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05.02.2014 | 15:12 | Protest vor Kanzleramt 

Bürger fordern Nein zum Gen-Mais 1507

Berlin - Vor der Sitzung des Bundeskabinetts protestierten gestern zahlreiche Bürger gegen eine Zulassung für den Gentech-Mais 1507.

Protest gegen Gentech-Mais 1507
Protest gegen Gentech-Mais 1507 vor dem Kanzleramt (c) bölw
Mit Schildern und Sprechchören forderten sie die Bundesregierung auf, in Brüssel gegen die Zulassung zu stimmen. Der gentechnisch veränderte Mais des US-Gentechkonzerns DuPont-Pioneer könnte ansonsten in der gesamten EU angebaut werden. „Nur ein deutsches Nein kann die Zulassung von 1507 verhindern“, sagte Susanne Jacoby vom Kampagnennetzwerk Campact. „Enthält sich Deutschland, kommt das einem Ja für den Gentech-Mais gleich.“

„88 Prozent aller Deutschen sind gegen die Zulassung des Gentech-Maises 1507“, so Benny Haerlin von Save Our Seeds. „Der Koalitionsvertrag versprach vor wenigen Wochen, die Vorbehalte der Bevölkerung gegen Agro-Gentechnik anzuerkennen. Jetzt müssen Frau Merkel, Herr Gabriel und Herr Seehofer liefern!“

„Gentechnikfreiheit ist für die deutschen Agrar- und Lebensmittelproduzenten - egal ob bio oder konventionell - ein zentrales Alleinstellungsmerkmal“, sagte der Vorsitzende des Bio-Dachverbandes BÖLW, Felix Prinz zu Löwenstein. „Die Bundesregierung muss gegen 1507 stimmen, um die Marktchancen unserer mittelständischen Unternehmen zu sichern.“

„Mit dem Anbau von gentechnisch verändertem Mais wird die gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung extrem gefährdet. Deshalb bleibt uns mit der Gentechnik vom Acker“, forderte Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

Der Mais 1507 ist gentechnisch so verändert, dass er in allen Pflanzenteilen das für Insektenlarven tödliche Bt-Toxin „Cry1F" produziert. Zudem ist er resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat (Liberty/Basta). Glufosinat darf aufgrund seiner schädlichen Wirkungen auf die menschliche Gesundheit ab 2016 nicht mehr verwendet werden.

Die finale Abstimmung über die Zulassung von 1507 im Ministerrat ist für den 11.02.2014 angesetzt. Kommt keine qualifizierte Mehrheit gegen eine Zulassung zustande, setzt die EU-Kommission die von ihr empfohlene Zulassung um. (Pd)
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Kommentare 
nietz schrieb am 08.02.2014 12:48 Uhrzustimmen(102) widersprechen(85)
Das ist doch eine Unverschämtheit sondergleichen! Leute, denkt doch mal nach bitte. Hier werden einer Pflanze extra Gifte eingebaut, damit sie ein bestimmtes Insekt absterben lässt. Ist das nicht verrückt? Die Natur hat ihren eigenen Bauplan, ihre eigene Intelligenz und alles was auf der Welt existiert ist kompatibel mit diesem Bauplan! Aus rein wirtschaftlichen Interessen wird Gentechnik betrieben. Das ist nicht zulässig! Es kann unkalkulierbare Folgen haben! Was soll diese Lebensmitteldiktatur? Wir bürgen werden überall bevormundet, das mag auch oft gerechtfertigt sein, aber lasst doch wenigstens unser Essen in Ruhe! Lasst uns selber entscheiden was wir essen wollen! Die Industrie sorgt bereits heute dafür, dass in vielen Produkten, auch Mehl oder Fleisch, Säfte etc. gvo-Verfahren angewendet werden und sie sorgt dafür, dass dieses Verfahren "nicht" auf dem Produkt deklariert werden muss. Nein, sie sorgt auch dafür, dass sie es mit den tollsten Worten bewerben darf w.zB. "natürlich". Es herrscht eine Lebensmitteldikatur, wie sich das kaum einer vorstellen kann! Und warum Deutschland mehr Gewicht als Frankreich? Oder sind die gleichberechtigt? Ich bin fassungslos!
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