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14.04.2017 | 14:01 | Kleiner Luxus und Süßigkeiten 

Osterfest lässt Kassen des Lebensmittelhandels klingeln

Düsseldorf - Jakobsmuscheln, Rinderfilet und Lachspralinés: Rechtzeitig vor Ostern schaffen die Discounter in diesen Tagen in ihren Regalen und Kühltruhen wieder Platz für edle Delikatessen.

Delikatessen zum Osterfest
Ostern ist zwar noch kein kleines Weihnachten. Doch der Handel macht trotzdem gute Geschäfte. Delikatessen und Spielwaren verkaufen sich besser als in den meisten andere Wochen des Jahres. Und zu keiner anderen Zeit werden so viele Süßigkeiten gekauft. (c) proplanta
Das Fest ist für Aldi, Lidl und Co. einmal mehr eine willkommene Gelegenheit zu beweisen, dass sie mehr können als nur billig.

«Ostern ist zwar noch nicht das neue Weihnachten, aber es gibt dem Handel schon einen kräftigen Impuls», erklärt der Handelsexperte Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Es sei eine der einkaufsstärksten Zeiten des Jahres. Das nützten die Händler aus, um sich ins rechte Licht zu rücken.

«Lidl hat zweimal im Jahr große Aktionen für Gourmetprodukte: Weihnachten und Ostern», sagt Adlwarth. Und auch Aldi lockt aktuell mit irischen Rumpsteaks oder neuseeländischen Lamm-Medaillons. «Es geht darum, die eigenen Kunden, die sich an Ostern einen kleinen Luxus gönnen wollen, zu binden - und zu verhindern, dass sie woanders ihre Festtagseinkaufe machen. Und natürlich hofft man auch, Verbraucher anzusprechen, die normalerweise nicht beim Discounter shoppen», meint der Branchenkenner.

Vor allem ist Ostern aber Süßigkeitenzeit. «In keiner anderen Woche haben die Deutschen im vergangenen Jahr so viel Geld für Süßigkeiten ausgegeben wie in der Osterwoche», berichtet Michael Griess vom Marktforschungsunternehmen Nielsen. Nicht einmal die Woche vor Weihnachten konnte da mithalten. Rund 450 Millionen Euro geben die Deutschen Nielsen zufolge im Jahr für Osterhasen, Schoko-Ostereier und andere saisonale Osterartikel aus.

Auch für die Spielwarenbranche ist Ostern ein nicht zu vernachlässigendes Thema. «Nach Weihnachten und dem Geburtstag ist Ostern der drittwichtigste Geschenkanlass», sagt Willy Fischel, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels. Vor allem kleinere Geschenke zwischen 10 und 40 Euro seien gefragt. Mit Weihnachten, auf das 30 bis 40 Prozent des Jahresumsatzes der Branche entfallen, sei Ostern allerdings in der Bedeutung nicht vergleichbar.

Außerdem signalisiere Ostern für viele Branchen den Beginn der Outdoor-Saison, betonte Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland (HDE). Baumärkte und Blumenhändler stellten sich deshalb auf eine erhöhte Nachfrage nach Blumen für den Garten oder den Balkon ein.

Mit gemischten Gefühlen sieht dagegen der Textilhandel die Osterferien. Denn einerseits nutzen erfahrungsgemäß viele Daheimgebliebene die freien Tage gerne für einen ausgedehnten Einkaufsbummel in der Innenstadt und lassen die Kassen in den Modegeschäften klingeln, wie Siegfried Jacobs vom Handelsverband Textil (BTE) aus Erfahrung weiß.

Andererseits fehlen mit Karfreitag und Ostermontag zwei Verkaufstage. Und: Wer im Ausland Urlaub macht, kann nicht in Deutschland einkaufen. Welcher Effekt am Ende stärker ist, dürfte nicht zuletzt am Wetter hängen. Die Faustregel: Strahlendes Frühlingswetter kurbelt die Verkäufe an.

Der Discounter Netto nutzte Ostern in diesem Jahr für eine Imagekampagne der besonderen Art: Während die Konkurrenz überwiegend auf klassische Produktwerbung setzte, enthüllte die Edeka-Tochter in einem über Facebook und Youtube verbreiteten aufwendig inszenierten Videoclip die «wahre» Geschichte des Osterhasen und beantwortete die Frage, warum er Eier legen kann. Mit Erfolg: Das Netto-Ostermärchen wurde bereits über 19,5 Millionen Mal im Netz angeklickt.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 15.04.2017 07:58 Uhrzustimmen(19) widersprechen(14)
die kirche und die arbeitgeber/machthaber haben ihre schinder/sklaven/konsumtrottel voll im griff: anstatt zur besinnung zu kommen und sich den manipulationen der profitgesellschaft zu entziehen, tun sie genau das gegenteil:sie schlemmen und verbraten ihr mühsam erschindertes geld um so ihren frust über ihr sklavendasein zu betäuben
carpe diem schrieb am 14.04.2017 20:32 Uhrzustimmen(24) widersprechen(9)
....und die blöden Landwirte liefern wie immer "für'n Appel und ne'n Ei" die hochwertigen Rohstoffe damit die Gewinne der Discounter weiter in ungeahnte Höhen steigen!
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