Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

Gelbrost | Weizenkrankheiten

Gelbrost | Pilzkrankheiten Weizen | proplanta.de

Gelbrost


Puccinia striiformis


Schadbild


Typisch für den Gelbrost ist in frühen Epidemiestadien ein nesterweises Auftreten im Bestand. Die Rostpusteln sind im Jugendstadium des Getreides orangegelb und über die ganze Blattspreite verstreut. Ab dem Schossen erscheinen sie allerdings in langer streifenförmiger bzw. perlschnurartiger Anordnung (7 bis 11 cm lang) zwischen den Blattadern. Geschädigte Blattteile vergilben und vertrocknen.


Biologie des Schaderregers


Der Erreger überwintert als Myzel oder Uredosporen an Ausfallgetreide und Wintergetreide. Eine Infektion kann bereits bei Temperaturen wenig über 0 °C stattfinden. Die Uredosporen keimen in einem Wasserfilm mit einer Keimhyphe und dringen in die Spaltöffnungen der Weizenpflanze ein. Der Erreger bildet entlang der Blattadern Laufhyphen  mit zahlreichen Uredospoernlagern, die dann als streifenförmige Pusteln auf den Blättern erscheinen. Die Uredosporen werden durch Wind im Bestand verbreitet. Die Entwicklung der Pusteln ist stark temperaturabhängig. Die Gefahr einer Epidemie ist bei 10 - 15 °C, hoher Luftfeuchtigkeit und hoher Lichtintensität am größten (kühle, feuchte Sommer). Der Erreger kann dann innerhalb von 16 -18 Tagen einen Generationszyklus vollenden.


Verbreitung


Gelbrost gehört weltweit zu den wichtigsten Pilzkrankheiten des Getreides. Vor allem in den USA und Australien aber auch in einigen europäischen Staaten verursacht der Pilz alljährlich erhebliche Ertragsverluste. Innerhalb Deutschlands ist sein Auftreten hauptsächlich auf Regionen mit feucht-kühlem Klima beschränkt. Zu den typischen Befallsgebieten gehören Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Teile im Westen und Südwesten Deutschlands. Aber auch außerhalb dieser Regionen kann es nach Jahren mit nur geringem Gelbrostbefall zu einem unerwartet starken Krankheitsauftreten kommen.

Bedeutung


Wirtschaftlich bedeutsam ist der Gelbrost hauptsächlich an Weizen. Starker Jugendbefall beeinträchtigt die Entwicklung der Pflanze und damit auch die Bestandesdichte und die Kornzahl/Ähre. Gefährdet sind vor allem aber die obersten Blätter und die Ähren. Ihr Befall führt zu einer verringerten TKM. Durch verminderte Assimilation sind Mindererträge von bis zu 50 % möglich.


Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen:
- Bekämpfung des Ausfallgetreides (Unterbrechung der „Grünen Brücke“)
- Anbau resistenter, wenig anfälliger Sorten, frühreifer Sorten
- ausgewogene N-Düngung
- Winterweizen nicht zu früh aussäen (Herbstinfektion)

Bei erkennbarem Befall (Befallsnester) ab dem Schossen (BBCH 31) sollten unmittelbar Fungizide ausgebracht werden.

Anmerkung


Der Gelbrost kann leicht mit dem Braunrost (Puccinia recondita) bei Befallsbeginn verwechselt werden. Die Gelbrostpusteln können ähnliche Färbungen aufweisen, allerdings sind die Sommerlagersporen beim Braunrost unregelmäßig verteilt.
Gelbrost WeizenBild vergrößern
Streifenförmige Sporenlager des Gelbrostes an Weizen.
Sporenlager Gelbrost WeizenblattBild vergrößern
Streifenförmige Sporenlager des Gelbrostes an einem Weizenblatt.
Gelbrost - fortgeschrittener Befall WeizenbestandBild vergrößern
Gelbrost: fortgeschrittener Befall im Weizenbestand
Gelbrost befallene WeizenähreBild vergrößern
Mit Gelbrost befallene Weizenähre