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Pflanzenschutz bei Sojabohnen

Sojabohnen | Pflanzenschutz | proplanta.de
Der Pflanzenschutz im Sojabohnenanbau konzentriert sich weitgehend auf die Unkrautbekämpfung. Bei über 80 % der weltweit eingesetzten Pflanzenschutzmittel im Sojabohnenanbau handelt es sich um Herbizide, gefolgt von Insektiziden mit ca. 10 % und Fungiziden mit ca. 6 %.


Bedeutende Schädlinge im Sojabohnenanbau


Grundsätzlich fehlt es wegen des geringen Anbauumfanges in Deutschland an begründeten Aussagen zum Auftreten von Krankheiten und Schädlingen. Bei einem verstärkten Sojabohnenanbau ist mit einem zunehmenden Auftreten von Schädlingen zu rechnen. Es sind zumeist auch Schädlinge anderer Leguminosen, und zwar der Ackerbohnen- und Erbsenkäfer sowie Speisebohnenkäfer, der Gestreifte Blattrandkäfer und die Grüne Erbsenblattlaus. Der Große Kohlweißling sowie Nacktschnecken, Engerlinge und Drahtwürmer sind ebenfalls Schädlinge im Sojabohnenanbau. In der Auflaufphase werden Sojabohnen gerne von Tauben und Krähen gefressen. Bedeutend sind auch Schäden durch Hasen und Rehe.

Bedeutende Krankheiten im Sojabohnenabau


Die Sojabohne kann aber wie andere Leguminosen auch von Pilzkrankheiten wie z.B. Sclerotina sclerotiorum oder Fusarium spp. befallen werden. Eine der häufigsten Blattkrankheiten im Sojabohnenanbau ist der Falsche Mehltau (Peronospora manshurica), der durch seinen Blattbefall zu hohen Ertragsminderungen führen kann. Wichtige Bakterienkrankheiten im Sojabohnenanbau die Bakterielle Pustelkrankheit (Xanthomonas phaseoli var. sojensis, bacterial pustule) und der Bakterienbrand (Pseudomonas syringae pv. glycinea, bacterial blight). Sojabohnen können auch von Viren befallen werden (u.a. Sojabohnenmosaik).

Weltweit gesehen verursachen jedoch Schaderreger bei der Sojabohne Ernteverluste bis zu 11 %. In den USA sind insbesondere Nematoden (Heterodera glycines) von Bedeutung. In Afrika und Asien gefährden Arthropoden einen wirtschaftlichen Anbau. In subtropischen und tropischen Klimaten wie Mittel- und Südamerika, zunehmend auch im Süden der USA, verursacht der Sojabohnenrost (soybean rust) größere Verluste. Außerdem ist in den USA das soybean mosaic virus (SMV) und das bean pod mottle virus (BPMV) weit verbreitet, das hauptsächlich vom Bohnenblattkäfer (Cerotoma trifurcata) übertragen wird.

Unkrautbekämpfung im Sojabohnenanbau


Die Sojabohne reagiert auf Unkrautkonkurrenz mit empfindlichen Ertragsverlusten und Qualitätseinbußen. Sojabohnen haben in den mitteleuropäischen Gebieten eine langsame Jugendentwicklung und einen späten Bestandesschluss, aus diesen Gründen sind Sojabohnen häufig stark verunkrautet. Hinzu kommt, dass die Sojabohnenpflanzen nicht besonders hoch wachsen und dadurch leicht von Unkräutern überwachsen werden können.

Besonders gefährdet sind Flächen mit hohem Unkrautdruck wärmeliebender Spätkeimer (u.a. Hirse- und Amarant-Arten). Nach dem Bestandesschluss ist die Konkurrenzkraft der Sojabohne gegenüber Unkräutern ausreichend, jedoch können starke Probleme durch eine Spätverunkrautung entstehen, da mit beginnender Samenreife die Sojabohnenpflanzen das Laub abwerfen.

Mit den derzeit verfügbaren Wirkstoffen bzw. Wirkstoffkombinationen ist eine ausreichende Kontrolle der meisten Unkräuter im Sojabohnenanbau möglich. Neben dem gezielten Einsatz von Herbiziden ist auch eine mechanische Unkrautbekämpfung praktikabel.