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15.11.2013 | 14:33 | Schweinegesundheit 

Gefahr durch Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest

Schwerin - Auf der heutigen Landtagssitzung wurde über die Gefahrensituation und den möglichen Abwehrmaßnahmen zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) gesprochen.

Afrikanische Schweinepest 2013
(c) proplanta
„In der Russischen Föderation ist seit 2007 die ASP zunehmend außer Kontrolle geraten. Es gab 366 Ausbrüche mit 11.801 Virusnachweisen bei Einzeltieren. So zumindest die offizielle Statistik“, erklärte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.

Betroffen ist ein Streifen im Westen Russlands, der im Norden in Murmansk beginnt und im Süden zumindest bis nach Georgien, Aserbaidschan und Armenien hinein reicht. „Aktuell besteht die Gefahr, dass die ASP durch Weißrussland in die Baltischen Staaten, nach Polen, Kaliningrad und Deutschland gelangen könnte“, gab der Minister zu bedenken.

Die ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar, für Schweine jedoch in der Regel tödlich. Impfstoffe gegen die ASP befinden sich derzeit noch in der Entwicklungsphase. „Die Bekämpfung kann nur durch konsequentes und schnelles Auslöschen der ersten Seuchenherde erfolgreich sein. Das heißt einerseits müssen wir alles tun, um eine Einschleppung zu verhindern, andererseits müssen wir bei einer Erstfeststellung personell, organisatorisch und technisch in der Lage sein, diesen Ausbruch unverzüglich und konsequent zu bekämpfen“, stellte Dr. Backhaus klar.

Daher wurden entlang der Ostseegrenze gelegenen Eingangsorte und Marinas ermittelt, um sicherzustellen, dass dort Speiseabfälle unschädlich beseitigt werden. Des Weiteren werden Tierhalter, Tierärzte und Jäger regelmäßig zur Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen und Beobachtung des Tierbestandes aufgefordert.

Doch der Minister mahnte gleichzeitig: „die ASP würde sich im Schwarzwildbestand mit seinen direkten und indirekten Kontakten zum Hausschweinebestand auf die Schweinehaltung in Mecklenburg-Vorpommern verheerend auswirken. Wir haben deutlich mehr als zwei Stücken Schwarzwild pro 100 Hektar. Damit wird die kritische Grenze überschritten, von der man annimmt, dass einzelne Rotten miteinander in Kontakt treten, so dass das Virus übertragen werden könnte.“

Als Konsequenz werden die Tierseuchenprophylaxe und die schnelle Tierseuchenbekämpfung noch weiter intensiviert. In den letzten Jahren wurde bereits viel unternommen, um zum Beispiel die technische Ausstattung der Untersuchungseinrichtung im Landesamt zu optimieren. Auch das Krisenmanagement wird immer wieder durch Übungen überprüft. Auch dürfte die Kreisgebietsreform, die zu veränderten Personalstrukturen bei den Vollzugsbehörden geführt hat, auf die Einsatzfähigkeit positiven Einfluss genommen haben.

„Dennoch müssen wir ständig hinterfragen, ob unsere Vorbereitungen ausreichend sind. Dieses sind wir den Tieren, den Tierhaltern und der Wirtschaft schuldig. Ich formuliere das ganz bewusst so drastisch heute und hier, damit wir alle später nicht von den Folgen einer solchen Großschadenslage überrascht sein werden“, fügte der Minister hinzu. (Pd)
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Kommentare 
bta schrieb am 20.11.2013 11:35 Uhrzustimmen(141) widersprechen(89)
es kann einen schon schrecken, auch kronischer botulismus, kälbchensterblichkeit nach blauzungen impfung... GERMANIA QUO VADIS
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