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Düngung von Roggen

Roggendüngung | Roggenanbau | proplanta.de
Das Ziel einer angepassten Düngung im Roggenanbau ist eine ausgeglichene Ernährung im Hinblick auf ein zügiges Wachstum und eine gute Qualität unter gleichzeitiger Schonung der Umwelt. Mit Hilfe einer regelmäßig wiederholten Bodenuntersuchung und einer davon abgeleiteten Korrektur der Düngernorm kann ein über- oder unterversorgter Boden wieder in ein Nährstoffgleichgewicht gebracht werden.

Roggen hat aufgrund des gut ausgebildeten Wurzelsystems zwar das beste Nährstoffaneignungsvermögen aller Getreidearten, da er aber zumeist auf Standorten angebaut wird, die schwach mit Nährstoffen versorgt sind, muss die Nährstoffversorgung durch gezielte Düngungsmaßnahmen sichergestellt werden.


Stickstoff


Der Stickstoff fördert das vegetative Wachstum und beeinflusst gleichzeitig die Ausbildung der qualitativen Merkmale (TKM, Kornzahl/Ähre). Die Bemessung der N-Düngung beim Roggen ist besonders problematisch, da er auf ein zu hohes N-Angebot sehr empfindlich reagiert, und zwar mit Lagererscheinungen und Auswuchs. Um die Höhe der mineralischen N-Düngung kalkulieren zu können, muss das N-Nachlieferungspotenzial des Bodens berücksichtigt werden.

Für die Abschätzung der Nachlieferung sollten die Bodenart, die Vorfrucht, die Zwischenfrucht und der Nmin Gehalte des Bodens herangezogen werden. Bei einer normalen N-Nachlieferung des Bodens kann bei einer Ertragserwartung von 50 dt/ha von einer zusätzlichen N-Düngung von 90 bis 110 kg/ha ausgegangen werden.

Die erforderliche N-Menge für die gesamte Vegetationsperiode wird bei Wintergetreide und Sommerweizen im Allgemeinen in drei Teilgaben gedüngt.

- Auf eine Düngung im Herbst kann unter normalen Bedingungen verzichtet werden. Wird allerdings Roggen nach Getreide oder Mais angebaut, sind die N-Vorräte aus der Vorfrucht gering. Je nach Saattermin und Saatstärke kann eine N-Düngung im Herbst von 20 -  30 kg/ha notwendig sein.

- Die erste N-Gabe findet grundsätzlich zu Vegetationsbeginn im Frühjahr (Ende Februar/ Anfang März) statt.

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Die restliche N-Menge wird auf eine Gabe zum Schossbeginn (BBCH 30 - 32) und eine Spätdüngung (BBCH 37 - 49) aufgeteilt. Auf schwachen Standorten mit Frühjahrstrockenheit kann die N-Düngung zum Schossen mit der Spätgabe zusammengefasst werden.


Phosphor, Kalium, Magnesium, Spurennährstoffe


Zur Ermittlung des Düngebedarfs und der Bemessung der Phosphor-, Kalium- und Magnesium-Düngung sowie der Spurennährstoffe sollte eine Bodenuntersuchung erfolgen. Die Düngung wird normalerweise im Rahmen der Fruchtfolge durchgeführt. Ziel ist die Erreichung einer „genügenden“ Nährstoffversorgung.

In manchen, zumeist bodenbedingten Fällen, muss die Düngung auch Spurennährstoffe zuführen. In der Praxis wird Roggen oft auf humosen Sandböden oder auf den typischen Heidesandböden mit niedrigen Kupfergehalten, angebaut. Eine Blattkupferdüngung auf diesen Standorten führt zu deutlichen Ertragsvorteilen.

Manganmangel tritt regelmäßig auf überkalkten, lockeren Sandböden, weil das Mangan zu unlöslichem MnO2 oxidiert wird. Für die Befruchtungssicherheit ist weiterhin die Borversorgung zur Blüte zu beachten. Bei niedrigen Borgehalten ist auch zum Roggen eine Bordüngung im Fahnenblattstadium bzw. zur Blüte angebracht.