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23.04.2017 | 07:10 | Rapsmarkt 
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Rapspreise im deutschen Großhandel ohne klare Richtung

Bonn - Während die Kurse der Rapsfutures an der Pariser Terminbörse in der Osterwoche nachgegeben haben, entwickelten sich die Rapsnotierungen an den deutschen Warenbörsen uneinheitlich.

Aktuelle Rapspreise
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Rapspreise Matif 2017 (c) proplanta
Am Dienstag (18.4.) registrierte die Hamburger Getreidebörse für die Tonne Raps für die Termine April bis Juni einen Preis von 402 Euro; im Vergleich zur Vorwoche bedeutete das einen Aufschlag von 2 Euro.

Dagegen meldete die Bayerischen Warenbörse in München einen Tag später für Raps zur Lieferung binnen vier Wochen eine Verbilligung um 3 Euro/t beziehungsweise 2 Euro/t auf 404 Euro/t bis 407 Euro/t.

Derweil konnten sich die Rapsfutures an der Pariser Matif in dieser Woche gut behaupten. Der Maikontrakt wurde am Freitag (21.4.) für 398,25 Euro/t abgerechnet, was im Vergleich zum Kurs vom Gründonnerstag einem Aufschlag von 1,50 Euro/t oder 0,4 % entsprach. Der Augustfuture auf neuerntige Ware verbilligte sich dagegen leicht, und zwar um 0,50 Euro/t auf 369,25 Euro/t.

Für Preisdruck hatten zwischenzeitlich zwar unter anderem die negativen Vorgaben der Palmölkurse an der Terminbörse in Kuala Lumpur gesorgt. Schließlich überwogen jedoch bullische Spekulationen über Ertragsverluste durch Regenmangel in Frankreich.

Dagegen gaben die Sojabohnenkurse an der Terminbörse in Chicago nach. Der betreffende Maikontrakt in der US-Metropole kostete am Freitag gegen 12.40 Uhr Ortszeit 9,50 $/bu (327 Euro/t); das waren 0,6 % weniger als der Settlementkurs zum Abschluss der Vorwoche.

Spekulationen über Ertragseinbußen durch Überschwemmungen in wichtigen argentinischen Anbaugebieten reichten angesichts der voraussichtlich sehr umfangreichen globalen Endbestände 2016/17 nicht aus, um die Kurse nachhaltig zu stützen.

Die Preise für Biodiesel in Deutschland waren bei nachgebenden Rohölnotierungen ebenfalls unter Druck. In der Woche zum 22. April verbilligten sich 100 l des Biokraftstoffs im Großhandel der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) zufolge im Bundesdurchschnitt um 0,49 Euro auf 123,88 Euro, wobei die Preisspanne von 118,56 Euro bis 127,70 Euro reichte.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9362 Euro
Großhandelspreise Ölsaaten 2017Bild vergrößern
Großhandelspreise für Ölsaaten und -nachprodukte
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 23.04.2017 10:21 Uhrzustimmen(14) widersprechen(3)
Diejenigen, die vorstehende Zeilen verfassten, saßen in der abgelaufenen KW sicherlich in ihren stylischen, wieder gut beheizten Büroräumen, lehnten sich vollkommen entspannt, genüßlich im bequemen Chefsessel zurück angesichts eines „herausragenden“, äußerst fachkundig gezeichneten aktuellen Stimmungsbildes eines Rapool-Experten: Kein ernüchterndes Fazit wurde da verlautbart, NEIN, weit eher Euphorie pur auf ganzer Strecke; Väterchen Frost als weitere Folgekatastrophe hinterlässt keinerlei Spuren auf unseren Rapsfeldern. Bäuerliche Horrorszenarien von aufgeplatzten Rapsstängeln ein produktionstechnisches Problem? NEIN, wahrlich nicht! Irreversibel geschädigte Rapsblütenstände, obgleich sämtliche blühenden Obst- und Weinlagen großflächig stark frostgeschädigt sind!? NEIN! Zu befürchtende Eintrittspforten der pilzlichen Fruchtfolgekrankheiten!? Keinerlei Bedrohungslage, die Pflanzen setzen mittels Verkorkung ihre phänomenalen Selbstheilungskräfte frei!!! Für unsere Officeschuhträger reichen die aktuellen Niederschläge schon auf lange Sicht hin aus, wohingegen den aktiven Ackerbauern da augenscheinlich allein auf weiter Flur diesbezüglich indes weitaus größere Sorgen plagen: Nicht nur innerhalb deutscher Grenzen haben wir das wärmste, trockenste Frühjahr und das nach extrem gesunkenen Grundwasserständen infolge schon ausbleibender Winterniederschläge. FATALE KONSEQUENZEN!? - Die bleiben selbstredend natürlich ganzheitlich aus. Mutter Natur kompensiert an allen Ecken und Enden, indem sie die seherischen Fähigkeiten unserer Analysten ungeahnt herausfordert. Alles war, ist und bleibt bestens!!! So steht es folgerichtig unseren Ölmühlen auch ganz legitim zu, dass die exorbitant zuverlässig steigenden Ölgehalte in Moneymaker-Funktion in deren Schatzschatullen fließen dürfen, vorbei am Bauernkonto. Das tumbe Bäuerlein hat auch hier auf ganzer Strecke verloren, leider den „schwarzen Peter“ in diesem Kinderspiel gezogen. Neue „Rapsmodelmaße“ demnach 42%/9%/2%, was linear einem 5%-igen Preisabschlag gleichkommt.

