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26.06.2014 | 10:32 | Bienengesundheit 

Hessische Bienen massiv durch Varroa bedroht

Wiesbaden - Die außergewöhnlich milde Witterung des vergangenen Winters hat bei vielen Bienenvölkern einen frühen und schnellen Anstieg der Belastung mit Varroamilben zur Folge.

Gesundes Bienenvolk
(c) proplanta
Aktuelle Erhebungen des Bieneninstituts Kirchhain zeigen schon jetzt Infektionsgrade, die sonst erst Ende Juli oder im August beobachtet werden. Dies kann zu einer Gefährdung der Völker und Verlusten schon vor dem Herbst führen.

Das Hessische Landwirtschaftsministerium und der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen weisen daher ausdrücklich auf die besondere Gefährdungssituation hin und fordern die Imker dazu auf, den Varroabefall ihrer Völker regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls rechtzeitig zu behandeln.

Mit Hilfe der „Puderzuckermethode“ kann der Befall auf relativ einfache Weise von jedem Imker schnell ermittelt werden.

Auf der Homepage des Bieneninstituts Kirchhain sind ein Anleitungsvideo und Protokollblätter zur Befallsbeurteilung verfügbar (http://www.llh.hessen.de/bieneninstitut-kirchhain.html).

Hintergrundinformationen:



Bei niedrigen Temperaturen während des Winters stellt die Bienenkönigin normalerweise das Eierlegen ein, und das Bienenvolk zieht sich im „Energiesparmodus“ zu einer sogenannten Wintertraube zusammen. Erst wenn die Temperaturen im Vorfrühling steigen und die ersten Frühblüher wie Hasel und Weide Pollen spenden, beginnt das Bienenvolk wieder mit dem Brüten.

Diese Brutpause im Winter bedeutet gleichzeitig eine Vermehrungspause für den Brutparasiten Varroamilbe, der für die eigene Fortpflanzung auf Bienenbrut angewiesen ist. Führt der Imker dann auch eine Winterbehandlung durch, reduziert sich die Milbenzahl im Winter stark und das Volk startet mit einer geringen Anzahl von Parasiten in die Saison.

Aufgrund des milden Wetters im vergangenen Winter fiel diese Brutpause bei vielen Bienenvölkern allerdings aus. Als Folge davon erreichte die Winterbehandlung nicht alle Milben und die Milbenvermehrung konnte in den Wintermonaten weitergehen. So hatten die Bienenvölker schon zum Saisonstart eine deutlich erhöhte Belastung mit Varroamilben.

Nach der Bienenseuchenverordnung sind Imker verpflichtet, ihre Völker in eigener Verantwortung angemessen gegen Varroamilben zu behandeln. Durch eine rechtzeitige und effektive Sommerbehandlung können die Parasitenvermehrung und -verbreitung eingedämmt und somit Verluste von Bienenvölkern vermieden werden. (PD)
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Kommentare 
Paul schrieb am 29.06.2014 16:51 Uhrzustimmen(173) widersprechen(171)
Ohne Behandlung ergäbe sich ein gutes Ergebnis hinsichtlich des erreichten Varroatoleranz-Zuchtzustandes der Völker. Das wäre der Überlebenstest, bar der Notwendigkeit jeglicher Schönrederei(schreiberei). Vielleicht sollten Institutsobere nach erartigen Kriterien (zunächst für die Institutsvölker) bezahlt werden (leistungsabhängige Bezahlung). Das würde motivieren, auch die Fronten zu klären!
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