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28.03.2016 | 07:01 | Öffentlichkeitsarbeit 

Landwirte sollen sich dickeres Fell zulegen

Wesselburen/Münster - Die Landwirte sollten sich nicht bei jeder öffentlichen Kritik ängstlich wegducken, sondern sich vielmehr ein dickeres Fell anschaffen und auf Angriffe von Verbrauchern oder Tierschützern klug und selbstbewusst reagieren.

Landwirt Öffentlichkeitsarbeit
(c) proplanta
Diesen Rat hat top-agrar-Chefredakteur Berthold Achler vergangene Woche den Bauern auf der Mitgliederversammlung des landwirtschaftlichen Casino-Vereins Wesselburen in Schleswig-Holstein mit auf den Weg gegeben. „Kommen Sie aus der Opferrolle heraus, in die Sie nicht hineingehören“, sagte Achler. Immer mehr Bauern und Bäuerinnen seien die ständigen Angriffe in Presse, Funk und Fernsehen leid und engagierten sich in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Angebot von Landwirten und landwirtschaftlichen Organisationen werde immer breiter und reiche von Plakataktionen über Internetforen und Videospots bis hin zur Radiowerbung. Einige Betriebe würden viel Zeit und privates Geld in die Öffentlichkeitsarbeit investieren.

„Wir beobachten gegenwärtig eine regelrechte Medienwelle von Bauern für Bauern“, stellte der Chefredakteur fest. Das werde eine nachhaltige Wirkung bringen, denn Bauern seien authentisch und hätten eine hohe Glaubwürdigkeit. Da die Kluft zwischen der Gesellschaft und der Landwirtschaft immer größer werde, sei die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit auch dringend erforderlich, betonte Achler.

