Weißer Gänsefuß Chenopodium album L.
Familie Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)
Merkmale Keimblätter: schmutzig-grün; lang; schmal; vorn abgerundet; oberseits mehlig bestäubt; unterseits rötlich Stängel: stumpfkantig; aufrecht-ästig; später verholzt; bis zu 2 m hoch Blätter: sehr variabel; oval bis dreieckig; lang gestielt; ungleich gezähnt; bläulich-grün; junge Blätter oberseits mehlig bestäubt Blüten: klein und unscheinbar; weißlich-grün; in dichten blattachselständigen Knäueln; mehlig bestäubt Samen: 200 - 20.000 je Pflanze; nat. Größe ca. 1 mm x 1 mm (L x B); im Boden sehr lange lebensfähig – über 100 Jahre
Lebenszyklus Lebensdauer: sommereinjährig Vermehrung: generativ Keimzeit: hauptsächlich Spätfrühjahr Blütezeit: Juli - Oktober
Verbreitung Der Weiße Gänsefuß triit in allen Kulturen auf, vom Tiefland bis in höchste Anbaulagen.
Bedeutung Der Weiße Gänsefuß ist eines der bedeutendsten Unkräuter in Zuckerrüben. Ein hohes Aneignungsvermögen für Nährstoffe und die große Wuchshöhe machen ihn zu einem konkurrenzstarken Unkraut. Voll entwickelte Pflanzen bewirken allein durch ihre Schattenbildung eine deutliche Beeinflussung des Ertrages. So steht den umgebenden Zuckerrübenpflanzen bis zu 50 % weniger Licht zur Verfügung und sie minderen das Einzelrübengewicht sogar noch in 1 m Abstand.
Anmerkungen Der Weiße Gänsefuß reagiert sehr plastisch auf Standortsunterschiede hinsichtlich der Form der Blätter, des Blütenstands und Art der Verzweigung; unter ungünstigen Bedingungen kommen bereits kleine Pflanzen zur Blüte und bilden Samen. Er ist leicht zu verwechseln mit der Gemeinen Melde (Atriplex patula); ihre Keimblätter sind aber länger und unterseits grün und die Laubblätter sind häufig spießförmig. In vielen Gegenden wird der Weiße Gänsefuß fälschlicherweise als Melde bezeichnet. Der Name Gänsefuß bezieht sich auf die Blätter, die in ihrer Form dem Fuß der Gans ähneln.
Weitere Gänsefuß-Arten Neben dem Weißen Gänsefuß kommt häufig auch der Vielsamige Gänsefuß (Chenopodium polyspermum L.) vor; typisch der rote Blattrand. Vereinzelt treten auch der Feigenblättrige Gänsefuß (Chenopodium ficifolium SM.) und der Bastard-Gänsefuß (Chenopodium hybridum L.) auf.
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