Der EU-Dachverband des Getreidehandels (COCERAL) veranschlagt das Aufkommen jetzt auf 295,2 Mio. t; gegenüber der September-Schätzung bedeutet das ein Plus von 1,8 Mio. t. Gemessen an der Erntemenge 2015, die jetzt ebenfalls etwas höher geschätzt wird, sind es aber noch 16,2 Mio. t beziehungsweise gut 5 % weniger.
Im Einzelnen hat COCERAL insbesondere die Produktionsschätzung für Weichweizen angehoben, und zwar um 0,95 Mio. t auf 134,7 Mio. t, was im Vergleich zu 2015 aber noch einem Rückgang um 17,4 Mio. t oder 11,5 % entspricht. Deutlich über dem Vorjahresniveau liegt die Durumernte, die gegenüber 2015 um 1,65 Mio. t auf 9,6 Mio. t gesteigert worden sein soll; das sind etwa 190.000 t mehr als zuvor von COCERAL geschätzt.
Etwas besser ausgefallen als von den Getreidehändlern im September angenommen oder erwartet, sind auch die Mais- und vor allem die Haferernte. Das Maisaufkommen wird aktuell auf 60,7 Mio. t veranschlagt; das sind gut 170.000 t mehr als vor drei Monaten vorausgesagt. Im Vorjahr waren 58,7 Mio. t
Körnermais gedroschen worden. Die Schätzung der Haferernte wurde um 355.000 t auf annähernd 8,1 Mio. t heraufgesetzt; das sind 480.000 t mehr als 2015 davon eingebracht wurden. Für die Gerste wird eine Erzeugung von 59,2 Mio. t ausgewiesen, was verglichen mit 2015 eine Abnahme um 2,1 Mio. t bedeutet. Die Roggenernte wird auf 8,1 Mio. t und damit um 180.000 t höher veranschlagt als die Vorjahresmenge. Nahezu unverändert belassen hat COCERAL auch die Schätzung für Triticale, deren Produktion gegenüber 2015 um 1,8 Mio. t auf 10,7 Mio. t abgenommen haben soll.
Mehr Getreide in Polen und Spanien
Maßgeblich für den deutlichen Rückgang der EU-Getreideerzeugung ist im Wesentlichen die Entwicklung in Frankreich. Dort veranschlagt COCERAL die Getreideproduktion jetzt auf nur noch 53,7 Mio. t; im September war man zumindest noch von 54,5 Mio. t ausgegangen. Gemäß der aktuellen Schätzung wäre das Ergebnis von 2015 in Frankreich um 18,2 Mio. t oder ein Viertel unterschritten worden.
Für Deutschland wurde keine Anpassung vorgenommen; hierzulande soll die Druschmenge mit 45,65 Mio. t um 3,2 Mio. t kleiner sein als im Vorjahr. Für Großbritannien wird ein Rückgang um 2,4 Mio. t auf 22,2 Mio. t ausgewiesen. Dagegen ist das Getreideaufkommen in Polen und Spanien laut den COCERAL-Schätzungen deutlich gestiegen, und zwar um 2,0 Mio. t auf 29,5 Mio. t sowie 4,1 Mio. t auf 23,0 Mio. t. Demnach ist die Ernte in Polen um fast 1,2 Mio. t und in Spanien um 380.000 t höher ausgefallen als im September von den Getreidehändlern dort erwartet.
Deutlich mehr Raps in Spanien
Ebenfalls angehoben hat COCERAL seine Schätzung der diesjährigen EU-Rapsproduktion, nämlich um 89.000 t auf 20,0 Mio. t, was gegenüber dem Ergebnis von 2015 eine Abnahme um 2,4 Mio. t oder 11 % bedeutet. Ausschlaggebend für die Anhebung war die Entwicklung in Spanien, wo nach jetziger COCERAL-Schätzung 219.000 t Raps gedroschen wurden; das sind gut die Hälfte mehr als 2015.
Im September war der Verband dagegen von einem kräftigen Rückgang der spanischen Rapserzeugung ausgegangen. Um jeweils gut 40.000 t gesenkt wurden indes die Schätzungen für Frankreich und Deutschland, und zwar auf 4,63 Mio. t beziehungsweise 4,62 Mio. t. Im vergangenen Jahr waren in Frankreich 5,3 Mio. t und in Deutschland 5,0 Mio. t Rapssaat erzeugt worden. Die Sonnenblumen- und die Sojabohnenernte der Gemeinschaft werden von COCERAL nahezu unverändert zu den Zahlen von September auf 8,1 Mio. t und 2,4 Mio. t geschätzt; das wären gut 400.000 t beziehungsweise 330.000 t mehr als davon 2015 von den Feldern geholt wurden. (www.coceral.com)