(c) Proplanta Der Leiter des Lewitz-Gestüts in Neustadt-Glewe, Marc Lämmer, sagte am Dienstag, das Unternehmen erwäge, den für diesen Sommer geplanten Versuch abzusagen. Grund sei die negative Presse.
Medien hatten über Ängste von Bürgern berichtet, dass die genveränderten Bakterien in die Umwelt gelangen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem schaden könnten. Der neue Impfstoff solle gegen eitrige Lungenentzündung bei Fohlen helfen, an der bis zu 50 Prozent der Jungtiere erkrankten.
Das Gestüt ist Lämmer zufolge mit der holländischen Pharmafirma Intervet International im Gespräch. Aber: «Es gibt noch keine Entscheidung», stellte er klar. Intervet-Sprecher Paul Geurts bestätigte das. Die Studie sei nicht abgesagt. Eine Entscheidung werde kaum vor dem 16. Februar fallen, meinte er. Bis zu dem Termin sind Einwendungen von Bürgern gegen das Vorhaben möglich. Am Montag hatte die Umweltorganisation BUND berichtet, der Versuch in dem Quarantänestall des Gestüts in Grabow im Landkreis Ludwigslust- Parchim sei bereits abgesagt.
Der Betrieb des Ex-Springreiters Paul Schockemöhle ist mit 3.500 Pferden und jährlich etwa 650 Fohlen das mit Abstand größte Gestüt in Deutschland. Zugleich wies Lämmer den Vorwurf des BUND zurück, den neuen Impfstoff wegen der Massentierhaltung zu benötigen. Pferde seien Herdentiere, sie würden daher in Gruppen in Laufställen gehalten und hätten eingezäunte Ausläufe. «Wir vermeiden Einzelboxenhaltung, anders als in vielen Reitställen», sagte Lämmer. (dpa)
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