Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.03.2015 | 09:42 | Virus-Forschung 

Vogelgrippeviren könnten auf Menschen übertragen werden

Bochum / Erlangen - Auch Säugetiere können sich untereinander mit Vogelgrippe-Viren anstecken.

Vogelgrippe-Forschung
Forscher beschäftigen sich damit, ob sich Säugetiere oder sogar Menschen mit dem Vogelgrippevirus untereinander anstecken können. Aus den Niederlanden kommen neue Ergebnisse. (c) proplanta
Niederländische Arbeiten hätten sogar gezeigt, dass bereits sehr kleine Veränderungen an den Viren zu deutlich besserer Übertragbarkeit führten, sagte Prof. Klaus Überla im Vorfeld der 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie. Vom Mittwoch bis Samstag treffen sich in Bochum 1.000 Wissenschaftler, um sich über Themen wie Vogelgrippe und Ebola auszutauschen.

In den Niederlanden hat Prof. Ron Fouchier bei Versuchen mit Frettchen gezeigt, dass gering mutierte H5N1-Vogelgrippeviren bei Säugetieren über die Atemwege übertragen werden können. Fouchier hatte nach und nach Tiere mit einem gezielt veränderten H5N1-Virus infiziert, das er ursprünglich von einem erkrankten Menschen isoliert hatte.

Erkrankte ein Frettchen, infizierte er das nächste Tier mit dem Virus des kranken Tieres, und so weiter. Durch die Kombination aus gezielter Veränderung und natürliche Mutation sei ein leicht verändertes Virus entstanden, das schneller übertragen werde, sagte Tagungsleiter Überla.

Ein möglicher Schluss sei nun, dass solch mutierte Viren auch natürlicherweise entstehen könnten und dann von Mensch zu Mensch übertragen werden. Bisher wird die gefährliche Vogelgrippe nur sehr schwer oder gar nicht unter Menschen übertragen.

Virologen um Prof. Friedemann Weber von der Universität Marburg hatten kürzlich entdeckt, dass ein einziger ausgetauschter Proteinbaustein ausreicht, damit das Vogelgrippevirus neue Wirte befallen kann. Sie präsentierten ihre Ergebnisse im Fachjournal «Cell Host and Microbe».

Anders als in Asien besteht in Westeuropa eine geringere Ansteckungsgefahr von Menschen mit Vogelgrippeviren, da Mensch und Geflügel hier weniger in Kontakt kommen. In Deutschland ist es in den vergangenen Jahren immer wieder lokal zu Ausbrüchen in Geflügelhöfen gekommen. Die Tiere werden in der Regel getötet. (dpa)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
EPetras schrieb am 17.03.2015 19:56 Uhrzustimmen(51) widersprechen(65)
Was in diesem Artikel nicht so richtig herauskommt ist, dass die Genveränderung durch Gentechnik verursacht wurde, die man dann natürlich weiter mutieren ließ. Es ist zudem die Frage, inwieweit sich diese Frettchenversuche auf den Menschn übertragen lassen. Immerhin ist das Virus bislang nicht in dieser Weise mutiert, obgleich es in acht bevölkerungsreichen, vor allem asiatischen Ländern verbreitet war. Es ist nicht auszuschließen, dass es in China noch vorhanden ist. Dort hat man jetzt eher mit H7N9 und Variationen zu kämpfen. die von chinesischen Forschern jüngst als aussichtsreicher Kandidat für eine Pandemie geannt wurden (Spiegel, Focus, Stern). Sie nannten dabei vor allem Handelsrouten und Transport als gefährliche Ausbreitungswege. Und ausgerechnet mit China will Frau Merkel nun ein Freihandelsabkommen erwirken? Der globale Handel von Geflügel und deren Produkten verstärkt die Gefahr von Seuchen. Zugleich wird die Entstehung höher pathogener Erreger durch die enge Aufstallung und den dadurch bedingten schnellen Wirtswechsel, der Mutationen zu höherer Pathogenität begünstigt, gefördert.
  Weitere Artikel zum Thema

 Nach Kontakt mit Kühen: Mensch in den USA mit Vogelgrippe infiziert

 Geflügelpest-Impfung in Frankreich zeigt Wirkung

 Vogelgrippe bei Milchkühen in den USA entdeckt

 Nur wenige Vogelgrippe-Ausbrüche in Sachsen

 Geflügelpest auch am Cospudener See bei Leipzig nachgewiesen

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau