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26.07.2017 | 07:26 | Energiepolitik 

Entschädigung für Landwirte gefährdet Energiewende

München - Die CSU gefährdet nach Ansicht der Energiewirtschaft mit ihrer Forderung nach dauerhaften Entschädigungen für Landwirte die Energiewende.

Netzausbau
Energiewirtschaft: CSU-«Klientelpolitik» gefährdet Energiewende. (c) proplanta
«Die Zeche müssen alle Stromkunden in Deutschland zahlen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Stefan Kapferer, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag).

Die CSU betreibe eine «Klientelpolitik» zugunsten der Bauern im Freistaat, die für Stromtrassen auf ihrem Boden Geld erhalten sollen. Die CSU-Pläne seien «Gift für das Mammutprojekt Energiewende» und rechtlich bewege sich die CSU auf «dünnem Eis».

«Eine solche Maut würde bedeuten, dass die Summe dieser jährlichen Entschädigungszahlungen irgendwann höher ist als die Kosten für die Stromleitung selbst. Das ist absurd», sagte Kapferer, der rund 1.800 Unternehmen vertritt.

Er reagierte damit auf den «Bayernplan», mit dem die CSU vor der Bundestagswahl am 24. September in den Wahlkampf zieht. Darin verspricht sie: «Wir bewahren das einzigartige Bild unserer bayerischen Landschaft.(...) Die Grundeigentümer sollen durch eine wiederkehrende Vergütung in Form von dauerhaften Zahlungen einen angemessenen Ausgleich erhalten.»

Der Deutsche Bauernverband fordert für Grundeigentümer, die Leitungsbau erlauben, eine einmalige Entschädigung sowie jährlich zehn Euro pro Meter Stromtrasse. Im Bayernplan der CSU für die die Bundestagswahl heißt es: «Wir bewahren das einzigartige Bild unserer bayerischen Landschaft.(...) Die Grundeigentümer sollen durch eine wiederkehrende Vergütung in Form von dauerhaften Zahlungen einen angemessenen Ausgleich erhalten.»

Der Bauernverband wies die Kritik der Energiewirtschaft zurück: «Eine angemessene Entschädigung der Landwirte und Grundstückseigentümer führt zu keiner spürbaren Mehrbelastung für Verbraucher, ganz anders als die faktisch garantierten Renditen der Netzbetreiber», sagte ein Sprecher. Wer fremden Grund und Boden nutze und damit wie die Unternehmen der Netzbetreiber fortwährend privatwirtschaftliche Gewinne erwirtschafte, müsse gerechterweise die Bodeneigentümer daran teilhaben lassen.  
dpa
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Kommentare 
Asechsler schrieb am 31.07.2017 17:02 Uhrzustimmen(20) widersprechen(17)
ut in magno-ita in parvo.
agricola pro agricolas schrieb am 29.07.2017 08:06 Uhrzustimmen(40) widersprechen(26)
bene iudicare - Nun, wer sind denn in der BRD unsere größten Flächeneigentümer? Eigentum verpflichtet nicht nur den kleinen/kleinsten Ottonormalbürger!!!
Asechsler schrieb am 28.07.2017 21:59 Uhrzustimmen(16) widersprechen(28)
Eigentum verpflichtet.
cource schrieb am 28.07.2017 06:52 Uhrzustimmen(37) widersprechen(8)
"Wer......fortwährend privatwirtschaftliche Gewinne erwirtschafte, müsse gerechterweise die Bodeneigentümer daran teilhaben lassen." gewinne das ich nicht lache, die stromselbstversorger werden per gesetzt gezwungen einen stromanschluss vorzuhalten/zu bezahlen auch wenn sie keinen strom verbrauchen, über diesen zwang kann der staat so viel gebühren erheben wie er will, das sind keine gewinne sondern staatlich verordnete abzocke und an diesem vorsätzlichen betrug wollen jetzt die bayern/CSU auch noch mitabzocken, nach dem motto: nur wer rücksichtslos seinen eigenen vorteil erzwingt kann in diesem abartigen/perversen system überleben
carpe diem schrieb am 26.07.2017 20:26 Uhrzustimmen(41) widersprechen(21)
Hoffentlich bleibt die CSU hart! Diese Ratten von der Energiemafia müssen sich gerade über eine vermeintliche Klientelpolitik beschweren. Es reicht anscheinend noch nicht, daß die Landwirte aufgrund der grottenschlechten Politik und Berufsstandvertretung (Bauernverband) seit Jahrzehnten völlig inakzeptable Produktpreise bekommen, oder das sie bei öffentlichen Baumaßnahmen ihren Grund und Boden für einen "Appel und ein Ei" hergeben müssen, oder um wieder zur Energiemafia zurückzukommen Strommasten auf ihren Feldern mit einer völlig unangemessenen Entschädigung abgefunden werden.
Bananenrepublik Deutschland - zum Kotzen!
kurri Altbauer 86 schrieb am 26.07.2017 17:18 Uhrzustimmen(48) widersprechen(34)
Bauer in Bayern, Sie haben bei der Aufzählungen von Leistungen für die Allgemeinheit eine ganze Menge übersehen! Mittels Fotosynthese erzeugen wir 30% des lebensnotwendigen Sauerstoffs, 70% liefern die Meere. Unsere Wälder filtern die, von anderen gemachten Stäube, aus der Atemluft. Bis 7 t. filtert ein Laubwald, Nadelwald bringt es immerhin noch auf 3 t. Wir liefern die Grundstoffe für gesunde Ernährung.

