Nach Einschätzung des Washingtoner Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) sind Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen ebenso unwahrscheinlich wie das Risiko, dass die Pflanzen für die Umwelt schädlich sind. Die gentechnische Veränderung soll bei beiden Äpfeln dafür sorgen, dass sich das Fruchtfleisch nach dem Anschnitt oder einem Stoß nicht bräunt. Kleine Mengen der Äpfel dürften zu Testzwecken ab nächstem Jahr verfügbar sein, aber die großflächige Vermarktung könnte nach Angaben des Herstellers noch geraume Zeit auf sich warten lassen. Weitere Produkte sind in Planung.
Kritik kam von der SPD-Europaabgeordneten Maria Noichl. „Die enzymatische Bräunung von Äpfeln ist ein natürlicher Prozess, der keine kosmetischen Eingriffe durch
Gentechnik benötigt. Jeder weiß: Ein paar Tropfen Zitronensaft helfen”, betonte die Agrarexpertin in einer Stellungnahme. Kostengründe will die bayerische Sozialdemokratin nicht gelten lassen. Es sei bereits heute möglich, die enzymatische Bräunung von Äpfeln auch durch konventionelle Züchtung zu verlangsamen. Eine unkontrollierte Verbreitung der genveränderten Erbinformation durch bestäubende Insekten, die die Pollen zu benachbarten, nicht genveränderten Apfelbäumen weitertrügen, sei vorprogrammiert.
Die Entscheidung sei ein Paradebeispiel für die unterschiedlichen Verbraucherschutzstandards in Europa und Nordamerika. Noichl: „Wir müssen Wege finden, wie wir unsere Verbraucher vor einem möglichen einfacheren Import von gentechnisch veränderten Lebensmitteln schützen können.“ Eine lückenlose EU-Kennzeichnungspflicht sei dabei der erste Schritt und müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden. (AgE)