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02.01.2013 | 20:37 | Nutztierhaltung 

Situationsbericht des DBV zur Tierhaltung

Berlin - Nutztiere zu halten, ist für die deutschen Landwirte eine sehr bedeutende Aufgabe. Zwei von drei Bauern halten auf ihrem Hof Nutztiere.

Nutztierhaltung
(c) proplanta
Die Hälfte ihres Umsatzes von 55 Milliarden Euro erwirtschaften die deutschen Bauernfamilien mit der Haltung und Fütterung ihrer Tiere. Insgesamt sind 2,6 Millionen Erwerbstätige in Deutschland innerhalb der gesamten Kette vom Stall bis zur Ladentheke mit Tierhaltung, Erzeugung und Vermarktung tierischer Produkte beschäftigt.

Nach dem Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) gibt es in der heutigen Landwirtschaft jedoch weniger Tiere als noch 1950 oder um die Jahrtausendwende von 1900. Über alle Tierrassen hinweg werden auf den Bauernhöfen heute 13,1 Millionen Großvieheinheiten, ein zum Vergleich notwendiger Umrechnungsfaktor auf 500 Kilogramm Lebendgewicht je Großvieheinheit, tagein, tagaus gepflegt und gefüttert.

Im Jahr 2000 waren es 14,3 Millionen, 1950 im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und der DDR sogar 15,2 Millionen. Während der Rinderbestand von 14,5 Millionen (2000) auf 12,25 Millionen zurückgegangen ist, ist die Anzahl an Schweinen (2000: 25,6 / 2012: 27,7) und Geflügel (2000: 122,1 / 2012: 128,9) angestiegen. Schafe, Ziegen und Pferde werden heute erheblich weniger gehalten als noch 1950.

Auch die Haltungsbedingungen haben sich für die Tiere in den zurückliegenden Jahren erheblich verändert. Durch die Investitionen in tiergerechtere Ställe wurde das Lebensumfeld der Nutztiere verbessert, stellte der DBV fest. In 2012 investierten die Bauern geschätzt 7 Milliarden Euro in neue Ställe und tierfreundliche Stalleinrichtungen. Dies waren zwei Drittel aller Investitionen der deutschen Landwirtschaft.

Von den 4,8 Millionen Milchkühen in Deutschland leben heute über 72 Prozent der Tiere in modernsten Laufställen, wenn sie nicht auf der Weide sind, und nicht mehr in engen, dunklen Ställen der früheren Jahrzehnte. Laufställe zeichnen sich durch volle Bewegungsfreiheit für die Kühe, freien Zugang zu Futter und beste Licht- und Klimabedingungen aus.

Auch die 28 Millionen Schweine können sich auf hygienisch vorteilhafteren Spaltenböden tummeln und müssen nicht mehr wie früher auf eigenem Mist stehen. Im besonderen Maße nutzen nach wie vor die Schafe heute das Grünland. Von den 2,13 Millionen Schafen haben 84 Prozent aller Schafe Zugang zu Weideland. (dbv)
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Kommentare 
E. Petras schrieb am 05.01.2013 10:00 Uhrzustimmen(48) widersprechen(91)
Wer soll das glauben? Der DBV flunkert lustig daher und spricht aller Verhaltensforschung, allen Mahnungen auch aus der Tierärzteschaft,, den Mahnungen aus den Reihen der Tierschutzverbände sowieso, Hohn! Die Spaltenböden führen oft zu Gelenk- und Klauenschäden der Tiere, deren Klauen für weichen Waldboden gemacht sind, bzw. sich jdiesem Umfeld über Jehrtausende hinweg angepassst haben. Nun sollen sich die Schweine innerhalb weniger jahre umgewöhnen? Das klappt nicht, wie jeder Ethologe oder Zoologe bestätigen kann. Das Einatmen der Güllegase durch die Spalten hindurch führt dazu, dass fast alle Schweine heutzutage unter Schäden der Lunge leiden. Diverse andere Atemwegserkrankungen - jawohl, auch Formen der Schweinegrippe (ca. 91%, wie damals das FLI auf seiner Homepage veröffentlichte) kommen hinzu! Der Mangel an Wühl- und Beschäftigungsmaterial führt bei den intelligenten Tieren, die 95% unserer Gene teilen, zu Verhaltensstörungen. Warum kürzen denn die Landwirte - ohne Betäubung! - ihnen Schwänze und Zähne? Dennoch kommt es zu Verletzungen, wie die vielen MRSA belegen. Stapholokokken besiedeln ja kleine Verletzungen. Geht man dagegen - mangels artgerechter Haltung - mit Antibiotika vor, entwickeln sich die bekannten resistenten Bakterien (MRSA, die dann Krankenhäusern das leben schwer machen. Warum steckt man denn in den Niederlanden Landwirte als Risikogruppe in Quarantäne? Dort hat man- wohl aufgrund dieser Maßnahme - weniger Probleme mit MRSA in Kliiken als hierzulande! Das alles soll gesund oder gar tiergerecht sein? Der DBV versucht, den Begriff der Tiergerechtheit auf Aufnahme von Futter und Wasser zu reduzieren. In jeder Kommunikation zählt aber das Konnotat, also die Bedeutung, die dem Wort von der Gesellschaft überwiegend gegeben wird. Im Sinne des Konnotates sind die Aussagen des Bauernverbandes falsch, denn der Verbraucher denkt bei "tiergerecht" daran, dass dem Tier keine vermeidbaren Schmerzen und Leiden zugefügt werden - wie es das Tierschutzgesetz in Par. 2 gebietet. Doch dieser Paragraf wird leider in der Praxis mti Füßen getreten und durch unzureichende Verordnungen unterhöhlt!
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