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30.05.2017 | 14:12 | Gesunde Ernährung 

Weniger Salz, Zucker und Fett in Fertigprodukten gefordert

Berlin - Für eine gesündere Ernährung sollen Tiefkühlpizzen, Müslis und andere Fertigprodukte nicht mehr so viel Salz, Zucker und Fette enthalten.

Fertiggerichte
Was steckt eigentlich in der Quarkspeise? Im Kampf gegen «Dickmacher» will die Regierung Hersteller dazu bewegen, Zutaten zu verändern. (c) proplanta
Mit der Lebensmittelbranche werden dafür bis Mitte 2018 freiwillige Ziele für geänderte Rezepturen angestrebt. Das sieht eine Strategie von Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) vor, die voraussichtlich im Juli ins Bundeskabinett kommen soll.

Zuerst berichtete die «Rheinische Post» (Montag) darüber. Ein übermäßiger Konsum dieser Nährstoffe gilt als eine Ursache etwa für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der deutschen Bevölkerung sei die Zufuhr von Zucker, Fett und Salz nach wie vor zu hoch, hieß es.

Zucker reduziert werden soll in gesüßten Erfrischungsgetränken sowie in Joghurt- und Quarkzubereitungen. Frühstückscerealien sollen zudem auch nicht mehr so viele gesättigte Fettsäuren beinhalten. Brot und Brötchen sollen mit weniger Salz gebacken werden.

In Tiefkühlpizzen sollen daneben auch weniger gesättigte Fettsäuren stecken. Bei den Änderungen kommt es auf eine Anpassung der Geschmacksgewohnheiten an, wie es in einem Eckpunktepapier des Ministeriums heißt. Verringert werden soll der Zucker-, Fett- und Salzgehalt daher «schrittweise in Form kleinerer, kaum sensorisch bemerkbarer Reduktionen».

Die neuen Rezepte müssten zu «geschmacklich akzeptablen Resultaten» führen, lautet eine weitere Vorgabe. In Produkten dürfe Zucker zum Beispiel auch nicht durch Fett mit mehr Kalorien ersetzt werden. Ziel sei eine gesündere Ernährung auch für Menschen, die etwa durch mehr Informationen nicht erreicht würden.

Das Ministerium setzt darauf, dass möglichst viele Hersteller mitmachen. «Sollten die Unternehmen keine ausreichende Bereitschaft signalisieren, müssen administrative Konsequenzen in Betracht gezogen werden.» Verpflichtende Vorgaben könnten aber Wettbewerbsvorteile großer Anbieter im Vergleich zu kleineren und mittleren verstärken.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass zum Beispiel nicht mehr als zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker gedeckt werden sollten. In Deutschland seien es mehr als 13 Prozent, erläutert das Ernährungsministerium.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 03.06.2017 10:53 Uhrzustimmen(24) widersprechen(16)
nanu, seit wann will den die CSU ihren geldgebern ins handwerk pfuschen. da kann es sich doch nur um eine unbedeutende korrektur des suchtpotentials der deutschen industrienahrung handeln---der deutsche schinder bzw. sein gehirneigenes belohnungssystem kann sofort feststellen ob sich die bisher gewohnte drogenmenge an: fett/fleisch/zucker/jodsalz/geschmacksverstärker, geändert hat und wird umgehend nach einer zweiten portion pizza verlangen, na wenn das mal kein marketingtrick/verarschung/betrug/vorteilsname ist---aber der deutsche schinder/konsumtrottel merkt ja eh nichts mehr dem kann man alles unterjubeln/andrehen
Thomas Werner schrieb am 30.05.2017 15:57 Uhrzustimmen(19) widersprechen(35)
Es wird Zeit daß der LEH das forciert, aber auch die Hersteller sind gefragt. Für mich eine Konsequenz des Jugendwahns, denn viele Fachkräfte jenseits der "40" werden nicht mehr eingestellt da zu teuer. Schauen Sie sich auch in IHREM Unternehmen einmal die Altersstruktur ihres Marketing, Einkaufs und R&D an. Merken Sie etwas ? Mit der Erfahrung kommen auch vermehrt vernünftige Rezepturen und Produkte in die Sortimente !
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