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25.01.2010 | 16:48 | Strompreise 

Die Preisunterschiede bei Strom waren noch nie so groß wie 2010

Stuttgart - "Durch die schwankenden Kurse an den Strombörsen waren die Preisunterschiede bei Strom noch nie so groß wie zu Beginn des Jahres 2010.

Strompreise
(c) proplanta
Dieser Umstand macht einen Wechsel des Stromversorgers für die Verbraucher derzeit so attraktiv wie selten zuvor", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (22. Januar) anlässlich der Vorstellung der Verivox Stromservicestudie in Stuttgart.

Energieversorger, die 2008 zu hohen Börsenkursen ihren Strom teuer einkaufen mussten, hätten jüngst die Preise teilweise kräftig erhöht. Andere Stromlieferanten konnten in den zurückliegenden zwölf Monaten zu niedrigen Kursen einkaufen und hätten demzufolge ihre Tarife teilweise gesenkt. Durch den lebhaften Wettbewerb gäbe es beim Strom und inzwischen auch beim Gas zahlreiche günstige Angebote für die Verbraucher. Mit einem Wechsel des Tarifs oder des Versorgers könnten sich ganz leicht mehrere Hundert Euro jährlich für die Haushaltskasse sparen lassen.

"Die Liberalisierung der Energiemärkte erfordert von den Verbrauchern eigene Aktivitäten. Bereits 1998 wurden alle Kunden in die so genannte gesetzlich garantierte Grundversorgung überführt. Wer danach nichts unternommen hat, ist heute noch immer in einem Basis- oder Grundversorgungstarif. Das bedeutet, er bezahlt in Baden-Württemberg mit die höchsten Preise für Strom und Gas in Deutschland und in der Europäischen Union", erklärte Minister Hauk.


Anbieterwechsel spart bares Geld

Inzwischen habe sich ein reger Wettbewerb um die wechselwilligen Energiekunden eingestellt. Wer sich regelmäßig informiere und am besten jährlich Anbieter und Tarife vergleiche, könne bares Geld sparen. Den Verbrauchern werde empfohlen, die angebotenen Tarife, Leistungen und Vertragskonditionen der Energieversorgungsunternehmen genau zu vergleichen. Bei Strom und bei Gas würde es zwischen den angebotenen Tarifen Preisspannen von bis zu 50 Prozent geben. Auch seien große Unterschiede bei den Zahlungskonditionen und den Vertragslaufzeiten festzustellen. Oftmals könnte sich auch ein Tarif mit einer Preisgarantie über einen längeren Zeitraum auszahlen.


Hauk fordert Qualitätssicherung bei Preisvergleichsportalen

"Die Angebote der Preisvergleichsportale, wie zum Beispiel Verivox mit seinen jährlichen Strom- und Gas-Servicestudien, sind eine gute Basis für mehr Transparenz bei Gas und Strom", so der Verbraucherminister. Allerdings müsse sich der Verbraucher darauf verlassen können, dass ihm die Energiepreisvergleichsportale aktuelle und vollständige Auskünfte geben würden. Regelmäßige Tests oder die Einführung eines Gütesiegels könnten bei den Verbrauchern Vertrauen und Sicherheit schaffen. Baden-Württemberg werde deshalb gemeinsam mit der Wirtschaft noch im Februar 2010 eine Initiative zur Qualitätssicherung der Preisvergleichsportale starten. Dies sei sowohl im Interesse der Verbraucher als auch seriöser Internetportale.


Politik muss für unkomplizierte Wechselbedingungen sorgen

Hauk fordere Berlin und Brüssel dazu auf, eine Vereinfachung des Wechsels von Strom- und Gasanbietern herbeizuführen. Nur so könne vom Verbraucher ein Wechsel auch tatsächlich verlangt werden. Es sei den Verbrauchern zum Beispiel nicht zu vermitteln, weshalb sich der Wechsel eines Strom- oder Gasanbieters oft über mehrere Monate hinziehen würde. Ein Zeitraum von drei Wochen sei ausreichend. Auch müsse den Verbrauchern die Furcht vor möglichen Auseinandersetzungen mit dem alten oder dem neuen Anbieter genommen werden. Es müsse im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden, dass die Suche nach einem günstigeren Anbieter nichts Kompliziertes ist und nicht nur 'Pfennigfuchsern' vorbehalten sei. Vielmehr sei der unbefangene und durchdachte Umgang der Verbraucher mit den Energieversorgern Teil eines zeitgemäßen und intelligenten Lebensstils.


Engagement der Verbraucher gefragt

"Baden-Württemberg setzt sich für eine Stärkung der Rechte der Energieverbraucher ein. Faire Rahmenbedingungen und eine starke Rolle der Verbraucher im Energiebereich wird zu einer größeren Angebotsvielfalt, mehr Wettbewerb und entscheidenden Impulsen für wichtige Innovationen führen", erklärte Minister Hauk. Trotz der offensichtlichen Vorteile für die Verbraucher sei die Wechselwilligkeit der Energiekunden nach wie vor verhalten. Starke Impulse für eine weitere Intensivierung des Wettbewerbs hätten sich dadurch noch nicht im gewünschten Umfang eingestellt. Nach Branchenangaben würden jährlich etwa ein bis zwei Millionen Haushalte ihren Tarif oder Versorger wechseln. Dies entspreche drei bis vier Prozent der Haushalte. Um über die Nachfrageseite den Wettbewerb zu stärken, sollte die jährliche Wechselquote bei deutlich über zehn Prozent der Haushalte liegen.


Hintergrundinformationen:

Beratung und Hilfestellung beim Versorgerwechsel geben die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. ( www.vz-bawue.de) sowie unabhängige Energieagenturen, wie zum Beispiel Verivox (www.verivox.de).
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Kommentare 
Rolf Bäuerle schrieb am 26.01.2010 07:24 Uhrzustimmen(69) widersprechen(80)
der Anbieterwechsel dauert immer noch mehrere Monate, anstelle der angestrebten drei Wochen. WAS SOLL DER sTROMKUNDE TUN; um schneller und einfacher wechseln zu können ?
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