Wie der Verein für den gentechnikfreien
Sojaanbau am Mittwoch (25.5.) in Wien erklärte, dürfte die Sojafläche in Europa im Vorjahresvergleich um 4,3 % auf 4,51 Mio. ha ausgeweitet werden.
Die betreffende Ernte wird unter der Annahme durchschnittlicher Erträge auf voraussichtlich 10 Mio. t veranschlagt; das wären 4,7 % mehr als 2021 eingebracht wurden. Dabei geht
Donau Soja für die EU-27 von einer Anbauausdehnung um 12 % auf 1,09 Mio. ha aus. Hier seien größere Flächenzuwächse in Deutschland, Österreich, Italien, Polen, der Slowakei, Tschechien und Kroatien zu erwarten.
Das belegten zumindest Angaben von Saatgutherstellern über einen erhöhten Absatz von Sojasaatgut in diesen Ländern, berichtete der Verein. Die positive Entwicklung sei unter anderem auf die rege Nachfrage nach gentechnikfreiem Soja und auf die Knappheit von Düngemitteln zurückzuführen; die Sojabohne sei nämlich weniger als andere
Ackerkulturen auf
Stickstoffdünger angewiesen.
Außerdem vertrügen die Pflanzen die in vielen Teilen Europas zunehmend heißen und trockenen Bedingungen besser. Die diesjährige EU-Ernte dürfte das Vorjahresniveau dem Verein zufolge um 360.000 t übertreffen. Nach Angaben des Internationalen Getreiderates (
IGC) belief sich die Produktion der Gemeinschaft im vorigen Jahr auf 2,7 Mio. t.
Außerdem rechnet Donau Soja für Serbien mit einem zusätzlichen Aufkommen von 240.000 t Bohnen. Mit Blick auf die Ukraine berichtete Verbandspräsident Matthias Krön, dass die Sojaaussaat dort nach aktuellen offiziellen Zahlen bislang besser als erwartet verlaufen sei und wahrscheinlich das Niveau von 2021 erreichen werde.
„Nach heutigem Stand sind rund 1,1 Mio. ha Sojafelder bestellt, und die Aussaat dauert noch mindestens drei Wochen“, erklärte Krön. Unter dem Strich hält er für das kriegsgeschüttelte Land sogar eine größere Sojaerzeugung als im Vorjahr für möglich. Das Kiewer
Landwirtschaftsministerium bezifferte die im eigenen Land zur Ernte 2021 mit
Sojabohnen bestellte Fläche zuletzt auf 1,28 Mio. ha.