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Düngung von Tabak

Tabak | Düngung | proplanta.de
Das Ziel einer angepassten Düngung im Tabakanbau ist eine ausgeglichene Ernährung des Tabaks im Hinblick auf ein zügiges Wachstum und eine gute Qualität unter gleichzeitiger Schonung der Umwelt. Mit Hilfe einer regelmäßig wiederholten Bodenuntersuchung und einer davon abgeleiteten Korrektur der Düngernorm kann ein über- oder unterversorgter Boden wieder in ein Nährstoffgleichgewicht gebracht werden.

Stickstoff


Stickstoff hat den größten Effekt auf den Ertrag und die Qualität des Tabaks. Zu wenig Stickstoff reduziert den Ertrag und führt zu fahlem, glatten Tabak. Andererseits führt zu viel Stickstoff zu einer verzögerten Abreife, stimuliert das Geizenwachstum, verlängert und erschwert die Trocknung und erhöht den Anteil unreif getrockneter Blätter (grün, braun, papierig). Die Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden sollte ca. bei Erntebeginn erschöpft sein, damit eine gute Abreife des Tabaks erfolgt.

Der N-Bedarf richtet sich nach dem Tabaktyp, der Sorte und auch danach, ob Fülltabak oder aromatischer Tabak angebaut wird. Beim Virgin Fülltabak beispielsweise liegt der N-Bedarf bei ca. 110 kg N/ha (Ertragserwartung von 25 dt/ha, Fülltabak), der N-Bedarf beim Burley Tabak ist größer und liegt bei etwa 310 kg N/ha (Ertragserwartung von 30 dt/ha, Sorte Jupiter).

Um die Höhe der mineralischen Stickstoffdüngung kalkulieren zu können, muss das N-Nachlieferungspotenzial des Bodens berücksichtigt werden. Für die Abschätzung der Nachlieferung sollten die Bodenart, die Vorfrucht, die Zwischenfrucht und der Nmin Gehalte des Bodens im Frühjahr herangezogen werden. Beim Virgin Tabak führt eine zu hohe Stickstoffdüngung zu starken Qualitätseinbußen und fördert das Auftreten von Schaderregern. Deswegen sollte im Zweifelsfall auf eine Stickstoffdüngung vor dem Pflanzen verzichtet werden, dafür aber während der Vegetation nach Bedarf nachgedüngt werden.

Phosphor, Kalium, Magnesium, Spurennährstoffe


Zur Ermittlung des Düngebedarfs und der Bemessung der Phosphor-, Kalium- und Magnesium-Düngung sowie der Spurennährstoffe sollte eine Bodenuntersuchung im Rahmen der Fruchtfolge erfolgen. Ziel ist die Erreichung einer „genügenden“ Nährstoffversorgung. Der Düngebedarf richtet sich nach dem Entzug des jeweiligen Nährstoffs und dem Versorgungsgrad der Böden.


Ein guter Virginbestand benötigt ca. 25 kg/ha Phosphat (Ertragserwartung 24 dt/ha), ein Burleybestand ca. 39 kg/ha Phosphat (Ertragserwartung 30 dt/ha). Der Kaliumbedarf liegt je nach Ertragserwartung zwischen 150 und 260 kg/ha (Virgin Tabak) bzw. 170 und 230 kg/ha (Burley Tabak). Bei der Auswahl des Kaliumdüngers sollte darauf geachtet werden, dass chloridarmer Dünger verwendet wird, da durch die Anreicherung von Chlorid im Tabakblatt die Blattqualität und Brennfähigkeit des Tabaks deutlich abnimmt.

Bei Böden, bei denen der pH-Wert durch Kalkung mit Mg-haltigem Dolomitkalk auf das Optimum von 5,8 - 6,5 gebracht wird, ist in der Regel eine ausreichende Verfügbarkeit an Calcium und Magnesium vorhanden. Sollte der Boden sehr schlecht versorgt sein, kann über kalk- oder magnesiumhaltige Stickstoff- bzw. Kaliumdünger der Bedarf ausreichend gedeckt werden.


In der Regel ist es nicht notwendig, Spurennährstoffe zum Tabak zu düngen. In Ausnahmefällen kann es aber zu Mangan-Mangel kommen, insbesondere auf überkalkten Böden (pH > 6,2). Mangan-Mangel kann durch eine Blattdüngung mit einem spurenelementhaltigem Flüssigdünger korrigiert werden.