Keine Fiktion - Ratten könnten durch Mutation sogar die Größe einer Kuh erreichen. (c) jonicartoon - fotolia.com
„The invasion of the mutant killer-rats“ prophezeite die britische Boulevardzeitung „Daily Star“ folgerichtig bereits vergangenen November. Die
"Daily Mail" berichtete erst kürzlich über das Thema. Doch dahinter steckt tatsächlich ein durchaus ernst zu nehmendes Problem.
Resistent und riesig
Die „Super-Ratten“ zeigen sich durch eine Mutation in ihrem Erbgut resistent gegen alle gebräuchlichen Rattengifte. Sie vermehren sich daher mit alarmierender Geschwindigkeit. Außerdem erreichen sie heute schon beeindruckende Größen: Bis zu 60 cm lange Tiere wurden gefangen - und sie könnten sogar noch die Größe von Kühen erreichen, mahnen Wissenschaftler. Denn wenn die entsprechenden ökologischen Nischen unbesetzt sind, könnten die Nager im Laufe der Evolution immer größer werden.
Ratten als tickende Zeitbombe
Der Forscher Dougie Clarke von der Universität Huddersfield untersucht das Ratten-Problem. Er spricht im Zusammenhang mit dem Aufbau dieser Resistenz von einer Zeitbombe. Seine Forschungsgruppe testete 17 Landkreise auf das Vorkommen der mutierten Ratten - und wurde ausnahmslos in allen fündig.
In manchen Regionen tragen bereits 75 Prozent der Tiere das mutierte Gen in sich. Wird die Population der „normalen“ Ratten mit Giften in Schach gehalten, können die „Super-Ratten“ sich ungehemmt vermehren. Die Wissenschaftler schätzen, dass sie die Zahl der Menschen im Land nächstes Jahr im Verhältnis 2:1 übersteigen dürften.
Bereits jetzt ist in Großbritannien ein deutlicher Anstieg der Rattenpopulation zu beobachten. Das Problem ist außerdem vermutlich schon nicht mehr auf Großbritannien beschränkt: Riesen-Ratten wurden auch in Stockholm und Dublin gefangen.
Clarke sieht in diesen resistenten Ratten insbesondere eine
Gefährdung der öffentlichen Gesundheit. Sie können Krankheiten übertragen wie Salmonellose oder die Weil-Krankheit, bei der es nach grippeähnlichen Symptomen zu Gelbsucht und Nierenversagen kommen kann. Hinzu käme ein immenser materieller Schaden durch die Tiere, beispielsweise an Gebäuden oder elektrischen Leitungen.