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11.05.2017 | 09:16 | Konjunkturbarometer Agrar 

Landwirte setzen wieder auf Investitionen

Berlin - „Unsere Bauern sehen wieder optimistischer in die Zukunft und wollen investieren, wie das aktuelle Konjunkturbarometer Agrar aufzeigt. "

Investitionsbereitschaft der Landwirte
Rukwied: „Landwirtschaft investiert wieder“ (c) proplanta
„Allerdings wird das Investitionsniveau der Jahre vor der Krise noch nicht erreicht. Auch konnten die Erlös- und Einkommensverluste der vergangenen zwei Jahre noch nicht aufgeholt werden, wenngleich sich die Erzeugerpreise für Milch und Schweinefleisch deutlich verbesserten.“

Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf der diesjährigen Agrarfinanztagung der Landwirtschaftlichen Rentenbank und des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

An der Tagung mit dem Thema „Perspektiven für die Landwirtschaft und das Agrarbanking“ nahmen über 180 Teilnehmer aus der Banken- und Agrarbranche teil. Die jährlich stattfindende Agrarfinanztagung ist das wichtigste Forum zum Meinungs- und Informationsaustausch zwischen Banken und Landwirtschaft.

„Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen steigt auf 4,6 Milliarden Euro, immerhin fast eine Milliarde Euro mehr als ein Jahr zuvor“, stellte der Bauernpräsident fest. Die wieder anziehende Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft habe deutliche Auswirkungen auf die Entwicklung der ländlichen Regionen und sichere zahlreiche Arbeitsplätze in der Landwirtschaft wie in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

Im Vergleich zu anderen Branchen weise die Landwirtschaft für die Banken nach wie vor hohe Sicherheiten auf und bleibe ein verlässlicher und solider Kunde. Das Sachkapital der deutschen Landwirtschaft sei aktuell zu 33 Prozent mit Fremdmitteln und zu 67 Prozent mit Eigenkapital finanziert, hob Rukwied hervor.

Nach dem Bundesbankbericht erreichte der Fremdkapitalbestand in der Landwirtschaft im Dezember 2016 mit 50,6 Milliarden Euro eine neue Rekordhöhe. Mit 498.000 Euro Kapital je Erwerbstätigen (ohne Boden) gehöre die Landwirtschaft unverändert zu den kapitalintensivsten Branchen der deutschen Wirtschaft.

Die Landwirtschaft entwickele sich rasant weiter, so dass manche Mitbürger sogar schon Skepsis gegenüber der Modernität der Branche hegten, konstatierte Rukwied. Doch die Umsetzung des technischen Fortschrittes sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe notwendig und für Umwelt- und Tierschutz sowie für Verbraucher von Vorteil.

So würden die Tierhalter die Haltungsbedingungen ihrer Nutztiere durch praxistaugliche Innovationen kontinuierlich verbessern. Die Digitalisierung und Vernetzung würden Ackerbauern und Tierhalter als große Entwicklungschance für eine wettbewerbsfähige, ressourcenschonende und tierwohlfördernde Landwirtschaft betrachten.

Angesichts der zunehmenden Volatilitäten der Agrarmärkte müssten aber auch neue Wege im Risikomanagement beschritten werden. Landwirte wie Marktpartner seien bei Preisabsicherungen über Warenterminbörsen genauso gefordert wie die Politik bei der Schaffung einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage, zeigte Rukwied aktuelle Herausforderungen auf. Ebenso benötigten sie eine vertrauensvolle Begleitung durch die Agrarkreditwirtschaft einschließlich der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

Der Anspruch sei, landwirtschaftliche Unternehmen in ihrem betrieblichen Entwicklungsprozess kompetent zu beraten und passgenau zu finanzieren. Der landwirtschaftliche Unternehmer benötige deshalb einen Ansprechpartner mit Beurteilungs- und Entscheidungskompetenzen vor Ort, so Rukwied.
dbv
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 11.05.2017 10:37 Uhrzustimmen(32) widersprechen(11)
Verbrüdern wir uns bildlich mit den Grimms: Dem agrarindustriellen Wolf Rukwied hat man ein gehöriges Maß an Kreide verabreicht. - Hoffentlich gibt es noch hinreichend schützende Uhrenkästen auf unseren deutschen Bauernhöfen!!!

In Anbetracht der desaströsen betriebswirtschaftlichen Konstellationen auf nicht wenigen Betrieben träumt man als Bauer vom knutschenden Elch angesichts derart aberwitziger Einlassungen zur aktuellen Investitionsstimmung in Reihen der Landwirtschaft. „Fühlen Sie sich eigentlich wohl in dieser Steigbügelhalterrolle“, werter Herr Rukwied, die Sie selbst -allerdings mit welchem eigenen Überzeugungsgrad- HIER einnehmen!?

Landauf - landab, wird in den Pressekonferenzen seitens der vor- und nachgelagerten Bereiche im Agrarsektor welches Stimmungsbild gezeichnet, von der Agrarchemiebranche, gleichwohl von den Düngerproduzenten und auch von der Agrartechnikindustrie!? Es wird gejammert, was das Zeug hält.

Wem gedenkt Rukwied nun den lebensrettenden Odem einzuhauchen? Rukwied suggeriert in zum Fremdschämen veranlassender Art und Weise dem tumben kleinen Bäuerlein, dass ER die Zeit für neuerliche Investitionen auf den deutschen Höfen gekommen sieht. Werter Herr Rukwied, sollen JETZT die Bauern DAS KAPITAL verschleudern, das den wenigsten überhaupt noch zur Verfügung steht!!!!!? Sind Sie mit den aktuellen Gegebenheiten in unseren Ställen und auf unseren Äckern überhaupt vertraut oder verkehren Sie ausschließlich noch in den Elfenbeintürmen der Agrargiganten!? In welchen Sphären cruist der DBV, mit einer VR-Brille auf der Nase, über den irdischen Agrarwelten!? - Ein noch tiefgreifenderes Desaster, initiiert von DER EINEN BAUERNSTIMME, unserem(?) DBV- der sich die zunächst lobenswert fundamentalen Grundfeste einer gelebten Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz, auf die Verbandsfahne geschrieben hat!? Wer als Bauer solche berufsständischen Freunde hat, braucht wahrlich keine anderen Feinde mehr.

„Der Intellekt hat ein scharfes Auge für Methoden und Werkzeuge, aber er ist blind gegen Ziele und Werte.“, erkannte unser Genie Einstein, hochverehrter Herr Bauernpräsident Rukwied. - Hätten Sie es vielleicht doch weitaus besser vorgezogen, lieber gänzlich zu schweigen. Eine berufsständische Plattform im Stillstand ist mir demgegenüber allemal noch weitaus sympatischer, als selbige, die wankelmütige Bauernschicksale in teuflische Versuchung führt. Unangenehme Röte des absoluten Fremdschämens überzieht mein Gesicht. Hoffentlich ist eine Vielzahl tumber Bauern imstande, sich angesichts ihrer betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des EIGENEN VERSTANDES bedienen zu wollen!!! - Unser Herrgott möge Sie beschützen und Ihnen beistehen.
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