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Bioethanol aus Zuckerrüben

Bioethanol aus Zuckerrüben | proplanta.de
Bioethanol ist derzeit mit großem Abstand der bedeutendste Biokraftstoff. Weltweit wurden 2005 45 Mio. m/3 Bioethanol erzeugt (rund 36 Mio. m/3 für den Kraftstoffsektor) und die Nachfrage steigt. Große Bedeutung hat Bioethanol in den USA und Brasilien. In der EU ist der Markt vergleichsweise gering, so wurden 2005 nur 0,9 Mio. m/3 Bioethanol für den Kraftstoffsektor produziert, gleichwohl ist dies eine Steigerung um mehr als 70 % gegenüber dem Vorjahr.

Derzeit investiert die Zuckerrübenindustrie kräftig in die Ethanolproduktion. Die Biokraftstoffrichtlinie
der EU, die Beimischungspflicht durch die Bundesregierung (geplant 01.01.2007) und gestiegene Ethanolpreise auf dem Weltmarkt haben die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen.

Die Zuckerrübe eignet sich hervorragend für die Erzeugung von Bioethanol. Pro ha Zuckerrüben kann zwischen 6.000 und 7.000 l Ethanol gewonnen werden. Diese Menge würde bei einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch (8 l/100 km; 1,4 Liter Bioethanol = 1 Liter Benzin) für fast 50.000 km reichen.


Drei Möglichkeiten Bioethanol derzeit zu nutzen



- Bioethanol kann Ottokraftstoffe, also Benzin und Superkraftstoffe, ersetzen. In Deutschland wird Bioethanol mit der Inbetriebnahme der ersten großen Ethanolfabriken zurzeit in den Kraftstoffmarkt eingeführt. Zulässig ist eine Beimischung von 5 % zu Ottokraftstoffen.


- Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether (ETBE) ist eine Verbindung aus biogenem Ethanol und aus Erdöl hergestelltem Isobuten. ETBE kann das fossile Antiklopfmittel Methyl-t-Butyl-Ether
  (MTBE) ersetzen und Ottokraftstoffen bis zu 15 % beigemischt werden


- Flexible-Fuels-Vehicles (FFV) sind Fahrzeuge, die mit Kraftstoffmischungen mit einem Anteil von bis zu 85 % Ethanol (E 85) betrieben werden können. Serienfahrzeuge, die mit reinem Ethanol (E100) fahren, werden hierzulande (noch) nicht angeboten


Es wird aktuell daran gearbeitet, Ethanol auch Diesel beizumischen. Durch die Verwendung spezieller Additive soll eine Beimischung bis zu 7,5 % möglich sein. Bioethanol ist teurer als die herkömmlichen Kraftstoffe fossilen Ursprungs, aber auch im Vergleich mit anderen Erzeugerländern, z.B. Brasilien, ist die Produktion in der EU nicht konkurrenzfähig.


Mit folgenden Maßnahmen fördern Bundesregierung und EU die Erzeugung und die Verwendung von Biokraftstoffen



- Anteil der Biokraftstoffe in der EU soll 2010 5,75 % betragen

- Beimischungspflicht (geplant in Deutschland ab 1.1.2007)

- Energiepflanzenprämie (45 EURO/ha)

- Steuerbefreiung bis 31. Dezember 2009


Der Markt für Bioethanol ist ein Wachstumsmarkt. Das Ausmaß des zukünftigen Wachstums wird im Wesentlichen von den weiteren politischen Entscheidungen zur Steuerbefreiung und zur Beimischungsverpflichtung abhängen.
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