Viele Feldvogelarten in Deutschland sind stark zurückgegangen. Den Gartenvögel hingegen geht es noch relativ gut. Nun bittet der Nabu wieder darum, sie zu zählen. (c) proplanta
Im eigenen Garten, im Park oder vom Balkon aus können Interessierte zwischen dem 12. und 14. Mai eine Stunde lang nach Amseln, Elstern, Buchfinken und Co. Ausschau halten.
Die Ergebnisse übermittelt man dem Nabu per Online-Formular oder Meldebogen. Das Projekt «Die Stunde der Gartenvögel» ist zusammen mit dem Winter-Pendant «Stunde der Wintervögel» nach Nabu-Angaben Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.
Inzwischen liegen Daten aus mehr als zehn Jahren vor. Bei der Gartenzählung berichtet der Nabu zwar von Zu- und Abnahmen einzelner Arten. Die Gesamtzahl der Vögel und Arten sei dort aber über die Jahre hinweg konstant. «Damit geht es den Vögeln unserer Gärten und Parks wesentlich besser als den Vögeln unserer Agrarlandschaft, wo die meisten Arten abnehmen, manche Bestände sogar regelrecht zusammenbrechen», hieß es.
Kürzlich hatte die Bundesregierung Daten über einen dramatischen Rückgang der Vogelzahl in Deutschland und Europa zusammengetragen. Wie aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorging, hat etwa der Bestand der Kiebitze zwischen 1990 und 2013 um 80 Prozent abgenommen, die Zahl der Braunkehlchen um 63 Prozent und die der Feldlerchen um 35 Prozent.
Als Gründe gelten unter anderem das Fehlen geeigneter Lebensräume und das Insektensterben. Auch bei der jüngsten Winter-Zählung des Nabu hatten Teilnehmer einen «mysteriösen Vogelschwund» beschrieben.