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12.09.2016 | 14:31 | Klimawandel 

Global war 2016 wärmster Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen

Berlin - Die Menschen in Deutschland sollten sich mehr gegen Wetterextreme wie Dürre und Starkregen wappnen. Das forderten Experten am Montag in Berlin bei einer Wetterbilanz des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK).

Klimawandel
Der Klimawandel wird uns auch hierzulande treffen - extreme Wetterlagen werden wahrscheinlicher. Experten warnen davor, sich bei der Vorsorge allein auf den Staat zu verlassen. (c) proplanta
«Wir werden in einem sich ändernden Klima erhebliche Eigenvorsorge brauchen», sagte Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Ein jeder Häuslebauer müsse selbst prüfen, ob sein Haus tauglich sei, sagte Becker. Es sei angebracht, sich für den Fall, dass die Versorgung nicht mehr funktioniere, Vorräte zuzulegen. Zwei Kisten Trinkwasser seien beispielsweise sinnvoll, sagte Becker - auch mit Blick auf ähnliche Vorschläge der Bundesregierung.

Die hatte im August ein neues Konzept zur zivilen Verteidigung verabschiedet und damit für Wirbel gesorgt. Das Land soll besser auf Bedrohungen durch Terror, Cyberattacken und Angriffe auf sensible Infrastruktur wie die Trinkwasser- oder Energieversorgung vorbereitet sein. Das Konzept sieht auch vor, dass Bürger zuhause bestimmte Mengen an Trinkwasser und Nahrungsmitteln vorhalten.

Es sei auch wichtig zu lernen, wie man sich bei Überschwemmungen verhält, sagte Becker. Das könnte bereits Schülern beigebracht werden. Es gehe um eine neue Kultur des Umgangs mit Naturgefahren, von denen es künftig mehr geben werde. Auch Kommunen müssten sich verstärkt auf extreme Wetterlagen vorbereiten, sagte die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger.

Von Juni bis August 2016 war es global gesehen so warm wie nie zuvor in diesem Zeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen, sagte Klima-Experte Becker. Er erwarte sogar das wärmste Jahr seit 1880. «Wir stecken mitten im Klimawandel.» Hierzulande gab es von Juni bis August aber keine starken Auffälligkeiten bei Temperaturen.

Aktuell gab der Deutsche Wetterdienst eine Hitzewarnung heraus. Für Berlin, das südliche Brandenburg, das östliche Sachsen-Anhalt und den Nordwesten Sachsens werden zu Wochenbeginn Temperaturen bis zu 33 Grad erwartet, sagte eine DWD-Meteorologin. Die Warnung gelte zunächst bis Dienstag, werde aber voraussichtlich bis Mittwoch verlängert. Der Wetterdienst gibt eine Hitzewarnung heraus, wenn die gefühlte Temperatur zwei Tage in Folge über etwa 32 Grad liegt und es auch nachts nur wenig abkühlt.

Als «hochdramatisch» bezeichnete Becker Starkregenereignisse mit deutlich mehr als 100 Litern Regen pro Quadratmeter und Stunde, von denen manche Regionen im Frühsommer heimgesucht wurden. «Wir müssen damit rechnen, dass eine solche Wetterlage häufiger auftritt.» Sehr hohe Niederschlagsmengen seien nahezu an jedem Ort möglich.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 13.09.2016 14:48 Uhrzustimmen(36) widersprechen(16)
ach was die hitze passt doch genau ins konzept der neoliberalen politik: mehr kreislauf und hitzetote besonders unter den rentenbeziehern sorgt für ein vorzeitiges ableben und schohnung der rentenkassen
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