Die positive Entwicklung Rumäniens im Vergleich zur Zeit vor dem EU-Betritt 2007 sei mit dem bloßen Auge zu erkennen, erklärte
Ciolos Anfang April in Bukarest auf einer Regionalkonferenz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Beispielsweise habe die landwirtschaftliche Produktivität durch die Beihilfen aus Brüssel deutlich gesteigert werden können.
Wichtig für Rumäniens Landwirtschaft sei es, dass die EU-Agrarfördermittel von 2014 bis 2020 - insgesamt 19 Mrd. Euro, darunter 11 Mrd. Euro für Direktzahlungen - möglichst gut verwendet würden.
Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin kündigte in diesem Zusammenhang an, Agrarbeihilfen an kirchliche Einrichtungen künftig strenger zu prüfen: Klöster und Pfarreien sollen ihren Status als aktive Landwirte nachweisen. Der Minister reagiert damit auf Kritik, dass EU-Beihilfen nicht oder nur spärlich an der Basis ankämen; die Landwirtschaft in Rumänien ist im EU-Vergleich besonders klein strukturiert.
Ferner nutzte Constantin die FAO-Regionalkonferenz dazu, mit Vertretern Moldawiens und Armeniens Kontaktgespräche über mögliche Kooperationsprojekte zu führen. Mit Moldawien wurde ein Aktionsplan für eine Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und auf dem Gebiet der ländlichen Entwicklung für die Jahre 2014 und 2015 beschlossen. Als Kooperationsgebiete sind vorgesehen: Tierproduktion, Weinbau,
Pflanzenschutz, Agrarwissenschaft und landwirtschaftliche Ausbildung.
Mit Armenien wurden Sondierungsgespräche über eine ähnliche Kooperation geführt. Eine Arbeitsgruppe soll spezielle Kooperationsfelder ermitteln und praktikable Vorschläge für die potentielle Zusammenarbeit unterbreiten.
Darüber hinaus will Rumänien über die armenische Hauptstadt Jerewan verstärkt Exporte in die Staaten der EurasischenWirtschaftsgemeinschaft (EAWG) abwickeln. Dabei hat Bukarest unter anderem den Zugang zum russischenMarkt im Blick. Armenien ist seit Herbst 2013 EAWG-Mitglied. (AgE)