«Grundsätzlich haben die Tiere mit Wärme keine Probleme, die können eine Menge aushalten», sagte Ingrid Illies, Bienenexpertin der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im fränkischen Veitshöchheim der Deutschen Presse-Agentur. Um ihren Bienenstock einigermaßen kühl zu halten, müssen die Tiere allerdings hart arbeiten. «Und das ist richtiger Stress für sie.»
Die
Bienen lüften ihr Zuhause bei heißen Temperaturen. Dafür holen sie mit ihrer Honigblase Wassertropfen aus Pfützen, Tümpeln und ähnlichen Gewässern. «Das funktioniert wie ein Kropf. Das Wasser würgen sie dann im Bienenstock wieder raus und spannen den Wassertropfen über ihren Rüssel auf», erklärt die Expertin weiter.
Und weil andere Bienen bereits vor dem Flugloch kräftig mit ihren Flügeln schlagen, kann das Wasser im Luftzug verdunsten. «Das kühlt den Stock und sorgt gleichzeitig für die richtige Luftfeuchtigkeit», erläutert Illies. Die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 35 Grad Celsius seien wichtig für die Brut.
Eine zweite Strategie der Bienen gegen die Hitze ist der sogenannte Bienenbart. «Die erwachsenen Tiere hängen sich dann wie eine Traube vor das Flugloch. Denn wer nicht drin ist, produziert auch keine Hitze.» Bienenbart heißt das Phänomen übrigens, weil das Flugloch mit der daran hängenden Bienenwolke wie ein Mund mit Bart aussieht. Biologin Illies rät: «Wer so eine Bienentraube sieht, sollte sie nicht anfassen, sondern einfach in Ruhe lassen». (dpa/lby)