13.03.2015 | 16:04 | Internorga Vegan gegen das schlechte GewissenHamburg - Ob Bio-Liebhaber, Veganer oder Halbtags-Vegetarier: Die Deutschen wollen sich möglichst gesund ernähren. |
Die Food-Trends in diesem Jahren reichen von veganen Energydrinks bis zu fleisch- und sojafreiem Burgern. (c) proplanta Dass immer mehr Deutsche auf der «veganen Welle» mitschwimmen, könnte jedoch nur eine kurzfristige Mode sein, sagte die Trendforscherin Karin Tischer bei Gastro-Messe Internorga am Freitag in Hamburg. «Eigentlich will der Kunde damit sein schlechtes Gewissen beruhigen: Beim Frühstück hat er noch ein Nutella-Brot gegessen, deshalb will er dann zu Mittag einen grünen Smoothie aus Kaktus und Spinat», schilderte Tischer.
Bei der Internorga präsentieren mehr als 1.300 Aussteller auf 100.000 Quadratmetern ihre Ware. Immer mehr Produkte werben dabei mit dem Biozertifikat: Mit Bio-Kokoswasser oder Bio-Tee ohne Gelatine werden besonders junge Menschen angesprochen. Laut Tischer ist der durchschnittliche Veganer Mitte 30, weiblich und meist gut vernetzt. In Deutschland gebe es rund 800.000 Veganer.
«Eigentlich leben wir in einer Pseudogesellschaft: Wir waren noch nie so gut aufgeklärt, was gesundes Essen ist, am Ende haben aber nur die wenigsten Lust darauf», sagte die Trendforscherin. Deshalb wollen die Entwickler ihre veganen Produkte auch für ein älteres und männliches Publikum attraktiv machen - mit Bio-Bier, veganen Maultaschen oder deftigem Fleischsalat aus Kartoffelstärke.
Laut Tischer wird der Vegan-Boom zwar noch einige Zeit anhalten. Den Trend für das kommende Jahr sieht sie jedoch im Brotbacken. «Da kann Deutschland mit über 1.000 Brotsorten gut mithalten. Brot kann noch viel erfolgreicher als der Vegan-Trend werden», erklärte Tischer. (dpa/lno)
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Kommentare | |
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Greenhorn schrieb am 14.03.2015 16:56 Uhr | (116) (106) |
Bei solchen Artikeln wird oft einfach der ethische Aspekt ausgeklammert. Ich lebe selbst seit 8 Jahren vegan (bin übrigens männlich und kenne nur geringfügig mehr Veganerinnen als männliche Vegane) und in der veganen Szene ist der Gesundheitsaspekt meistens einfach ein super Nebeneffekt - allgemein bedeutet aber eine vegane Ernährung nicht die Bohne automatisch auch eine gesunde Ernährung. Man kann sich vegan auch total ungesund ernähren - genau so wie man sich mit einer omnivoren Ernährung gesund ernähren kann.
Vegan hat darum auch viel öfter (und wenn man Haare spalten will per Definition primär) mit Ethik zu tun. Es geht um Tierrechte und um Antispeziesismus. Vegan ist KEINE Diät. Wer sein Gewissen mit einem Smoothie beruhigen will, dann hat das zwar vielleicht etwas mit dem Nutella-Brot zu tun, aber bloss, weil Nutella Milch enthält und somit eine Kuh und ihr Kalb ausgebeutet hat - und nicht etwa weil das Nutella so viel mehr Kalorien hat als der Smoothie oder wasweissich. |
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