Dach-Trespe Bromus tectorum L.
Familie Süßgräser (Poaceae)
Merkmale Keimblätter: lang, schmal, Blatt im Trieb gerollt Halm: 10 - 50 cm hoch, unter den Knoten und unter der Rispe kurz und weich behaart. Blattscheiden dicht behaart, im oberen Teil an den Rändern lang bewimpert, die oberen zuweilen kahl Blätter: Ligula ist ein 1 - 4 mm langer, häutiger Saum; Blattspreiten 2 - 4 mm breit, flach ausgebreitet, beiderseits dicht behaart, an den Rändern rau Blütenstand: Rispe 4 -16 cm lang, zusammengezogen und dicht, gewöhnlich einseitig nickend, oft violett überlaufen. Seitenäste zu 3 - 6 von der dicht und kurz behaarten Hauptachse abgehend, die längsten 3 - 5 cm lang und mit 3 - 8 Ährchen besetzt. Ährchenstiele bis 3 cm lang, Ährchen 4 - 9-blütig; Granne 1 - 2 cm lang Samen: 200 - 1000 je Pflanze, Samen jedoch kurzlebig, max. 1 - 2 Jahren
Lebenszyklus Lebensdauer: einjährig bis Herbst-überjährig Vermehrung: generativ Keimzeit: Herbst und Frühjahr Blütezeit: Vorsommer bis Herbst
Verbreitung In ganz Europa, Nord-Afrika, West-Asien und den USA verbreitet; Außerhalb der Äcker kommt B. tectorum auf Feldrainen und Ruderalflächen sowie in Dauerkulturen vor.
Bedeutung Generell ist davon auszugehen, dass sich die Trespen-Arten in Wintergetreide betonten Fruchtfolgen zu einem zunehmenden Problem entwickeln werden. Gründe sind die Minimalbodenbearbeitung und der pfluglose Anbau, sie bieten den Trespen optimale Entwicklungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist mit den derzeit zur Verfügung stehenden Herbiziden nicht immer ein befriedigender Bekämpfungserfolg zu erzielen. Integrierte Verfahren (Bodenbearbeitung, Anbau von Blattkulturen, Sommerungen, oder Zwischenfrüchten in der Fruchtfolge) können den Befallsdruck durch Trespen-Arten erheblich reduzieren, und im optimalen Fall kann eine 100 %ige Bekämpfung auch auf stark befallenen Flächen innerhalb von zwei Vegetationsperioden erzielt werden. Aus ökonomischen und arbeitswirtschaftlichen Gründen kommen jedoch Integrierte Verfahren in der Praxis kaum zum Einsatz.
Anmerkungen Die Dach-Trespe (B. tectorum L.) spielt in Deutschland im Ackerbau nur eine untergeordnete Rolle bzw. hat nur lokale Bedeutung. Die Taube Trespe (B. sterilis L.) und die Roggen-Trespe (B. sealinus L.) sind die in Deutschland am häufigsten auftretenden Bromus-Arten im Ackerbau.
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