02.07.2010 | 21:44 | Trockenheit und Hitze Waldbrandgefahr in Niedersachsens Forsten nimmt zuHannover - Was Schulkinder, Sonnenanbeter und Freibadfans freut, wird für die niedersächsischen Wälder langsam gefährlich. |
Die Sommerwitterung der vergangenen Tage lässt die Brandgefahr drastisch steigen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Seit Mitte der Woche gilt für die besonders gefährdeten Waldgebiete im Osten des Landes die höchste Warnstufe 5. Dort gibt es große zusammenhängende lichte Kiefernwälder, die sich auf besonders trockenen Sandböden befinden.
„Die Feuerwachtürme in Gifhorn sind bereits besetzt, zusätzlich setzen wir auf unser kameragestütztes Überwachungssystem“, erklärt Dirk Strauch, regionaler Pressesprecher der niedersächsischen Landesforsten für Braunschweig. Doch natürlich seien auch die Försterinnen und Förster „hellwach“. Denn die wichtigste Voraussetzung bei der Waldbrandbekämpfung ist die rechtzeitige Entdeckung etwaiger Brandherde.
Falls es bis zum Wochenende nicht zu ausgiebigen Regenfällen kommt, steht ab Samstag auch der Feuerwehrflugdienst mit drei Maschinen zur Überwachung der Waldgebiete aus der Luft bereit. Fachleute rufen die Bevölkerung dazu auf, bei Besuchen im Wald unbedingt die geltenden Warnhinweise zu beachten.
So ist bis es Ende Oktober verboten, im Wald oder in Heide- und Moorgebieten zu rauchen, das Grillen ist nur an dafür extra ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Autos dürfen wegen heißer Katalysatoren nicht über Gras geparkt werden und müssen unbedingt die Zufahrtswege für Löschfahrzeuge frei halten. Außerdem sollte jeder Waldbesucher, der ein Feuer entdeckt, unverzüglich die Feuerwehr unter 112 alarmieren. Nach ausgiebigen Regengüssen sieht es zumindest bis zum Wochenende nicht aus. „Ein paar kleine Regenschauer würden die Gefahr auch nicht erheblich mindern“, sagt Jens Fildebrandt vom Deutschen Wetterdienst in Braunschweig.
Da zum Wochenende bereits wieder Temperaturen von über 30 Grad erwartet werden, ist mit einer erheblichen Verdunstungsmenge und einer entsprechend großen Trockenheit in den Wäldern zu rechnen. Da das Frühjahr vor allem im Mai und der ersten Junihälfte jedoch relativ kühl und feucht gewesen ist, nähere man sich erst langsam den Extrembereichen.
Dennoch betrachten auch die niedersächsischen Landwirte die derzeitige Großwetterlage mit leichten Sorgen. Ihr Getreide wächst häufig auf relativ leichten Standorten mit wenig natürlichem Niederschlag, an vielen Standorten laufen daher die Regenkanonen. Sollte das derzeitige heiße und trockene Wetter noch länger andauern, rechnen die Landwirte vor allem auf ihren Raps- und Gerstenschlägen mit ersten Trockenheitsschäden. (LPD)
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