Auf unseren Knochen haben Aldi & Co ihre Imperien errichtet. Es ist und war politisch so gewollt, Hauptsache der Verbraucher hatte genügend Geld um sich immer größere Autos kaufen zu können! Unsere Automobilhersteller sollten sich was schämen, sie winden sich wie ein getretener Wurm wenn es um die lückenlose Aufklärung des Skandals bei den Dieselautos geht! Jetzt will man eventuell PKW mit Batterie die ganz natürlich das erhebliche Gewicht zuzüglich fortbewegen müssen! Ist das eigentlich richtig durchdacht? Daimler hat mit 2 PKW mit Wasserstoff und Brennstoffzelle als Antriebsaregat eine Weltumrundung gemacht. Warum baut man in dieses Modell jetzt eine Batterie ein?

Abschließend noch: Wir erhalten eine sehenswerte Landschaft und nicht Agrarsteppen, wie sie von einigen Neidern bezeichnet werden dürfen. Man sieht in uns den Prügelknaben der Nation, unsere Berufsvertretung lässt es zu, wenn wir in den Medien diffamiert werden.
Bauer in Bayern schrieb am 26.07.2017 11:06 Uhrzustimmen(34) widersprechen(49)
Es wird Zeit das wir Bauern eine Entschädigung erhalten.
Masten und Schächte erschweren die Bewirtschaftung der Felder.
Unser Aufwand wird dadurch Höher.
Wir können so auch Mitbestimmen ob es Masten oder Erdkabel gibt.
Es ist nur eine Frage der Entschädigung.
Energiewende:
Wir Bauern machen mehr als alle anderen. Wir haben Biogas,Standorte
für Windkraftanlagen, Standort für Photovoltaik, Flächen zur Erzeugung
von Biokraftstoffe (Bio-Biodiesel) Wir Reden nicht nur, wir Handeln.
Die Wirtschaftlichkeit sollte aber Gegeben sein (Biodiesel)
agricola pro agricolas schrieb am 26.07.2017 08:33 Uhrzustimmen(52) widersprechen(38)
Im Cerebrum solcher narzisstischer Protagonisten ist augenscheinlich noch nicht angekommen, welche Herausforderungen hinter dem lapidar dahingeworfenen Schlagwort „Energiewende“ im eigentlichen wirklich stehen. Weg von den fossilen umweltschädlichen Energieträgern, hier zur Stromerzeugung, hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion, die auch noch den uns nachfolgenden Generationen eine verlässliche Basis erhalten will.

Es schockiert in hohem Maße, dass an den völlig antiquierten gedanklichen Grundstrukturen eines halben Jahrhunderts und noch länger sich in den grauen Zellen solcher Dinosaurierköpfe sich wahrlich kaum etwas bewegen lässt. Das in Rede stehende „Mammutprojekt“ verfolgt in diesem Umfang einzig den nachhaltigen Aktionismus einer absolut eigennützigen Pfründesicherung, ohne Wenn und Aber! Man kann den Kragen einfach nicht voll genug kriegen!!!

Eine vordringliche Dezentralisierung unserer Energieversorgung geht hier vollumfänglich ignoriert unter. Absolut FEHLANZEIGE demnach! - Großzügig MÜSSEN gewaltige Strommengen, erzeugt von Offshore-Windkraftanlagen, hernach als Rendite-Glücksmonopol für handverlesene Profitgeier, in gigantischen Leitungssystemen quer durchs Land verteilt werden. Sämtliche vom Volk legitimierten Vordenker schieben diesem Treiben allerdings wohlweislich keinen Riegel vor, arrangiert man sich doch nicht selten generös innerhalb hier geschaffener Austragsjobs für weichende Politikerkarrieren in einem gegenseitigen Für- und Miteinander. Mit diesem sanften Ruhekissen verschaffen sich unsere Energieriesen jene gestalterischen Freiräume, die auch aktuell obiges verfochtenes obskures Besitzstandsdenken aufrecht erhalten lässt.