In der Wohlstands- und Freizeitgesellschaft änderten sich nicht nur die Ernährungsgewohnheiten, sondern auch die Ansprüche an den Umwelt- und Tierschutz. Manche Produktionsmethoden der Landwirtschaft würden von der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert oder machten den Menschen Angst. Die Landwirtschaft müsse auf diese Entwicklungen besonnen reagieren und den Medien und Verbrauchern ihre Arbeit, Probleme und Lösungswege immer wieder erklären. Niemand könne das besser und überzeugender als die Bauern und Bäuerinnen selbst, erklärte Achler. Die Landwirtschaft müsse dabei auch viel intensiver mit Umwelt- und Tierschützern reden. Kooperationen mit moderaten Organisationen und dem Lebensmittelhandel seien ebenfalls vorstellbar. Auf Dauer könne niemand gegen die Gesellschaft und gegen die eigenen Kunden produzieren.
AgE
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Kommentare 
kurri Altbauer 85 schrieb am 31.03.2016 15:59 Uhrzustimmen(155) widersprechen(139)
Dem Kommentar von dem Kollegen kann ich nur voll zustimmen! Da haben die Meinungsbeeinflusser, die über Jahrzehnte die Praxis beraten sollten, denen vieles als bare Münze geglaubt wurde und dabei noch recht gut verdient haben, im Nachhinein dieses Vertrauen missbraucht! Sie haben ein gerütteltes Maß, zu der derzeitigen miesen Lage des Berufsstandes, beigetragen! Inwieweit sie von der Politik selbst missbraucht wurden, kann ich nur vermuten. Mit Sicherheit reicht deren Arm viel weiter als wir gutgläubig vermuten können. Was sollte also einen Spitzenmann der Agrarpresse seinen Lesern für Ratschläge erteilen? Mit Sicherheit nicht solche, die den Berufsstand in eine immer stärkere Abhängigkeit vom Wohlwollen der Politiker geführt hat! Wir bilden nur noch eine kleine Minderheit in unserem demokratischen Staatsgebilde. Auf uns wirkt sie wie eine Diktatur! Unsere Abnehmer wie Aldi, Lidl und Co. haben es durch deren Marktmacht zu riesigen Vermögen gebracht! Schon unsere Altvorderen wussten: Ein Finger lang handeln, bringt mehr wie ein Arm lang arbeiten! Das kann man mir nicht widerlegen! Wir produzieren wie die Weltmeister, liefern uns heftigste Verdrängungskämpfe, unsere Politiker und die großen Firmen sind an möglichst geringen Ausgaben für Lebensmittel interessiert, zum Dank werden wir behandelt wie die Galerensklaven! Unsere Leistungen für unsere Mitbürger, werden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, z. B. 30% des für unserer Überleben notwendigen Sauerstoffs werden von der Land und Forstwirtschaft erzeugt, 70% kommen von den Ozeanen. Wenn das noch lange so weiter geht, dann Gut Nacht Marie!
agricola pro agricolas schrieb am 28.03.2016 11:01 Uhrzustimmen(145) widersprechen(127)
„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ (EINSTEIN) - „Erkennen Sie die tiefgründige Wahrheit, die sich gerade für uns Bauern dato kaum trefflicher hinter solchen Worten verbirgt!?“, werter Herr Chefredakteur Achler. Immerzu dem gerade hippen „Schicki-Micki"-Mainstream hinterherblöken, vollends betört unserer becircenden „EINEN STIMME“ lauschen, um diesem LEITHAMMEL in purem Gehorsam Folge leisten zu wollen, selbst wenn diese Wege uns Bauern, gerade mehrheitlich die Einfamilienbetriebe, direkt ins Verderben führen!? Nehmen Sie aktuell die äußerst ernüchternden, absolut horizonterhellenden bildlichen Sequenzen immer kürzerer Abfolgen überhaupt wahr, die den Alltag auf einer Vielzahl der heimischen, unserer europäischen, ja mittlerweile gar der Bauernhöfe weltweit, prägen: Das tagtägliche Schinden im bäuerlichen Hamsterrad in gesichertem Bewusstsein der allseits Gejagten, wo man trotz eines stetigen Ansteigens der Turbogeschwindigkeiten das geißelnde Abpresspotential der vielen begierig geöffneten Schlunde kaum mehr zu erfüllen vermag!? Hinter dem Statement eines Protagonisten Achler entdecke ich durchaus auch eigene Existenzängste; gescheiterte, ruinierte Bauern lesen keine „Top Agrar“!!!! Drischt man deshalb obige Phrasen, haufenweise leeres Stroh, ohne im eigentlichen jedoch an der Ursache tatsächlich etwas verändern zu wollen/können!? - JAAA, es wird höchste Zeit, dass wir Bauern uns mit unserem KÖNIG „KUNDE“ solidarisieren, mit all jenen kooperieren, die unseren Lebensunterhalt tagtäglich sichern; über die Köpfe gerade derer hinweg, die nach Dekaden vollkommen fehlgesteuerter Agrarpolitik nicht einmal die Courage aufbringen, eingestehen zu wollen, dass gerade SIE verantwortlich zeichnen für so manche Fehlentwicklungen innerhalb der Landwirtschaft mit all den hieraus resultierenden, nunmehr sichtbar werdenden Konsequenzen für Mensch, Tier und Natur. Solange man eine solche Einsichtsfähigkeit allerdings nicht entwickelt, darf man keineswegs erwarten wollen, dass hier in einer entsprechenden Zielstrebigkeit korrektiv gegengesteuert wird. // „Was nun also, ....