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22.06.2016 | 07:50 | Glyphosat-Neuzulassung 

Europaabgeordnete fordern von Berlin Einsatz gegen Glyphosat

Brüssel - Mehrere Dutzend Europaabgeordnete haben die Bundesregierung in Berlin aufgerufen, sich gegen die weitere Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat einzusetzen.

Glyphosat-Neuzulassung
(c) proplanta
«Wir appellieren an Sie, den Weg für ein neues Modell einer nachhaltigen, nicht toxischen Landwirtschaft frei zu machen», schreiben insgesamt 68 Abgeordnete vor allem von Grünen und Linken in einem am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Brief. Deutschland solle sich gegen die Verlängerung einsetzen und die EU-Kommission auffordern, die Nicht-Wiederzulassung vorzuschlagen.

Am Freitag sollen Vertreter der EU-Staaten erneut über eine Verlängerung der Europa-Zulassung für den Unkrautvernichter um bis zu 18 Monate abstimmen. Die aktuelle Genehmigung läuft am Monatsende aus. Die Bundesregierung dürfte sich wie bisher enthalten, da die große Koalition in der Glyphosat-Frage uneins ist. «Wir stehen heute an einem Wendepunkt - bitte ergreifen Sie die Chance und stimmen Sie für eine nachhaltige Landwirtschaft», schreiben die Unterzeichner des unter anderem an Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) gerichteten Schreibens.

Die Parlamentarier führen zudem «sieben Wege auf, durch die es möglich ist, Lebensmittel zu produzieren, ohne auf Glyphosat oder andere Pestizide zurückzugreifen». Zudem müsse übergangsweise mehr EU-Geld für Bauern zur Verfügung gestellt werden, die sich um Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung bemühten. Auf längere Sicht seien erstere aber sogar «kosten- und ressourceneffizienter».
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 23.06.2016 19:34 Uhrzustimmen(149) widersprechen(122)
Ach, ...nun wird’s einzig wieder „literarisch wertvoll“! Was die Diskussion rund um den Wirkstoff Glyphosat doch an Stilblüten treibt…! - Ich selbst halte es frei nach Don Bosco: „Das Beste, was wir auf der Welt tun können ist Gutes tun, fröhlich sein, und die Spatzen „pfeif(f)en“ lassen. // Werter Kritiker, wie klassifizieren Sie sich selbst im übrigen innerhalb Goethes Denkschablone!? ;-) Wäre sehr interessant, das erfahren zu dürfen.
Pfeiffer schrieb am 23.06.2016 14:32 Uhrzustimmen(85) widersprechen(129)
"Toren und gescheite Leute sind gleich unschädlich. Nur die Halbnarren und Halbweisen, das sind die gefährlichsten."(Johann Wolfgang von Goethe)
agricola pro agricolas schrieb am 23.06.2016 09:09 Uhrzustimmen(149) widersprechen(219)
Wer heute noch den antiquierten LD50-Wert beispielgebend heranzieht um eine Aussage zu untermauern, der agiert am Zahn der Zeit vorbei. Die heutige wissenschaftliche Methodik geht einen anderen analytischen Weg. Gott sei dank; davon sollte man ausgehen können. Eine verantwortungsbewusste Wissenschaft lehnt einen solchen Umgang mit den jeweiligen Individuen ab. Die Beobachtung der letalen Eigenschaft einer Substanz erlaubt im übrigen keine generell reproduzierbare Aussage über mögliche chronische Wirkungen. Genau hierin allerdings ist die Problematik des Wirkstoffes Glyphosat mittlerweile begründet, da er derzeit sämtliche Lebensbereiche durchdringt. - Wer aber heute noch den LD50-Wert braucht, der kann auch keinesfalls auf Glyphosat verzichten!(?) // „Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige nur in Bezug auf das Ziel“ (Nietzsche) Politikern "Dümmlichkeit" oder reine Ideologie in einem solchen Zusammenhang vorwerfen zu wollen, ist absolut vermessen. Es gibt ganz wenige Politiker, die sämtliches Wissen auf sich selbst vereinigen können. Dafür gibt es hoffentlich eine vertrauenswürdig zuarbeitende unabhängige(!) Wissenschaft.- Gerade die Heerschar der völlig Ahnungslosen finden wir aber leider in unheiliger Personalunion innerhalb unserer berufsständischen Vertretung, leider!(?)
Pfeiffer schrieb am 22.06.2016 13:04 Uhrzustimmen(174) widersprechen(133)
Es ist schon schlimm wenn politische Dümmlichkeit und Ideologie wichtiger sind als fachliche Kompetenz. Die Ld50 von Glyphosat ist um vieles geringer als die Ld50 von Kochsalz. (Ld50 ist die letale Dosis)
agricola pro agricolas schrieb am 22.06.2016 10:04 Uhrzustimmen(132) widersprechen(171)
Aktuell werden die Briefkästen der Bauern, insbesondere auch die elektronischen, mit Petitionen „PRO-Glyphosat“ bombardiert, initiiert gerade von den vor- und nachgelagerten Bereichen. Resümierend festzuhalten gilt, wohl nur schwerlich noch bestreitbar, dass aktuell viele Bauern MIT Glyphosat betriebswirtschaftlich in einem durchgängigen Einkommensdesaster dahinvegetieren. Was soll sich OHNE diesen Wirkstoff, dieses erheblich in die Diskussion geratene Pflanzengift, für die Bauern selbst hier nochmals nachhaltig verschlimmern!? - Spannen wir gedanklich einen großen Bogen hin zu unseren außereuropäischen Berufskollegen, die Glyphosat mittlerweile geradezu hemmungslos einsetzen dürfen/sollen/wollen(!?). Denen geht es, plakativ bewusst drastisch formuliert, richtig „dreckig“! Gerade das Schicksal vieler indischer Bauernfamilien sollte hier innerhalb europäischer Grenzen aufmerken und unser bäuerlich empathisches Gewissen keineswegs unberührt lassen. Dort ist in nicht wenigen Fällen der Suizid ein dramatisch unumkehrbarer Schlusspunkt, der wirklich allerletzte hoffnungslose Ausweg, der diese Bauernfamilien in tiefes Leid stürzt. // Ich jedenfalls sehe den tatsächlich alternativlosen deutschen/europäischen Bauern, der ohne Glyphosat nicht erfolgreich „ackern“ kann, als einzig gerne, insbesondere viel publizierte Farce. Von und für WEN!? Steht hinter jedem Befürworter auf den Pro-Glyphosat-Listen tatsächlich der Name eines Bauern!? // Nochmals, liebe Berufskollegen: UNSER KUNDE IST KÖNIG! - Gerade unsere Kunden lehnen jedoch mittlerweile diesen Wirkstoff rigoros ab. Hier ist zwischenzeitlich gerade auch eine psychologische Hirnschranke in den meisten Verbraucherköpfen aufgebaut, die nur schwerlich wieder rückwärtsgewandt überschritten werden kann. Schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht können wir Bauern DAS also nicht einfach ignorieren wollen, zumal wir innerhalb unserer Produktionen tatsächlich auch nicht wirklich alternativlos sind! // Ein kurzer,nicht wissenschaftlicher Querverweis innerhalb äußerst ähnlicher, erheblich abschreckender Parallelitäten eines anderen deutschen Problemfalles: Der VW-Chef Müller hat ganz sachlich nüchtern erkannt, dass die Fortentwicklung von Dieselfahrzeugen innerhalb der eigenen Konzernstrukturen keine aussichtsreich erfolgsversprechende Zukunft mehr bieten kann. Man stößt am Markt hier mittlerweile tatsächlich auf die breite Front unverkennbarer Ablehnung. Was können wir Bauern hieraus lernen!? Es ist betriebswirtschaftlich überlebensnotwendig, die Zeichen der Zeit so früh wie möglich RICHTIG zu deuten, hier frühzeitig entsprechend zu agieren, indem man die wichtigen positiven Signale richtungsweisend auszusenden vermag. // Was aber müssen wir deutschen/europäischen Bauern wieder einmal, selbst relativ handlungsunfähig, verdauen!? Der Dornröschen-Dauerschlafmodus unserer hochgeistigen Vordenkereliten ist nach wie vor aktiviert, die Zeichen der Zeit verpasst man deshalb dato fatalerweise geflissentlich vollkommen!(?) // Wie erst dieser Tage im übrigen publiziert, ist man in den USA aktuell außerstande, einen da mittlerweile boomenden Biomarkt im eigenen Lande hinreichend bedienen zu können. Das dort unaufhaltsam von statten gehende Umdenken vieler US-Bürger hin zu einem neuen gelebten Gesundheitsbewusstsein setzt eindeutige Zeichen. Fürwahr kein schleichender Prozess mehr sondern vielmehr eher der sprichwörtlich unumkehrbare RUCK, der wellenförmig dort durch die breiten Massen geht. (Anmerkung hier ganz am Rande, um obige Parallelitäten nochmals aufzugreifen: VW offeriert aktuell auf dem amerikanischen Markt auch keine Diesel-PKWs mehr! Hat's vielleicht bei dem einen oder anderen „zoom“ gemacht!?) // Was schwurbelt man aber den deutschen/europäischen Bauern vor: Mit Schlagworten wie „Verlust der europäischen Wettbewerbsfähigkeit droht ohne den Heilsbringer Glyphosat“ peitschen brutale verbale Drohungen durch die Presse. Ist das nicht vielleicht doch erheblich realitätsfern!!-? Ja, wir gefährden selbige vielleicht tatsächlich, wenn wir mit unseren deutschen/europäischen Erzeugnissen nicht vornehmlich die Zufriedenheit unserer Kunden im Fokus haben und hierzu den Schulterschluss mit diesen suchen. – Wir Bauern müssen keine „schöpferische Zerstörung“ durchleben, wenn wir uns innovativ, insbesondere auch kreativ UNSERER BÄUERLICHEN ZUKUNFT zuwenden. Da wir wahrlich nicht alternativlos sind, können wir diesen Weg auch ohne Glyphosat betriebswirtschaftlich erfolgreich beschreiten. Je früher, desto besser! Der Zeit voraus zu sein schafft wahre bäuerlich zukunftsweisende Perspektiven, schließlich fressen derzeit weit eher die Schnelleren die Langsamen!
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