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Spreizende Melde, Gemeine Melde, Ruten-Melde
Atriplex patula L.
Familie
Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)
Merkmale
Keimblätter: hellgrün; sehr lang und schmal; vorn abgerundet bis leicht zugespitzt; oberseits nur leicht mehlig bestäubt; unterseits grün
Stängel: reich verzweigt; untere Seitentriebe weit abstehend bis liegend oft länger als der Haupttrieb; obere Seitentriebe aufrecht; bis 1 m hoch
Blätter: wechselständig; untere Laubblätter lanzettlich oder spießförmig; leicht gezähnt; obere Blätter lanzettlich und meist ganzrandig; in der Jugend mehlig bestäubt, später beiderseits grün
Blüten: klein und unscheinbar; weißlich-grün; in blattachselständigen Knäueln; monözisch
Samen: 1.000 - 6.000 Samen je Pflanze; nat. Größe ca. 1 mm x 1 mm (L x B); im Boden sehr lange lebensfähig – über 50 Jahre
Lebenszyklus
Lebensdauer: sommereinjährig
Vermehrung: generativ
Keimzeit: spätes Frühjahr
Blütezeit: Juli - Oktober
Verbreitung
hauptsächlich in der gemäßigten Zone Europas, Asiens und Nordamerikas; in Deutschland bevorzugt an klimatisch begünstigten Standorten; häufig auf Schuttplätzen und an Wegen
Bedeutung
Die erst spät im Frühjar keimende Gemeine Melde ist ein typisches Unkraut in Hackfrüchten. In Sommergetreide ist sie seltener als der Weiße Gänsefuß. Sie kommt in aller Regel weniger häufig vor als der Weiße Gänsefuß, kann aber massenhaft auftreten und wird dann, wie der Weiße Gänsefuß, zu einem starken Konkurrenten um Wasser und Nährstoffe (kann bis ca. 85 cm tief wurzeln. Sie wird leicht mit dem Weißen Gänsefuß verwechselt.
Die hohe Samenproduktion und die lange Lebensdauer der Samen im Boden führen, wie beim Weißen Gänsefuß, zu einer langanhaltenden Verseuchung der Ackerfläche. Sie ist gut mit Herbiziden bekämpfbar.
Anmerkungen
Im Gegensatz zum Weißen Gänsefuß sind die Keimblätter länger und fleischiger. Die Pflanze ist monözisch (weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze) und hat höhere Temperaturansprüche als der Weiße Gänsefuß.
In früheren Jahren durch langjährige alleinige Anwendung von Triazin-Herbiziden Ausbildung von Resistenz; durch die Langlebigkeit der Samen im Boden dürften noch resistente Biotypen in den Populationen vorhanden sein; sie bereiten aber bei der heute in Mais üblichen chemischen Bekämpfung keine Probleme. Der Name Melde bezieht sich auf die wie mit Mehl bestäubt erscheinenden jungen Blätter.
Weitere Melde-Arten
Spießblättrige Melde (Patula hastata L.)
Diese Art kommt in jüngerer Zeit zum Teil bestandsbildend auf den Mittelstreifen der Autobahn vor – die Pflanze hat eine hohe Salztoleranz
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