Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.02.2011 | 21:44 | Im Zweifel gegen Bisphenol A  

Nach langem Ringen beugt sich die EFSA

Bonn - Ab Juni dürfen keine Babyflaschen mehr verkauft werden, die mit der umstrittenen Chemikalie Bisphenol A hergestellt wurden.

Babyflasche
In der Produktion wird der Einsatz der Chemikalie bereits ab dem 1. März verboten. Damit geht ein seit Jahren schwelender Streit um die Sicherheit eines in der Kunststoffindustrie viel verwendeten Stoffes in einem höchst umstrittenen Anwendungsbereich zu Ende. Einige Wissenschaftler warnen vor einem Zusammenhang zwischen der im Alltag verwendeten Kunststoffmenge und der Unfruchtbarkeit von Männern sowie dem Auftreten von Diabetes und Fettleibigkeit.

Nach Einschätzung des Bundesinstitutes für Risikobewertung und der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) sind gesundheitliche Nachteile durch Bisphenol A in Lebensmitteln nicht zu befürchten. "Die Mengen an Bisphenol A, die von der Bevölkerung in Deutschland mit der Nahrung aufgenommen werden, liegen in allen Altersgruppen deutlich unter dem festgelegten Grenzwert", erklärte auch das Bundesverbraucherministerium. Da jedoch noch nicht alle Fragen zu Bisphenol A abschließend wissenschaftlich geklärt seien, habe die EU-Kommission insbesondere auf Drängen Deutschlands vorsorglich die Verwendung dieses Stoffes in einer Richtlinie eingeschränkt. Damit sei der Weg frei, um in Deutschland die Verwendung von Bisphenol A in Babyfläschchen zu verbieten.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte die Entscheidung, forderte aber ein generelles Verbot der Chemikalie in allen Anwendungen. Bisphenol A ist eine Substanz, die unter anderem für die Herstellung bestimmter Kunststoffe verwendet wird, die auch in Babyflaschen verwendet werden. Zahlreiche Babyartikel-Hersteller hatten aber bereits seit einiger Zeit freiwillig auf den Einsatz von Bisphenol A verzichtet und dies auf ihren Produkten entsprechend gekennzeichnet, beispielsweise mit "bpa-frei" oder "bpa free". (aid)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
KDJany schrieb am 23.02.2011 19:15 Uhrzustimmen(89) widersprechen(27)
Sehr geehrte Damen und Herren, ihre heutige Meldung „Nach langem Ringen beugt sich die EFSA - Ab Juni dürfen keine Babyflaschen mehr verkauft werden, die mit der umstrittenen Chemikalie Bisphenol A hergestellt wurden.“ ist in Bezug auf die EFSA so nicht richtig. Die EFSA hat ihre Schlussfolgerungen aus der Stellungnahme von September 2010 zu Bisphenol A nicht geändert oder hat sich irgendeinem Zwang gebeugt. Die EFSA ist in der Erstellung ihrer Stellungnahmen zur Risikobewertung, die auf wissenschaftlicher Basis erfolgen, unabhängig. EFSA hat keine Aufgaben/Befugnis im Bereich des Risikomanagements. Das angesprochene Verbot von Bisphenol A in Babyflaschen fällt eindeutig in den Managementbereich. In der EU sind Risikobewertung und Risikomanagement strikt getrennt und dies ist gut so!
  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich