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21.01.2017 | 07:44 | Greening oder Blühstreifen? 

Der einfache Weg zum Bienenschutz

Hannover - Blühstreifen anlegen, Zwischenfruchtmischungen an die Bedürfnisse Insekten anpassen und noch mehr Rücksicht beim Pflanzenschutz, mit grundsätzlich recht einfachen Methoden könnten Wild- und Honigbienen geschützt werden.

Bienen schützen
(c) proplanta
Doch die Vorgaben und der Kosten- und Arbeitsaufwand für die Landwirte sind nicht zu unterschätzen, und der Nutzen nicht immer deutlich.

Mit der Veranstaltung „Greening oder Blühstreifen? Was bringt es Bienen, Imkern, Bauern?“ hat das Landvolk Niedersachsen diese Fragen mit Experten öffentlich diskutiert.

In einigen Landvolk-Kreisverbänden gibt es erfolgreiche Projekte. Landwirte tun gemeinsam etwas für den Bienenschutz zu tun und kommen dadurch auch mit Bürgern oder Imkern ins Gespräch „Von den örtlichen Landvolkverbänden angestoßen, geht es den Initiativen vorrangig darum, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen“, erklärt Dr. Diane Wischner-Pingel vom Verein "Bunte Felder" im Landvolk-Kreisverband Bremervörde.

Seit 2008 sammelt der Ammerländer Landvolkverband gemeinsam mit dem Landkreis und weiteren Akteuren wie Landwirten und Jägern, Kommunen und Imkern Erfahrungen mit Saatgutmischungen. Neben Artenschutz und Förderung der Artenvielfalt geht es Dr. Tatjana Hoppe vom Landvolk darum, für das Thema zu sensibilisieren und die Öffentlichkeit zu informieren. Ein junges Projekt stellte Imker Heinrich Kersten vor.

Zusammen mit dem Landvolk-Kreisverband Verden-Rotenburg hat er mit anderen Imkern zusammen die „Verdener Mischung“ entwickelt, eine für Bienen optimierte Blühmischung, die bereits auf 140 Hektar angebaut wird. „Imkern reichen oft schon Mischungen mit fünf verschiedenen Pflanzen, es müssen nicht immer üppige Mischungen sein“, sagt Jürgen Frühling vom Landesimkerverband.

Nicht nur Blühflächen auf dem Acker, auch Feldraine oder Wegränder können besser genutzt werden. Dazu möchte das Landwirtschaftsministerium die Kommunen mehr in die Pflicht nehmen. Es sei nicht ausschließlich der Nahrungsmangel, vor allem die Varroa-Milbe, setzt den Bienenvölkern zu, erläutert Werner von der Ohe vom Bieneninstitut in Celle. „Bienenvölker gehen nicht ein, weil es zu spät blüht, doch durch Pollenmangel reagieren die Bienen deutlicher auf Parasiten oder Pflanzenschutzmittel“, sagt er.

Als Fazit der Diskussion wird deutlich, dass viele Landwirte mehr für Artenschutz tun würden, wenn sie nicht gleich von Forderungen überfrachtet werden. Bauern, aber auch alle Grundstücksbesitzer sollten mehr über die Insekten wissen. Dann wird aus strikten Vorgaben eine sinnvoller Leitfaden für individuellen Bienenschutz in jeder Größenordnung.
LPD
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Kommentare 
paulus schrieb am 21.01.2017 13:47 Uhrzustimmen(83) widersprechen(48)
Und über die Blühstreifen sowie die Zwischenfüchte erfolgt die kontinuierliche Weiter-Versorgung der Insekten mit Pflanzenschutzmittelrückständen sowie deren Metaboliten (Abbauprodukten) im Boden. Über die potenzierte Sammelwirkung dieser Rückstände (Grundrauschen), gibt es da Untersuchungen oder gar Untersuchungsergebnisse?
cource schrieb am 21.01.2017 12:05 Uhrzustimmen(96) widersprechen(79)
wenn man kein gift sprühen würde und die feldwege breit genug lässt stellen sich von alleine die standorttypischen und widerstandsfähigen pflanzen ein aber genau das gegenteil ist der fall, da werden sogar wegränder die voller bauschutt sind einfach mit umgepflügt und bestellt, nach dem motto geiz ist geil, verengen/zerstören die landwirte sogar traditionelle feldwege
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