Insgesamt wurden im Referenzjahr 2014 rund 24 Millionen Liter Ziegenmilch gemolken; nahezu die Hälfte der Menge stammte aus Biobetrieben.
Bei der Schafmilch liegt das geschätzte Produktionsvolumen bei 675.000 Liter konventioneller Milch und 1,45 Millionen Liter Milch in Bio-Qualität. Das ist das Ergebnis einer erstmals in Deutschland durchgeführten Studie von
Bioland, der Beratung
Artgerechte Tierhaltung (BAT) und des Thünen-Instituts.
Die Auswertung der Daten hat ergeben: Insgesamt wurden auf 274 Betrieben rund 35.000 Milchziegen und auf 87 Betrieben rund 8.500 Milchschafe gemolken (Stand 2014). Weitere zehn
Betriebe setzten auf beide Tierarten.
Überdurchschnittlich viele Betriebe wirtschaften ökologisch
65 Prozent der Milchziegenbetriebe und 67 Prozent der Milchschafbetriebe sind biozertifiziert, anteilsmäßig so viele wie in keinem anderen landwirtschaftlichen Produktionszweig. Zunehmend geben die Erzeuger die Herstellung und Vermarktung der Ziegenmilchprodukte ab (60 Prozent), während 75 Prozent der Milchschafbetriebe die Milch in hofeigenen Käsereien verarbeitet.
Entscheidend ist, dass der Absatz für den Betriebserfolg auf der Produktionsebene stimmt. Damit trägt dieses Projekt maßgeblich dazu bei, den gesamten Markt transparent zu machen und konkreten Handlungsbedarf zu ermitteln.
Gefördert vom
Bundeslandwirtschaftsministerium (
BMEL) im Bundesprogramm Ökologischer
Landbau und andere Formen nachhaltiger
Landwirtschaft (
BÖLN) liegen mit dieser Studie erstmals Rahmendaten der gesamten Schaf- und Ziegenmilcherzeugung vor, einschließlich Direkt- und Auslandsvermarktung.
Herausforderung: Vermarktungsoptionen
Eine drängende Herausforderung ist laut Studie das wachsende Angebot an männlichen Schlachtkitzen; hier müssen Vermarktungsoptionen geschaffen werden. Forschungsbedarf gibt es bei der Weiterentwicklung von
Tiergesundheit und Haltungsverfahren. Ferner gilt es, für mehr Professionalisierung, verbesserte Arbeitsbedingungen sowie ein höheres Einkommen zu sorgen. Auch bei der Aus- und Weiterbildung und Beratung besteht weiterer Handlungsbedarf, ebenso beim Aufbau einer professionellen Organisationstruktur.
Weitere Informationen sowie den Abschlussbericht der Studie unter: https://service.ble.de/ptdb/index2.php?detail_id=33371&site_key=142&stichw=ziege&zeilenzahl_zaehler=12#newContent