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16.10.2010 | 17:14 | Goldener Reis gegen „stillen Hunger“ 

Grüne Gentechnik für eine gesunde Ernährung in den ärmsten Ländern der Erde

Berlin - „Der Goldene Reis ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Grüne Gentechnik einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung drängender Probleme wie Mangelernährung leisten kann“ kommentiert Dr. Jens Katzek, Mitglied des FGV, die Aktion vor dem Reichstag.

Demo Goldener Reis
Aktion vor dem Reichstag (c) Forum Grüne Vernunft
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) hungert weltweit fast eine Milliarde Menschen. Alle bisherigen Versuche, die Zahl der unterernährten Menschen nennenswert zu reduzieren, sind fehlgeschlagen. Durch die Unterversorgung mit Vitaminen wie Vitamin A und lebenswichtigen Spurenelementen bleiben vor allem Kinder in der Entwicklung zurück oder sind ernsthaft lebensgefährdet. Laut dem Welthunger-Index 2010 der Welthungerhilfe sterben weltweit täglich 6000 Kinder durch Mangelernährung.

Das Hauptnahrungsmittel vieler Menschen in Entwicklungsländern Asiens und Afrikas ist geschälter Reis. Er ist von Natur aus vitaminarm. Diese einseitige und vitaminarme Ernährung verursacht den so genannten „stillen Hunger“. So führt Vitamin A-Mangel zur Erblindung, verursacht Krankheiten und den frühen Tod tausender Menschen.

Bereits vor vielen Jahren ist es gelungen, mit Hilfe der Gentechnik Reissorten (Goldener Reis) zu züchten, die mehr Provitamin A produzieren. Beim Verzehr des Reises wird das Provitamin im Körper in Vitamin A umgewandelt. Erblindung und weitere Folgeerkrankungen werden vermieden. Die Kinder hätten dank solcher, nährstoffreicherer Grundnahrungsmittel, verbesserte Chancen, gesund aufzuwachsen.

„Es ist unmenschlich und ein Skandal, dass fortschrittsfeindliche Organisationen seit Jahren die Einführung und Nutzung des Goldenen Reises blockieren. Dieser Reis könnte Millionen Kindern das Leben retten“, erklärt die ebenfalls teilnehmende Bundestagsabgeordnete Dr. Christel Happach-Kasan. Dass der Reis auch mehr als zehn Jahren nach seiner Entwicklung nicht genutzt werden kann, ist ihrer Ansicht nach vor allem auf unverhältnismäßige Regulierungsverfahren und den Widerstand von Gentechnikgegnern zurückzuführen.

Im Gespräch mit den Menschen vor dem Reichstag machen die Mitglieder des FGV auch darauf aufmerksam, dass der Goldene Reis nur ein positives Beispiel von vielen ist. Die Forschungspipeline ist voll und viele spannende Projekte stehen in den Startlöchern, so z. B. trockenresistenter Mais oder gegen regional bedeutende Schädlinge resistente Pflanzen. „Das Forum Grüne Vernunft fordert deshalb Politik und Gesellschaft auf, sich einem sachlichen Dialog zur Grünen Gentechnik zu stellen und damit deren Potenziale im Kampf gegen den Welthunger nutzbar zu machen“, formuliert Dr. Uwe Schrader, der Vorsitzende des FGV, das Ziel dieser Aktion. (Pd)
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Kommentare 
Jens Katzek schrieb am 18.10.2010 16:00 Uhrzustimmen(114) widersprechen(115)
Lieber "Chesterbauer", warum nur reagieren so viele Menschen wie die Pawlowsche Hunde mit Reflexen, selbst wenn diese gar keine Sinn ergeben? (Wir erinnern uns: Durch Konditionierung kam es bei den Tieren zu Speichelfluss als eine Glocke klingelte, weil sie glaubten, es gibt was zu fressen). Wenn die Ärmsten der Armen (und um die geht es tatsächlich) kostenlos (!) Reissaatgut bekommen, dessen Früchte dazu beitragen, die Gefahr der Erblindung ihrer eigenen Kinder zu reduzieren, weil der Reis Vitamin A enthält; und sie diesen Reis auch noch kostenlos nachbauen dürfen: Was hat das mit "Konzernabhängigkeit“ zu tun??? Wir sollten uns m.E. von den Reflexen langsam befreien - weil es nämlich den Ärmsten der Armen nur schadet, wenn wir uns von Reflexen leiten lassen, anstatt von humanitären Beweggründen, wie es z.B. Ingo Potrykus tat. als er den Reis entwickelte. Beste Grüße, Jens Katzek
Chesterbauer schrieb am 16.10.2010 19:54 Uhrzustimmen(174) widersprechen(163)
Noch mehr Konzernabhängigkeit. Nein Danke. Grüne Gentechnik hilft weder der Landwirtschaft und schon gar nicht den Ärmsten der Armen. Ich empfehle den Vertretern der grünen Gentechnik einfach mal über die Schöpfung nach zu denken. Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten den Hunger der Welt zu stillen.Machen wir uns die Erde untertan.
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