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Wirtschaftliche Bedeutung der Zuckerrübe

Zuckerrübe | Wirtschaftliche Bedeutung | proplanta.de
Die weltweite Erzeugung von Zucker stieg von etwa 75 Mio. t 1970 auf inzwischen 149 Mio. t im Wirtschaftsjahr 2005/06. Die Zuwächse der Weltzuckererzeugung sind vor allem dem Rohrzucker zuzuschreiben. Im Gegensatz dazu bewegt sich die Rübenzuckererzeugung mit rund 35 Mio. t auf nahezu unverändertem Niveau. Von der Welterzeugung 2005/06 entfielen 109,4 Mio. t (74 %) auf Rohrzucker und nur 38,3 Mio. t (26 %) auf Rübenzucker.

Weltweit werden Pro-Kopf und Jahr ca. 20 kg Zucker verbraucht, in Deutschland waren es im Jahr 2004/05 36 kg. Israel und Brasilien stehen mit 55 kg bzw. 53 kg an der Spitze.

Zuckerrüben werden auf 5,5 Mio. ha angebaut bei einer Produktion von 242,6 Mio. t weltweit. Die Anbaufläche ist allerdings seit 2000 um gut 10 % zurückgegangen. Die Hauptanbaugebiete liegen in der EU und den USA gefolgt von Russland, der Ukraine und der Türkei.

In Deutschland ist der Zuckerrübenanbau leicht rückläufig, die Anbaufläche ist um 4,8 % von 440.500 ha 2004 auf 420.100 ha 2005 zurückgegangen. Entsprechend ist auch die Zuckererzeugung 2005/06 um ca. 6 % gesunken von 4.29 Mio. t im Vorjahr auf 4,03 Mio. t.

Die Zuckerrübe hat eine große wirtschaftliche Bedeutung; sie ist die Basis für eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, ein Rohstoff für die Industrie und für die Herstellung von Treibstoffen.

Die Zuckerrübe wird hauptsächlich als Rohstoff für die industrielle Produktion von Zucker (Verarbeitungszucker, Haushaltszucker) angebaut. Der größte Teil des Zuckers geht in hochverarbeitete Nahrungsmittel, und zwar in Erfrischungsgetränke, Schokolade, Zuckerwaren und Marmeladen. Die Rückstände der Zuckerherstellung (Rübenschnitzel, Melasse) dienen als energiereiches, lagerfähiges Viehfutter.

Der chemischen Industrie dient der Rübenzucker als Rohstoff für Polyurethane und Polyolharze, die u.a. für Folien, Polsterungen, Klebstoffe, Kosmetika sowie Lacke gebraucht werden. Die Herstellung von Bioethanol aus Zuckerrüben gilt als zukunftsträchtig. Die Zuckerindustrie investiert derzeit kräftig in den Aufbau von Produktionsanlagen zur Herstellung von Bioethanol. 

Bioethanol ist in Ottokraftstoffen (Benzin, Super)
- als Direktbeimischung bis zu 5 % (E5),
- als Ether (ETBE), der zur Hälfte aus Ethanol besteht, bis zu 15 %
- oder in höheren Anteilen als E50 oder E85 enthalten.

Es werden zwar nur sehr geringe Mengen von der chemischen Industrie verarbeitet (ca. 1 %), gleichwohl lassen die aktuellen Forschungsaktivitäten und Prognosen eine deutliche Steigerung im Non-Food-Bereich erwarten.
Zuckerabsatz in DeutschlandBild vergrößern
Zuckerabsatz der Zuckerfabriken und Handelsunternehmen in Deutschland.