“, werter Herr Chefredakteur Achler, „scheinheilige Argumente suchen, sich oftmals harscher Worte bedienen, doch weiterhin verwirrende „Alm-Heidi-Idylle"-Bilder, um insbesondere den gierigst geöffneten Schlund unserer Agrarmacht weiterhin mit derzeit rasch schwindendem, vielleicht noch vorhandenem bäuerlichem Rest-Eigenkapital stopfen zu können!? Oder weit besser eher filigran, mit der entsprechenden Sensibilität eigene Fehler eingestehen wollen, um eine Überlebensstrategie insbesondere auf den vielen Bauernhöfen NOCH ermöglichen zu können!? Gerade die „juristischen Landwirtschafts-Gebilde ostdeutscher Größenordnungen"straucheln derzeit finanziell am gewaltigsten, was auch personelle Schwierigkeiten mit sich bringt. Über mehrere Generationen DAS vermittelte LEITBILD EINES MODERNEN LANDWIRTSCHAFTLICHEN ZUKUNFTSMODELLES!!!-? Entpuppt das wendige, geistig unabhängige kleine Bäuerlein gewisse Vorteile hinsichtlich einer zwischenzeitlich generell unverzichtbar flinken Anpassungsfähigkeit gegenüber solchen äußerst trägen, sehr starren Dinosaurieren!? // Mit ein bisschen Bauern-Öffentlichkeitsarbeit ist es wohl nicht getan. Gerade Sie, werter Herr Achler, stehen in dem gesicherten Wissen, dass sich die Agrarpolitik schon immer auf großpolitischem Parkett abspielt und hier das einzelne kleine Bäuerlein aktuell wahrlich überhaupt keine tragende Hauptrolle spielt, selbst die Statistenrollen von all denjenigen durchgängig besetzt sind, welche insbesondere das Abpresspotential AUS der Landwirtschaft erfolgreichst zu generieren wissen. Da hat man in vorausschauender „Für- und Vorsorge“ entsprechend gut „angefüttert“. Für die Bauern selbst sind derartige „Lustspiele“ an Tragik kaum mehr zu überbieten! Dieses hält man gefügig wie einen alternativlosen, gesellschaftlich strauchelnden Drogensüchtigen, der OHNE DROGE nicht mehr existieren kann. Das Androhen eines Entzuges suggeriert hier weit eher die Vorankündigung weiterer brutalster Abhängigkeiten, machen wir uns da nichts vor!!! Können wir Bauern aus diesen Abhängigkeiten innerhalb unserer Mikroökonomien überhaupt jemals noch ausbrechen!? Ein Fragestellung für eine ruhige österliche Stunde, liebe Berufskolleginnen u. -kollegen. - Brütet ihr vielleicht schon über eurem nächsten Prämienantrag!? ***Ein kleines österliches Gedankenspiel am Schluss: Die Lobbyisten von dereinst, die Mächtigen jener Zeiten, haben an Ostern auch nicht erkannt, dass eine Weltreligion ihren Ursprung fand, die noch in unserer heutigen schnelllebigen Moderne Bestand und durchaus eine unverzichtbare, wenn auch oftmals als solche nicht bewusst wahrgenomme Daseinsberechtigung hat. - Bevor man sich also gewaltsam der eigenen zuverlässigen, existentiellen Grundbedürfnisse beraubt, sollte man vielleicht doch den mutigen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus wagen, diesen nicht einzig in gerne verbal vermittelter „weiser Voraussicht“ den durchweg überaus geerdeten Bauern auf die TO-DO-LISTE setzen. Allein gelassen auf weiter Flur vermögen letztere doch recht wenig gegen ihre derzeitige Ausbeuterei durch die lüstern raffsüchtige Kapitalmacht zu Lasten von Mensch, Tier und Natur unternehmen können. - Schöne Ostern noch, auch Ihnen, hochverehrter Herr Chefredakteur („TOP AGRAR“) Achler!
cource schrieb am 28.03.2016 08:49 Uhrzustimmen(146) widersprechen(161)
solche psychologischen spitzfindigkeiten/tricks funktionieren vielleicht auf der couch aber nicht auf dem acker, dort zählen nur tatsachen--nehmt euch ein beispiel an den energiekonzernen, die haben die bittere pille geschluckt und dem atomstrom den rücken gekehrt und "aus der not", eine tugend gemacht und werben jetzt sogar für die erneuerbaren energien, jetzt seit ihr dran: fordert genauso eine produktionsbedingte umlage für die umstellung auf ökölandwirtschaft
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