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11.08.2010 | 20:07 | Flutkatastrophe  

Wenig Spenden für Pakistan - Image des Terrorstaats

Bonn/Köln - Die Spendenbereitschaft der Deutschen für die Flutopfer in Pakistan ist gering.

Geldbündel
(c) Franz Pfluegl - fotolia.com
Der Grund ist das schlechte Image des Landes. Dies ist fast übereinstimmend der Eindruck der großen Hilfsorganisationen. «Die deutschen Spender sind eigentlich äußerst hilfsbereit», sagte am Mittwoch Patricia Summa von der Welthungerhilfe in Bonn der dpa. Das sei etwa nach dem Erdbeben in Haiti deutlich zu sehen gewesen. «Aber jetzt ist die Spendenbereitschaft verhalten.» Zu den Gründen meinte Care-Sprecherin Sandra Bulling: «Mit Pakistan verbinden die meisten Krieg und Terror.»

Auch Birte Steigert, Sprecherin von «Aktion Deutschland hilft», sagte: «Wir beobachten ein geringeres Spendenaufkommen als bei anderen Katastrophen. Pakistan wird als ein Land mit einer schwierigen politischen Situation wahrgenommen.» Das schrecke Spender ab. Auch andere große Hilfsorganisationen wie Unicef und Help bestätigen das.

Insgesamt sind laut Steigert bisher 146.500 Euro auf das gemeinsame Spendenkonto der zehn Bündnispartner von «Aktion Deutschland hilft» eingegangen. Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt waren es nach dem Erdbeben in Haiti schon 8,2 Millionen Euro. Dem Bündnis gehören auch die Verbände Care und Help an.

Andere Hilfsorganisationen bestätigen die geringe Spendenbereitschaft. Das Pakistan-Bild werde unter anderem durch die Taliban geprägt, sagte Steigert. Das sei das Feedback von Spendern gewesen. Auch die Organisationen Care beobachtet das. «Pakistan ist für Spender nicht so attraktiv wie andere Länder, beispielsweise die Tsunami-Region oder Haiti», sagte Care-Sprecherin Bulling. «Anders als in Pakistan sind viele Menschen schon einmal als Touristen in den Ländern gewesen.» Als Reisende seien sie auch den Menschen vor Ort nah gekommen. Die Motivation zu helfen sei dann eine andere.

Die Spendenbereitschaft sei generell geringer, wenn die Länder politisch instabil sind. «Auch in Ländern, in denen Bürgerkrieg und Korruption herrscht, wird meistens nicht so viel gespendet.» Dazu gehörten etwa afrikanische Länder wie Tschad, Niger und Sudan. Ein weiterer Aspekt könne aber auch Spendenmüdigkeit sein - nach den großen Hilfsaktionen für Haiti. Und dann seien ganz einfach auch noch viele Leute in Urlaub, so Bulling.

Ein weiterer Aspekt scheint die Dimension der Naturkatastrophe zu sein und die damit verbundene Berichterstattung der Medien. «Nach dem Erdbeben in Haiti hat es sofort Bilder der Zerstörung gegeben, bei Pakistan nicht», sagte Bulling. Das ganze Ausmaß der Katastrophe in Pakistan lasse sich noch gar nicht erfassen, sagte auch die Sprecherin von Unicef Deutschland, Helga Kuhn. Deshalb sei die Aufmerksamkeit noch nicht da. «Man muss für Spenden trommeln.» (dpa)
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Kommentare 
nichtspender schrieb am 25.08.2010 07:35 Uhrzustimmen(31) widersprechen(44)
Es sind sicher millionen dramatischer Schicksale zur Zeit in Pakistan aber die Menschen dort müssen sich nicht wundern daß sich die Spendenbereitschaft so in Grenzen hält. Das Einzige was man von Pakisten in den Medien hört ist, daß es maßenhaft islamische Terroristen beheimatet,die die westliche Welt zersören wollen. Aber genau von da kommen die meisten Spenden wenn irgendwo auf der Welt was passiert. Ich helfe doch keinem bei dem ich vorher schon weiß sobald ich ihn geretet habe stößt er mir das Messer in den Rücken. In den westlichen Ländern sollten die Leute eigentlich beten daß es dort unten noch lange regnet damit möglichst viele dieser Islamisten ersaufen.Den Rest sollte man dann militärisch erledigen.
spender schrieb am 13.08.2010 17:22 Uhrzustimmen(55) widersprechen(50)
Ist schon sehr schlimm,aber zur zeit gibt es in deutschland auch flutopfer und ein ende schein nach wetterberichten nach noch nicht zuende zusein. Aber vielleicht ist es auch ein zeichen dafür,wie man wirklich über den islam denkt,wie er auch ausgelebt wird.
Jens Böcker schrieb am 13.08.2010 11:00 Uhrzustimmen(47) widersprechen(32)
Ich finde es verlogen, dass die Medien mit zweierlei Maß messen. Warum gibt es auch diesmal wie bei der Haiti-Katastrophe keine stündlichen Berichte, keine Spendengalas, keine Benefiz-Konzerte. Es sind weitaus mehr Menschen betroffen als es in Haiti, ja sogar der Tsunami-Katastrophe 2004 der Fall war.
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