Deutsche Weine wachsen in 13 verschiedenen Anbaugebieten. Die deutschen Weinanbaugebiete liegen - außer Sachsen und Saale-Unstrut im Osten - konzentriert im Südwesten und Süden Deutschlands. Sie gehören zu den nördlichsten Anbaugebieten der Welt.
Ahr Geographische Lage: Im Nordwesten vom Ahrgebirge begrenzt im Schutz der Eifel Klima: Mild und günstig (Kölner Bucht), teilweise treibhausartig in Steillagen Böden: Tiefgründig und lößreich im unteren Ahrtal, steinhaltig, teilweise Schiefer und vulkanisches Gestein im mittleren Ahrtal Rebfläche: ca. 540 ha, 1 Bereich, 1 Großlage, 40 Einzellagen Rebsorten: Blauer Spätburgunder, Blauer Portugieser, Dornfelder, Riesling, Müller-Thurgau; eine besondere Spezialität ist der Frühburgunder
Baden
Geographische Lage: Vom Bodensee entlang der Oberrheinischen Tiefebene über die Badische Bergstraße und den Kraichgau bis Tauberfranken Klima: sonnig und warm, am Kaiserstuhl wärmste Region Deutschlands Böden: Moränenschotter am Bodensee, tertiäre Kalk-, Ton- und Mergelböden, Lößablagerungen, vulkanische Böden am Kaiserstuhl und im Markgräflerland, Muschelkalk und Keuper (im Kraichgau und Taubergrund) Rebfläche: ca. 16.000 ha, 9 Bereiche, 16 Großlagen, 314 Einzellagen Rebsorten: Blauer Spätburgunder, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Riesling, Gutedel, Weißer Burgunder, Silvaner, Traminer
Franken Geographische Lage: Zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt an den südwärts gerichteten Talhängen des Mains und seiner Nebenflüsse Klima: überwiegend kontinental mit trockenen, warmen Sommern und kalten Wintern Böden: Verwitterungsböden des Urgesteins und Buntsandsteins im Mainviereck in Unterfranken und Spessart, Lehm-, Löß- und Muschelkalkböden im Maindreieck bei Wertheim und Miltenberg, Keuperböden im Bereich Steigerwald. Rebfläche: ca. 6.100 ha, aufgeteilt in 3 Bereiche, 23 Großlagen, 216 Einzellagen. Rebsorten: Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Kerner, Scheurebe, Riesling
Mosel-Saar-Ruwer
Geographische Lage: Zwischen Hunsrück und Eifel im Rheinischen Schiefergebirge; entlang der Mosel und ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer Klima: Optimale Erwärmung und optimales Niederschlagsverhältnis in den Steilhängen und Tälern Böden: An der Obermosel Muschelkalk und Keuper; in den Tälern von Saar und Ruwer Devon-Schiefer, südlich von Zell weiche Tonschiefer und kieselsäurereiche Grauwacken; in Tallagen mit Schotter-, Kies- und Sandablagerungen Rebfläche: ca. 9.100 ha, 6 Bereiche, 18 Großlagen und 500 Einzellagen Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Elbling, Kerner, zunehmend auch Rotweinsorten Bemerkung: Moselweine gehören zu den meistverkauften im Lebensmittelhandel, Fachhandel und Gastronomie
Nahe
Geographische Lage: Von der Mündung der Nahe flussaufwärts bis kurz vor Kirn; an den Nebentälern des Guldenbachs, des Gräfenbachs, der Glan und der Alsenz Klima: Ausgeglichen, mild und frostarm Böden: Quarzit- und Schieferböden an der unteren Nahe; Prophyr, Melaphyr und Buntsandstein an der mittleren Nahe; Verwitterungsböden und Tonüberlagerungen aus Sandstein, Löß und Lehm bei Bad Kreuznach Rebfläche: ca. 4.150 ha, 1 Bereich, 6 Großlagen, 310 Einzellagen Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Dornfelder, Silvaner, Scheurebe, Kerner, Bacchus, Ruländer
Pfalz Geographische Lage: Südlich von Worms bis an die französische Grenze und von den Hängen des Pfälzer Waldes bis in die Rheinebene Klima: Hoher Anteil an Sonnentagen; Temperaturmittel bei 11 °C Böden: Buntsandstein, kalkhaltige Lehm- und Tonböden, Mergel- und Keuperböden, eingestreuter Muschelkalk; Granit-, Porphyr- und Schiefertoninseln Rebfläche: ca. 23.400 ha, 2 Bereiche, 25 Großlagen, 323 Einzellagen Rebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Weißburgunder, Dornfelder, Portugieser, Spätburgunder
Rheingau
Geographische Lage: Beginnend am Untermain südlich von Wiesbaden rechtsrheinisch bis Lorchhausen nördlich von Rüdesheim Klima: Vom Taunus geschützt, milde Winter und warme Sommer, Temperaturmittel 10 Grad Böden: Schiefer, Quarz, Kiesel und Sandstein; tiefgründige, meist kalkhaltige Böden aus Sandlöß oder Löß. Phyllitschiefer für die Rotweine Rebfläche: ca. 3100 ha, 1 Bereich, 11 Großlagen, 129 Einzellagen Rebsorten: Riesling, Blauer Spätburgunder sowie etwas Müller-Thurgau
Rheinhessen
Geographische Lage: Im Viereck zwischen Bingen, Mainz, Alzey und Worms. Klima: Milde Durchschnitts-Temperaturen; Taunus und Odenwald als Schutz. Böden: Löß, Sedimente und Verwitterungsböden, feinsandiger Mergel, Quarzit- und Porphyr-Verwitterungsböden Rebfläche: ca. 26.200 ha, 3 Bereiche, 24 Großlagen, 432 Einzellagen Rebsorten: Müller-Thurgau, Silvaner, Riesling, Kerner, Scheurebe, Bacchus, Dornfelder, Portugieser, Blauer Spätburgunder Bemerkung: Deutschlands größtes Weinanbaugebiet
Württemberg Geographische Lage: Zwischen Reutlingen und Bad Mergentheim; Zentren in Stuttgart und Heilbronn. Klima: Milde Jahrestemperaturen, durch Schwarzwald und Schwäbische Alb geschützte Tallage des Neckars Böden: Verschiedene Keuperformationen; am mittleren Neckarraum Muschelkalkinseln Rebfläche: ca. 11.500 ha, 6 Bereiche, 17 Großlagen, 207 Einzellagen Rebsorten: Trollinger, Riesling, Schwarzriesling, Lemberger, Spätburgunder, Kerner, Müller-Thurgau, Silvaner und als Spezialitäten Samtrot und Frühburgunder (Clevner)
Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Saale-Unstrut und Sachsen Im Handel finden sich die Erzeugnisse dieser kleineren Regionen eher selten. Doch die Suche lohnt sich: Selbst im Elbtal (Sachsen) und in Sachsen-Anhalt reifen erstaunlich fruchtige Weißweine, vereinzelt auch sehr ordentliche Spätburgunder und Dornfelder. Zusammen haben diese Regionen eine Rebfläche von ca. 2000 ha
Als drittes Weinbaugebiet der "Neuen Länder" wird 2005 erstmals auch das Tafelweingebiet Stargarder Land in Mecklenburg Vorpommern ausgewiesen.
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