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22.08.2017 | 08:24 | Feldvögel 

Grüne: Industrielle Landwirtschaft lässt Vogelzahl zurückgehen

Berlin - Die industriellen Landwirtschaft ist einer Studie zufolge ein wesentlicher Grund für den Schwund zahlreicher Feldvogelarten in Deutschland.

Schwund von Feldvögeln
Weniger Feuchtgebiete, mehr Pestizide: Wegen der industriellen Landwirtschaft finden Feldvögel den Grünen zufolge immer weniger Nahrung und Brutplätze. Der Bestand vieler Arten sinkt dramatisch. (c) proplanta
So entziehe der zunehmende Einsatz von Pestiziden und Dünger typischen Feldarten wie Kiebitz und Rebhuhn die Nahrungsgrundlage, heißt es in der Studie des Forschungsinstituts für Ökosystemanalyse und -bewertung im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Gleichzeitig verringerten sich die Brutmöglichkeiten, weil Wiesen, Moore und Feuchtgebiete entwässert und zu Äckern umfunktioniert würden.

Vor allem der Einsatz von Pestiziden töte Insekten wie Bienen, Fliegen oder Schmetterlinge. Diese bilden gemeinsam mit Pflanzensamen die Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten.

Den Autoren zufolge stehen unter anderem deshalb inzwischen 80 Prozent aller Feldvogelarten auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Ihr Bestand gilt damit als gefährdet. Allein beim Kiebitz ist die Zahl der in Deutschland vorkommenden Brutpaare innerhalb von 20 Jahren deutlich eingebrochen. 1991 brüteten der Studie zufolge in Deutschland noch nahezu 300.000 Paare. Inzwischen schätzen Forscher die Zahl der Paare auf höchstens 100.000.

Noch dramatischer ist die Situation für das Rebhuhn. In manchen Bundesländern sei der Bestand seit 1980 um bis zu 90 Prozent zurückgegangen, schreiben die Autoren. Deutschlandweit habe sich die Zahl der Brutpaare im selben Zeitraum mindestens halbiert.

Neben der Intensivierung der Landwirtschaft nennen die Autoren noch andere Gründe für den Rückgang der Bestände. Dazu gehören etwa der Siedlungs- und Straßenbau und in manchen europäischen Ländern auch die nach wie vor erlaubte Jagd auf Kiebitze. Im Vergleich zur Landwirtschaft spielten diese Faktoren als Ursache aber eine untergeordnete Rolle, heißt es in der Studie.

Das Problem sei nicht die erhöhte Sterblichkeit von erwachsenen Tieren, sondern der ausbleibende Bruterfolg. Außer der stärkeren Nutzung von Pestiziden sei dafür auch der Verlust von Weideland und der erhöhte Einsatz von Maschinen verantwortlich.

«Feldvögel verschwinden, weil wir ihre Schutzräume platt machen und die exportorientierte Landwirtschaft immer mehr Platz braucht», sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt mit.
dpa
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Kommentare 
Biogas nein Danke schrieb am 23.08.2017 18:03 Uhrzustimmen(26) widersprechen(20)
Nur Bauern dürfen wertvollen Äcker mit Anlagen zu klatschen.
johann96 schrieb am 22.08.2017 16:12 Uhrzustimmen(29) widersprechen(22)
die exportorientierte Landwirtschaft immer mehr Platz braucht», sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt mit. Wo nimmt diese Frau nur so viel Unsinn her. Wir beklagen den ständigen Verlust von Ackerfläche. Das ist der Fall. Mehr Fläche verbraucht der ökolandbau.
Diese Frau und deren Gesinnungsgenossen machen unser Land kaputt. Die Natur wollen sie schützen und zerstören mehr durch Unwissenheit. Mit denen ist kein wirklicher Schutz unserer Kulturlandschaft möglich. Weil sie nicht begreifen, dass wir diese haben und keinen Urwald.
cource schrieb am 22.08.2017 08:57 Uhrzustimmen(19) widersprechen(13)
dabei ist der kiebitz noch der letzte von den ursprünglich zahlreichen wiesenvogelarten die inzwischen alle ausgestorben sind wie: Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Kampfläufer, Birkhuhn, Wiesenpieper usw. usf. der deutsche naturschutz/NABU trägt eine mitschuld, weil er sich mit dem schweigegeld der agrarkonzerne zufrieden gegeben hat und damit seine maskotchen: fischotter, wolf, bieber, kranich finanzieren konnte---unabhängig davon ist das gesamte deutsche niederwild zusätzlich durch die unzureichende bestandskontrolle von: allen raubsäugerarten einschließlich hunde/katzen, greifvögel, rabenvögel, großmöven usw. usf. ausgestorben bzw. vor dem aussterben bedroht, hier hat u.a. die jägerschaft erbärmlich versagt---deutschland hat sein ganzes naturerbe verhöckert
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