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20.03.2017 | 06:00 | Gammelfleisch 

Fleischskandal erschüttert Exportweltmeister Brasilien

Rio de Janeiro - Ein Gammelfleischskandal erschüttert den größten Fleischexporteur der Welt, Brasilien. Bisher wurden im Zuge der Operation «Carne Fraca» («Schlechtes Fleisch») rund 20 Personen festgenommen. Sie sollen den Verkauf großer Mengen Gammelfleisch, das mit noch haltbarem Fleisch vermischt wurde, organisiert haben.

Gammelfleischskandal
Europa, USA, China: Kein Land exportiert so viel Fleisch wie Brasilien. Nun werden kriminelle Machenschaften publik, Präsident Temer beruft Krisensitzungen ein, das Geschäft droht einzubrechen. (c) proplanta
Betroffen ist auch der weltweit größte Fleischproduzent JBS. Auch 33 Lebensmittelkontrolleure wurden bisher entlassen. Wie das Agrarministerium mitteilte, wurden bisher drei Produktionsstätten geschlossen und 21 Betriebe unter Sonderbeobachtung gestellt.

Abgelaufenes und vergammeltes Fleisch sei mit chemischen Produkten wieder ansehnlicher gemacht und zurück in den Verkauf gebracht worden. Zudem sollen sogar Schweineköpfe zu Wurst verarbeitet sein, berichtete das Portal «O Globo». Ob und welche Mengen davon auch in den Export gegangen sind, war zunächst noch unklar. Die Europäische Union, China und die USA verlangten dazu Informationen.

Das Ministerium betonte, man habe ein strenges Kontrollsystem für insgesamt 4.837 Produktionsstätten, die den Export von Fleisch in über 160 Länder abwickeln. Der Export bringt jedes Jahr mehr als 14 Milliarden Dollar (13 Mrd. Euro) ein. Nach langen Diskussionen hatten auch die USA im Juli 2016 ihren Markt für brasilianisches Fleisch geöffnet. Die Regierung von Präsident Michel Temer setzt auf einen Ausbau der Landwirtschaft, außer Fleisch exportiert Brasilien riesige Mengen Soja für Tierfutter.

Temer kam mit mehreren Ministern zu Krisensitzungen zusammen. Die Bundespolizei war dem Skandal durch abgehörte Telefonate auf die Spur gekommen. Rund 1.100 Polizisten seien an den landesweiten Ermittlungen beteiligt. Unüblich für die Regierung, veröffentlichte sie ihre Handlungspläne auch in Englisch und Spanisch. Temer soll wegen der Konsequenzen für das wichtige Exportgeschäft sehr beunruhigt sein.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 25.03.2017 08:03 Uhrzustimmen(14) widersprechen(15)
solche nachrichten beeindrucken eine deutsche eiche herzlich wenig, die bruzelt vielleicht das fleisch ein wenig länger und bei verdauungsproblemen gibt es dann einen kräftigen schluck aus der alles abtötenden schnapsflasche
agricola pro agricolas schrieb am 20.03.2017 07:52 Uhrzustimmen(25) widersprechen(36)
Der nächste extrem anstößige Gammelfleisch-Skandal rauscht durch sämtliche Medien: Brasilien als weltweit größter Fleischexporteur schreibt hier derzeit unrühmlich Schlagzeilen. Wen im eigentlichen überrascht selbiger nun wirklich!? Sind das nicht die kurz über lang gesichert in Erwartung stehenden Konsequenzen, die Auswüchse jener genierlich preisdiktatorischen Agitation unserer handverlesenen Familienclans, wo dem schon „SUPER-BILLIG“ in den eigenen heiligen Hallen ein noch immer weiter toppendes „MEGA-SPOTT-BILLIG“ nachgeschoben werden muss!? Bauernseits JETZT die Aufforderung an unsere in übergeordneter, hier durchweg in rechtsfreier Mission investigativ dienstbeflissenen 4 PETA-Aktivisten, den schärfenden Blick der eigenen bestens einstudierten Leidenschaft erkenntnisreich in die weite Ferne schweifen zu lassen. Hat man vielleicht schon ein Freiflugticket zugeschustert bekommen!? - „Das Gute aus der Ferne“ gelangte wohl auch in so manche heimische Fleischtheke. Lohnt da nicht der mikroskopisch scharfsinnige Detailblick allemal!? Hier enttarnt sich für den einen oder anderen „Blindfisch“ mit erheblich eingeschränkter Sehschärfe fürwahr das Gute als des Besten Feind; einfacher ausgedrückt stößt „billig,billiger, mega-superbillig“ einfach an natürliche, fraglos allerdings höchst ekelerregend fatale Grenzen, in deren Umfeld das eine oder andere „Skandälchen“ von Zeit zu Zeit sicherlich keine tatsächlich große Überraschung mehr darstellen dürfte. // Die grüne Gentechnik, die mittels ECHA-Persilschein nun direkte Freifahrt auf unsere heimischen Teller genießen darf, galant serviert sowohl direkt über die Pflanzenvielfalt als auch „veredelt“ jeweils über unsere mannigfaltigen Milch- und Fleischprodukte, tangiert aktuell wohl die wenigsten noch. Selbst unsere deutsche Naturflüsterin widmet dem Vernehmen nach ihr Hauptaugenmerk nunmehr in vorderster Priorität unserer Flora und Fauna, wobei ein unverzichtbarer Anwenderschutz bei dieser enormen Vielzahl von Betätigungsfeldern einfach nicht raumfordernd fokussiert werden kann. Gänzlich unter die Räder kommt derselbe also notgedrungermaßen; die wenigen deutschen Bäuerlein sind sowieso ein zügig wegsterbende Spezies, Schwamm drüber(!), wo doch das überreichlich „Gute“ aus ÜBERSEE als vitalisierende Genussquelle für jedermanns Geschmacksknospen auf die heimischen Märkte in rauen Mengen sprudelt, bestens bestückt mit reichlich „Glyphos-Streicheleinheiten“!!!! Im Besonderen stehen einzig die deutschen, hernach sofort treu-doof lemmingenhaft auf dem Fuße folgend die europäischen Kollegen in ihrer Gesamtheit noch in einem überaus kritischen Fokus der dahingehend „rechtsverbindlichen Agrarpolitik“. Die Vielzahl der deutschen/europäischen Verbraucher wird sich zusehends getreu dem Leitmotto jeder gut ausgebildeten, charmant lächelnden Fleischereifachverkäuferin an der Ladentheke neu orientieren müssen: „Darf‘s von ALLEM vielleicht noch ein bisschen mehr sein!?“ ;)) // Wer die deutsche/europäische Landwirtschaft auf ganzer Linie derart zielstrebig an die Wand krachen lässt, empfängt die weltweiten „Skandälchen“ abgebrüht mit einem verschmitzt breiten Grinsen im Gesicht und gaaanz weit ausgebreiteten Armen. ...Oh heiliges MANNA, wann endlich werden wir alle Geld (fr)essen können!? - Unser folgenschwerer Absturz aus dem Himmel der Moral!?
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