„Landwirtschaft und ihre Erträge hängen nach wie vor stark vom Wetterverlauf ab. Wie sehr, das haben wir in diesem Jahr insbesondere im Weinbau erlebt. Zwar wurden 2016 Insgesamt 9 Mio. Hektoliter geerntet; die einzelbetrieblichen Erträge variierten jedoch extrem.
Die ergiebigen Niederschläge im Jahresverlauf lösten u. a. einen hohen Infektionsdruck des Falschen Mehltaus aus. Das stellte die
Winzer und Weingärtner vor große Herausforderungen. Denn bereits eine einzige, nicht rechtzeitig durchgeführte Pflanzenschutz-Maßnahme führte zu deutlichen Ertrags- und Qualitätseinbußen.
Besonders hart betroffen sind die Öko-Winzer. Nach einer Entscheidung der Europäischen Kommission dürfen sie kein Kalium-Phosphonat, das zuverlässig gegen Pilzbefall wirkt, einsetzen. Sie würden ansonsten ihre Anerkennung als Bio-Betrieb verlieren.
„Der
DRV erwartet von der
EU-Kommission eine Revision des Verbots, damit in Deutschland weiterhin Bio-Wein erzeugt werden kann“, betont Dr. Ehlers. Denn die zugelassenen Kupferverbindungen wirken nachweislich nur bis zum nächsten Regenschauer.
Dr. Ehlers befürchtet weitere Probleme im gesamten Pflanzenbau, wenn die gefahrenbasierte Genehmigungspolitik für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe konsequent fortgesetzt wird. „Wenn Risikominimierung nicht das oberste Ziel ist, sondern es nur noch um den Gefahrenausschluss bei Wirkstoffen geht, dann müssen wir auch beim Getreide mit Totalausfällen rechnen“, so der Hauptgeschäftsführer.