbaufläche von Reis nach dem Anbausystem 2001.
Die höchsten Erträge werden im kontrolliert bewässerten Anbau erzielt, da er ökologische Risiken (Trockenheit, zu tiefes Wasser) weitgehend ausschließt und so den kostenträchtigen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln rechtfertigt. Unter kontrollierter Bewässerung werden in der Praxis 6 t/ha und mehr geerntet.

Reis als regenabhängiger Niederungsreis (rainfed lowland) wird auf eingedämmten Feldern angebaut, wo dieser zumindest während eines Teils der Vegetationszeit im Wasser steht. Unsichere Wasserregulierung und Mangel an guter Wasserregulierung führen in der Regel zu einem extensiven Anbausystem mit mittleren Erträgen.
Nassreisanbau in MadagaskarBild vergrößern
Nassreisanbau in Madagaskar
Der Reisanbau in den Überschwemmungsgebieten ist oft extensiv und die Erträge sind niedrig.  Ausgesät wird der Reis in das trockene Feld. Die ersten Wochen erfolgt die Wasserversorgung über Niederschläge, später werden die Felder unterschiedlich stark – 1,5  bis 4 m –  überflutet. Tiefwasserreis (deepwater) wird auf Flächen angebaut, deren Wassertiefe (infolge hoher Niederschlagsmengen, Monsunregen) nur begrenzt kontrolliert werden kann – einzelne Sorten können bis zu zehn Tagen unter Wasser stehen. Treibreis (floating) wiederum überlebt durch schnelles Wachstum: Seine Halme wachsen bis zu 10 cm pro Tag und können eine Länge von 6 m erreichen. Dadurch bleibt der Reis trotz steigender Flut über der Wasseroberfläche. Treibreis wird meist vom Boot aus geerntet. Einige Reissorten werden auch in Brackwasser (tidal wetlands) in den Mündungsgebieten großer Flüsse kultiviert. Diese Formen des Reisanbaus kommen in Bangladesch, Myanmar, Thailand, Vietnam, Indien und Westafrika vor.
Im Trockenlandreisanbau wird der Reis zusammen mit anderen Pflanzen, wie Maniok, Mais und Hülsenfrüchten, in Mischkultur angebaut. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Reis in Fruchtfolge mit anderen Kulturen angebaut wird. Die Erträge bei Trockenlandreis sind bei ausreichender Düngung und Pflege nicht viel niedriger als bei Nassreis, werden jedoch aufgrund einer schlechten Versorgung in der Praxis selten erreicht.
Trockenlandreisanbau in Gagno, Elfenbeinküste (Quelle: Courtesy EcoPort, www.ecoport.org: Tran Dat)Bild vergrößern
Trockenlandreisanbau in Gagno, Elfenbeinküste (Quelle: Courtesy EcoPort, www.ecoport.org: Tran Dat)