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22.09.2017 | 00:05 | Strompreis 

Atempause bei EEG-Umlage möglich - aber höhere Netzentgelte

Berlin - Bei den Strompreisen könnte im kommenden Jahr eine mögliche Entlastung bei der EEG-Umlage durch höhere Netzkosten teilweise aufgefressen werden.

Ökostrom
Wie entwickeln sich die Strompreise im kommenden Jahr? Es gibt erste Signale bei zwei wichtigen Bestandteilen der Preise. (c) vege - fotolia.com
Zwar könnte die Ökostrom-Umlage zur Förderung von Wind- und Solarstrom nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende 2018 leicht fallen. Auf der anderen Seite kündigte der Stromnetzbetreiber Tennet als einer von vier großen Übertragungsnetzbetreibern an, die Netzentgelte zum Jahreswechsel um neun Prozent zu erhöhen.

Die Netzentgelte machen rund ein Viertel der Stromkosten aus. Daneben setzt sich der Strompreis unter anderem aus der Ökostrom-Umlage sowie aus der Mehrwertsteuer zusammen. Es gibt insgesamt vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland. Das Tennet-Netzgebiet reicht in der Mitte Deutschlands von Schleswig-Holstein bis zum Süden Bayerns. Die Stromanbieter zahlen Netznutzungskosten an die Netzbetreiber.

Tennet-Vize-Chef Urban Keussen sagte dem «Handelsblatt», Hauptkostentreiber bei den Netzentgelten seien «netzstabilisierende Maßnahmen». Sie werden erforderlich, weil immer mehr Wind- und Sonnenstrom ins Netz drängt. Die Stromerzeugung aus diesen Quellen ist nur schwer kalkulierbar und macht kostenträchtige Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Eine Preiserhöhung um neun Prozent bedeutet nach Berechnungen des Unternehmens für einen Industriebetrieb mit einem Jahresverbrauch von 300 Millionen Kilowattstunden Mehrkosten von bis zu 570.000 Euro pro Jahr.

Keussen erwartet, dass die Kosten für die netzstabilisierenden Maßnahmen die Entwicklung der Netzentgelte auch weiterhin prägen. Derzeit stehen sie für 60 Prozent der Netzentgelte. 25 Prozent entfallen nach Angaben von Tennet auf Investitionen für den Netzausbau.

Bei der EEG-Umlage dagegen könnte es zu einer Atempause kommen. Der online verfügbare EEG-Rechner liefert für 2018 einen Wert von 6,74 Cent pro Kilowattstunde, derzeit liegt die EEG-Umlage bei 6,88 Cent.

Da es in der Prognose noch einige Unsicherheiten gibt, geht die Denkfabrik Agora nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von einem Wert zwischen 6,6 bis 6,9 Cent für 2018 aus. Damit wäre ein Rückgang um bis zu 0,3 Cent pro Kilowattstunde möglich. Grund sind laut Agora voraussichtlich steigende Preise an der Strombörse.

Die Experten rechnen allerdings auch mit einem deutlichen Anstieg im Jahr 2019. Auswirkungen auf die Stromrechnung der Verbraucher sind kaum vorherzusagen, da dafür auch die Preise an der Strombörse eine Rolle spielen.

Die Umlage finanziert die Ökostrom-Förderung für die Betreiber von Solar-, Windkraft-, Wasserkraft- oder Biogasanlagen. Alle Stromkunden müssen sie bezahlen, für bestimmte Gewerbe gibt es allerdings Rabatte. Die vier deutschen Netzbetreiber legen die Umlagen-Höhe jeweils zum 15. Oktober aufgrund einer Prognose der Einnahmen und Ausgaben für das Folgejahr fest. Mit Ausnahme des Jahres 2015 ist sie bisher beständig angestiegen.
dpa
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Kommentare 
der Unbelehrbare schrieb am 24.09.2017 21:52 Uhrzustimmen(43) widersprechen(21)
Kopf nicht hängen lassen cource. Heute ist ein großartiger Tag für Deutschland!!!
Die ganze Hetzerei hat nichts genützt. Gottseidank!!!
cource schrieb am 23.09.2017 11:34 Uhrzustimmen(19) widersprechen(15)
den zahn können sich die schinder ziehen lassen im staatsfaschismus dienen miete/strom/wasser usw. als zwangsabgabe an den staat zur finanzierung des systemerhalts/konzerne und die AfD wähler werden sogar freiwillig ersparnisse an den staat abliefern um ihr vaterland zu stärken---echt bescheuertes volk
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