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15.02.2014 | 07:36 | Verkürzte Winterpause 

Zecken schon wieder unterwegs

Bonn - Die Winterruhe der Zecken wird immer kürzer.

Zecken 2014
(c) proplanta
Wer also in schneefreien Gebieten unterwegs ist, kann jetzt schon auf die Plagegeister treffen, dann die Parasiten fallen erst bei Temperaturen unter acht Grad Celsius in Kältestarre.

Bevorzugte Lebensräume sind feuchte Jungwälder, Gebiete um Seen und Flüsse, Waldlichtungen und Waldränder aber auch Freibäder, Spiel- und Sportplätze sowie der Garten.

Dort haften sie an Gräsern, Farnen oder Unterseiten von Pflanzenblättern und warten auf einen neuen Wirt, den Menschen oder ein Tier. Erwachsene Zecken klettern bis auf eine Höhe von anderthalb Metern.

Gefährdet sind vor allem Menschen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit viel im Freien, in Wäldern, Wiesen und Parkanlagen aufhalten. Damit man gesund durch das Jahr kommt, sollte man draußen geschlossene und helle Kleidung tragen, sich mit Zeckenschutzmittel einreiben und nach dem Spaziergang die Kleidung und den Körper nach Zecken absuchen. Hat man eine Zecke entdeckt, sollte man diese mit einer Zeckenzange oder ähnlichen Hilfsmitteln entfernen und nicht wie oft gedacht mit Creme ersticken.

Gegen die beiden Hauptkrankheiten kann man sich unterschiedlich schützen. Gegen die häufigste von Zecken übertragene Krankheit Borreliose gibt es noch keine Impfung. Der beste Schutz vor einer Borreliose ist das schnelle Entfernen der Zecken.

Hat man sich infiziert, treten im ersten Stadium in einigen Fällen ringförmige Hautrötungen um den Zeckenstich sowie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und erhöhte Müdigkeit auf. Da eine Diagnose für Laien aufgrund der Ähnlichkeit zum grippalen Infekt nicht eindeutig möglich ist, sollte bei Verdacht unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Je frühzeitiger diese Infektion entdeckt wird, umso besser kann sie mit Antibiotika bekämpft werden.

Gegen FSME kann allerdings eine vorbeugende Impfung erfolgen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt deshalb die FSME-Impfung allen, die in einem Risikogebiet leben oder dorthin reisen.  Keine Impfung gibt es nach wie vor gegen die Borreliose. Hier kann man sich vor der Übertragung nur dann schützen, wenn man die Zecke schnell entfernt, da der Erreger im Mitteldarm der Zecke sitzt und erst nach 12 bis 24 Stunden auf den Menschen übergeht. (sdw)
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Kommentare 
Petruschka schrieb am 16.02.2014 02:39 Uhrzustimmen(194) widersprechen(82)
Die Lyme-Borreliose ist, laut dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung Wolfgang Zöller, die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit und gleichzeitig eine der am meisten unterschätzten und verharmlosten Erkrankungen. Leider wird von vielen Ärzten die Wanderröte, die als ein Beweis einer stattgefunden Borreliose-Infektion gelten sollte, oft nicht erkannt oder auch nicht ernst genug genommen. Da die Hälfte der Infizierten aber keine Wanderröte entwickeln und die heutigen Borreliose-Tests nicht standardisiert und höchst unzuverlässig sind, finden sich unzählige Patienten mit Fehldiagnosen wieder, wie z.B. MS, Rheuma, Alzheimer, Demenz, ALS, Depression, Parkinson, CFS/ME, somatoforme Störung uvm. Um auf die schlechte medizinische Versorgung der Borreliose-Patienten aufmerksam zu machen, hat das Aktionsbündnis "OnLyme-Aktion.org" im Frühjahr 2013 einen Offenen Brief an den Gesundheitsminister Bahr geschrieben, der in kurzer Zeit über 7000 Mitunterzeichner fand. Flankierend organisierte das Aktionsbündnis in Berlin erstmalig eine Protest-Demonstration und stellt auch Deutschlands Gesundheitsminister Gröhe öffentlich Fragen zur Problematik. www.onlyme-aktion.org Rat und Unterstützung finden Sie bei: http://forum.onlyme-aktion.org/index.php
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