Gerade die Unterhaltung der Windkraftanlagen auf hoher See stellt eine kolossale Herausforderung dar und ist mit weitaus größeren Problematiken behaftet, als man es sich derzeit eingestehen will, geschweige denn medial offen, ehrlich und vor allen Dingen transparent diskutieren möchte. Das Salzwasser hinterlässt äußerst aggressiv eindeutige Spuren (Korrosion) an der Mechanik, ausgelöst durch die stetige Verwirbelung feinster Salzwasserpartikel, welche man aktuell wohl massiv unterschätzt. Eine Langlebigkeit solcher Anlagen ist nur schwerlich zu gewährleisten. -Jeder Bauer, der Flüssigdünger einsetzt, kann hiervon sein Liedchen trällern, bestens ausgestattet mit eigenen Erfahrungswerten dahingehend.- OHNE ALTERNATIVEN AN LAND berappt diese Zeche ganz selbstverständlich die Gesamtheit aller Verbraucher; dazu herrscht sicherlich ein stillschweigendes Agreement bereits im Vorfeld!!!

Zum absoluten Fremdschämen veranlasst vorstehend frappantes Jammergestammele des Verbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Horizonterhellend vergegenwärtigen muss man sich sofort, dass aktuell alle Verbraucher für jede Kilowattstunde genutzten Stromes ein Netzentgelt entrichten müssen, das mittlerweile in einer Größenordnung von sagenhaften 25% unseres gezahlten Strompreises anzusiedeln ist. Allein für die Durchleitung des Stromes hat man ein perverses monetäres Abgreifmodell installiert, das über einen Flaschenhals vonstatten geht, wo sich kein Verbraucher auch nur in Ansätzen dagegen zu wehren vermag!!! - Und jene nun, die von dieser gigantischen Leitungsführung in Endlosschleife persönlich negativ tangiert sein werden, indem man ohne jedwede Scham kostenlos über deren Grund und Boden verfügen möchte, sollen durchgängig mit leeren Händen dastehen!? - „Hochverehrter Herr Kapferer, verlegen Sie Ihre Leitungen doch auf dem Allgemeineigentum unserer größten Grundstückseigentümer in der BRD - Kommunen, Landkreise, Bundesländer, Bund, Kirchen. Sie zahlen ohnedies an die Kommunen aktuell schon Konzessionsabgaben.“

Die unverschämt perverse, nicht einmal verdeckte Forderung des Energieverbandes zu einer Rückkehr zu Zeiten, wo man den jeweiligen Grundeigentümer wissentlich und wollentlich enteignen durfte, lehnen wir deutschen Bundesbürger rigoros ab!!! - Hört es mit der einseitigen Vermögensverteilung innerhalb unserer freiheitlich demokratischen Strukturen denn nie auf!?

Es erschließt sich für mich im übrigen nicht im Entferntesten, wenn für eine solche dauerhaft geplante Grundstücksentwertung für den jeweiligen Eigentümer, gerne zum Nulltarif, nun unser Deutscher Bauernverband in Stellervertreterfunktion für selbige in die Verhandlungen eintritt. Nach meinem Dafürhalten steht dies im Benehmen eines jeden einzelnen Grundeigentümers und sollte nicht ganz selbstverständlich in Mittlerfunktion als Dienstleistung über unser aller Bauerngeld finanziert werden. Nicht alle DBV-Beitragszahler sind hiervon tangiert, zahlen aber dennoch.

Mögliche mittel- bis langfristige ungefragte Zusatznutzungen solcher Leitungssysteme seitens der Netzbetreiber im übrigen, z.B. als Datentransfertrassen für unsere Währung der Zukunft, werden den Grundeigentümern wollentlich vorenthalten, alles soll einmalig im Vorfeld bereits abgegolten werden!? - Selbst schuld, wer sich so „abspeisen“ lässt!!! - „Plant man nicht eine zeitlich unbefristete dingliche Absicherung in unseren Grundbüchern, sicherlich so wasserfest juristisch ausformuliert, dass der Nutznießer“, hochverehrter Herr Kapferer, „keine Nachteile zu irgendeinem Zeitpunkt jemals erfahren wird!!!“
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