Ein dickes Lob an dieser Stelle an unseren Bayerischen Rundfunk. Ein kritischer Journalist Süss bringt nach sauberer Recherche mit seinem Team bei der zuletzt ausgestrahlten Sendung „QUER“ ohne VR-Brille ausgestattet die Realitäten auf unseren heimischen Feldern sehr anschaulich auf den Punkt. Der eine oder andere, der hieran Interesse hegt, kann die Sendung in der Mediathek des BR sicherlich noch abrufen. Nochmals Kompliment von einem kleinen Bäuerlein, werter Herr Süss, wertes QUER-Team!!!

Bislang wäre unsere Vegetation um 2-3 Wochen der Zeit voraus; großflächig müssten die Rapsfelder in voller Blüte stehen. Wie aber präsentiert sich dieses „Traumbild“ nach dem unverwünschten Besuch von Väterchen Frost, kalter arktischer Luftmassen, die sich in unseren Sphären bis in den Mai hinein häuslich niederlassen!? - Nun ja, fragen wir Rapool und alles wird gut, NEIN, weit richtiger, alles bleibt bestens!!!
Erstaunlich, wie rasant ein Trumpismus in der deutschen/europäischen Agrarwelt Einzug gehalten hat: Wir malen uns die Welt, so wie sie UNS gefällt! Die postfaktischen Zeiten dominieren, um begierigst die über Generationen hinweg geschaffenen bäuerlichen Vermögenswerte filigran vereinnahmend, zusehends vollkommen schmerzbefreit veratmen zu dürfen. Exzessive Wirtschaftsmechanismen, die auf feudalistische Strukturen zusteuern, ähnlich derer in Südamerika!? Stellt dies tatsächlich keinerlei Bedrohung für Frieden und Freiheit innerhalb unserer europäischen Demokratien dar!?- Hoffentlich zeichnen die heutigen Wahlen in Frankreich nicht ein unerwünschtes Stimmungsbild solcher Machenschaften vor. Es bleibt zu hoffen, dass die dortige Landbevölkerung besonnen nicht ebenfalls mit wehenden Fahnen in das populistische nationale, europafeindliche Lager wechselt, eine Bedrohungslage, die jeder mit wachen Augen ausgestattete EU-Bürger bereits in mehreren Ländern Europas derzeit schon real wahrnehmen muss: Es wird filigran daran gearbeitet, mit demokratischen Mitteln missbräuchlich unsere Demokratie subtil zu unterwandern.
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