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20.03.2016 | 12:01 | Kritik beim Berufsstand 

Bild-Artikel erzürnt Landwirte

Kiel - Ein am 10. März in der Bild-Zeitung erschienener Artikel über Unterschiede zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft mit dem Titel „Lohnt es sich wirklich mehr für Bio auszugeben“ hat aufgrund von Unwahrheiten zu heftiger Kritik beim Berufsstand geführt.

Bild-Artikel
(c) Pressefoto
Der Bauernverband Schleswig-Holstein hat aufgrund „der unhaltbaren Aussagen“ Beschwerde beim Deutschen Presserat eingelegt und fordert Sanktionen. „Der Bericht der Redakteurinnen Stefanie May und Anne Holstein entbehrt hinsichtlich wesentlicher Aussagen einer sachlichen Grundlage“, kritisierte Landesbauernpräsident Werner Schwarz. Eine Vielzahl der aufgeführten Fakten sei weder belegbar noch fachlich richtig. Insgesamt werfe der Artikel die Frage auf, ob der pressegemäßen Sorgfalt Rechnung getragen worden sei.

Nach Ansicht des Verbandes ist das nicht der Fall, weshalb gegen den Pressekodex verstoßen wurde. Unter anderem hieß es in dem Artikel: „Damit sich die Euter der Kühe nicht entzünden, mischen herkömmliche Landwirte vorbeugend regelmäßig Antibiotika ins Futter, das zu einem geringen Teil in die Milch übergeht.“ Dazu stellte der schleswig-holsteinische Bauernverband klar, dass ein vorbeugender Antibiotikaeinsatz verboten und aufgrund der hohen Medikamentenkosten auch keinesfalls Praxis sei. Es gebe allenfalls eine Einzeltierbehandlung, wobei Wartezeiten strikt eingehalten würden, da bei der streng kontrollierten Anlieferungsmilch ansonsten Strafzahlungen und Sperrungen derMolkerei drohten.

In dem Artikel wurde außerdem über konventionelle Ackerbauern behauptet: „Landwirte bestellen ihre Äcker meist einseitig: Sie säen und ernten nur eine bestimmte Pflanze. Der Boden laugt aus, Nährstoffe gehen verloren.“ Richtig sei jedoch, so der Landesbauernverband, dass die Feldfrüchte im Rahmen einer Fruchtfolge angebaut und zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit Nährstoffe über organische oder mineralische Dünger zurückgeführt würden. Der Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Peter Voss-Fels, sieht die Bauern durch die falschen Aussagen verunglimpft und hat sich deshalb bei der Bild-Chefredaktion beschwert. Er lud die beiden Bild-Reporterinnen auf Betriebe ein, damit sie aus erster Hand erfahren, wie Bauern wirklich arbeiten.
AgE
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Kommentare 
Zotta schrieb am 23.03.2016 07:55 Uhrzustimmen(163) widersprechen(177)
Cource, haben sie überhaupt die Qualifikation über die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu berichten? Mag es sein, dass ihnen die Tierhaltung nicht gefällt? Das ist ihr Kleinkrieg! Gehen sie zu einem Psychiater! Die Landwirte nehmen ihre Verantwortung wahr, durch Aus- und Fortbildung hochwertige Produkte zu " erzeugen". Leider rechnet es sich für die kleineren Landwirte nicht mehr, deshalb meinen manche Berufskollegen durch vergrößern ihrer Betriebe das schrumpfen der Gewinne zu kompensieren, anstatt die Politik zu gesunden Rahmenbedingungen zu verpflichten, denken sie weiter so! Das wichtigste aber ist eine ehrliche und verantwortungsvolle Pressearbeit!
Kutusow schrieb am 21.03.2016 09:53 Uhrzustimmen(193) widersprechen(145)
Herr oder Frau cource, das ist einfach Unsinn, was Sie da behaupten! Vorher informieren, darüber nachdenken und dann erst zum Schreibstift greifen und nicht umgekehrt!
cource schrieb am 20.03.2016 16:18 Uhrzustimmen(218) widersprechen(196)
in deutschland werden die kargen böden nur deshalb z.b. mit industriemais bestellt, damit die tierquälmastanlagen vorher ihre Gülle/Sondermüll auf den feldern entsorgen können
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